Zürich (Reuters) - Das internationale Vermögensverwaltungsgeschäft hat im Corona-Jahr 2020 einer Studie zufolge das stärkste Wachstum der vergangenen zehn Jahre erzielt.

Mit einem Plus von 10,6 Prozent übertraf der Markt den Vierjahresdurchschnitt von 4,8 Prozent deutlich, wie das Beratungsunternehmen Deloitte am Donnerstag mitteilte. Die Anleger tendierten zu einer Umschichtung ihrer Vermögenswerte in als sichere Häfen geltende Märkte, die sich durch eine größere politische und finanzielle Stabilität sowie durch ein besseres Serviceangebot auszeichneten. Spitzenreiter war Luxemburg mit einem Anstieg des Marktvolumens um gut ein Fünftel. Dahinter folgten die USA und Großbritannien.

Mit 2,6 Billionen Dollar verwalte die Schweiz zwar weiterhin mehr Geld von internationalen Privatkunden als jedes andere Land. Allerdings konnte die Schweiz netto keine nennenswerten Neugelder anziehen. Entsprechend sei der Abstand zu Großbritannien und den USA geschrumpft. Der Abbruch der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen zwischen der Schweiz und der EU schwächt tendenziell den Schweizer Finanzmarkt. Wettbewerbsschwächen der Schweiz seien auch der kleine Heimmarkt und die geringere Rentabilität der Institute. "Jetzt ist es an der Zeit, dass Schweizer Vermögensverwalter schnell neue Modelle für die digital unterstützte Interaktion mit Kunden sowie erweiterte Produktangebote einführen", erklärte Deloitte-Experte Patrik Spiller.