NEW YORK (dpa-AFX) - Massive Versorgungsprobleme bei Düngemitteln nach Sanktionen gegen Russland führen beim Kalihersteller K+S laut der US-Bank JPMorgan in diesem Jahr zu einer regelrechten Ergebnisexplosion. Dem Konzern aus Kassel kämen auch die hohen Energiepreise im insgesamt guten Agarumfeld zugute, schrieb Analyst Chetan Udeshi in einer am Freitag vorliegenden Studie. Er hob seine Anlageempfehlung daher trotz des in diesem Jahr bereits verdoppelten Aktienkurses um zwei Stufen von "Underweight" auf "Overweight" an und setzte das Kursziel von 12,50 auf 44,50 Euro hoch. Damit sieht Udeshi noch weiteres Kurspotenzial von rund 40 Prozent.

Das Umfeld für Europas Dünger-Produzenten 2022 und womöglich auch noch 2023 sei sehr positiv. Die Kalipreise dürften nun längerfristig hoch bleiben, schrieb er unter Verweis auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die daher verhängten Sanktionen. Dabei erinnerte er außerdem an die zuvor bereits erfolgten Sanktionen gegen Belarus. Auf beide Staaten seien bisher große Mengen der globalen Produktion von Kali, Ammoniak und Harnstoffen entfallen. Die weltweit hohen Energiepreise dürften darüber hinaus die hohen Stickstoffpreise stützen.

Der JPMorgan-Analyst hob seine Preisschätzungen für Düngemittel deutlich an und damit auch seine Prognosen für das operative Ergebnis von K+S, Yara und OCI. Für 2023 etwa liegt er inzwischen um bis zu 50 Prozent über dem aktuellen Bloomberg-Konsens. Entsprechend stark werde auch die Erwirtschaftung von Barmitteln sein, erwartet Udeshi und rechnet mit einer Cash-Rendite von mehr als 10 Prozent.

Auf lange Sicht bleibt Udeshis Favorit trotz geringeren Kurspotenzials von aktuell um die 25 Prozent die niederländische OCI, nun gefolgt von K+S. Dem norwegischen Düngemittelhersteller Yara traut der Experte mit Blick auf die am 27. April erwarteten Zahlen zum ersten Quartal zwar sehr gute Ergebnisse zu, sieht die Aktie mit einer "Neutral"-Einstufung aber insgesamt weniger optimistisch./ck/ag/jha/

Gemäß der Einstufung "Overweight" für K+S und OCI geht JPMorgan davon aus, dass sich diese Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten besser als der jeweilige Sektor entwickeln werden. Analysierendes Institut JPMorgan.

Veröffentlichung der Original-Studie: 08.04.2022 / 00:46 / BST Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 08.04.2022 / 00:48 / BST