Prosus reduzierte seine Annahmeschwelle auf 75 von 90 Prozent, hielt aber sonst an seinem Angebot von 710 Pence je Just-Eat-Aktie fest, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. "Wir glauben tatsächlich, dass die Finanzmärkte die Kosten für den Konzernumbau unterschätzen, den Just Eat benötigt, um seine Marktposition zu halten und seine langfristigen Chancen zu nutzen", betonte Prosus-Chef Bob Van Dijk. Das Just-Eat-Management hält die Prosus-Offerte für zu niedrig und empfiehlt den Aktionären weiterhin, diese nicht anzunehmen.

Takeaway-Chef Jitse Groen erklärte derweil, sein Angebot biete allen Aktionären hervorragende Chancen. Er argumentierte zudem, dass die Lieferseite des Online-Lebensmittelbestellgeschäfts niemals rentabel werden könnte, während die Konzentration auf die Bestellplattform zu einem besseren Wachstum des operativen Ergebnisses führe.

Just Eat hatte sich im Sommer auf einen Zusammenschluss mit der niederländischen Takeaway geeinigt, im Rahmen eines Aktientauschs. Die Fusion war allerdings auf Widerstand bei Investoren gestoßen, die die Bewertung von Just Eat zu niedrig fanden. Ein Kursrückgang der Aktien von Takeaway reduzierte zudem den Wert des Angebots von ursprünglich 731 Pence pro Aktie auf 609 Pence. Vergangene Woche änderte Takeaway seine Marschroute und kündigte ein Kaufangebot an, um die konkurrierende Offerte von Prosus von insgesamt 6,3 Milliaden Dollar abzuwehren. Just Eat-Aktien notierten am Montag bie 736 Pence je Aktie - ein Hinweis darauf, dass an der Börse auf ein höheres Angebot spekuliert wird.