Peking/Hongkong (Reuters) - Dem chinesischen Uber-Rivalen Didi drohen wegen der Restriktionen der chinesischen Digitalaufsicht finanzielle Einbußen.

Der Vorstand gehe davon aus, dass die Deaktivierung der App den Umsatz in China schmälern könnte, teilte Didi am Montag mit. Analysten befürchten derweil keinen bemerkenswerten Gewinnrückgang, da die bestehende Nutzerbasis in China groß sei. Die Entfernung der App habe keine Auswirkungen für Bestandsnutzer.

Didi vermittelt in China jeden Tag durchschnittlich mehr als 20 Millionen Fahrten. Neben China ist der Fahrdienstvermittler in 15 weiteren Ländern unterwegs.

Die chinesische Behörde für Cyberspace (CAC) hatte am Sonntag Smartphone-App-Stores verboten, die Didi-App weiter zum Herunterladen anzubieten. Didi habe persönliche Nutzerdaten illegal gesammelt, hieß es zur Begründung. Die Behörde hatte bereits mit Verweis auf die nationale Sicherheit eine Untersuchung des Unternehmens begonnen und am Freitag erklärt, Didi dürfe in China keine neuen Kunden akquirieren.

Das Unternehmen bekräftigte am Sonntag, es folge den Anweisungen. Didi, das große Mengen an Mobilitätsdaten für Technologieforschung und Verkehrsanalysen sammelt, erklärte zudem, es werde sich bemühen, alle Probleme zu beheben und die Privatsphäre und Datensicherheit der Benutzer zu schützen. Bisherige Nutzer konnten am Sonntag unverändert auf die Dienste zugreifen.

Didi war vergangene Woche an die New Yorker Börse gegangen und hatte dabei 4,4 Milliarden Dollar eingenommen.