LONDON (dpa-AFX) - Heimwerken bleibt in der Corona-Pandemie weiter gefragt: Hiervon profitiert auch die britische Baumarktkette Kingfisher. Sie ist zum Start in ihr neues Geschäftsjahr erneut kräftig gewachsen. Der Umsatz kletterte deutlich im Vergleich zum Vorjahr, und auch im Vergleich zum Vorkrisenniveau konnte Kingfisher kräftig zulegen, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens vom Donnerstag in London hervorgeht. Das Management ist nun für das erste Geschäftshalbjahr noch zuversichtlicher und erhöhte seine Prognosen.

Jefferies-Analyst James Grzinic lobte in einer Studie am Morgen die Zahlen. Kingfisher habe gute Fortschritte erzielt im Vergleich zu dem wegen der Pandemie und der Lockdowns schwankungsreichen Vorjahresquartal, schrieb er. An der Londoner Börse nahmen die Anleger nach dem zuletzt starken Lauf des Papiers jedoch zunächst Gewinne mit, die Aktie verlor zuletzt rund 1,3 Prozent.

Kingfisher hatte in der Pandemie sein Online-Geschäft ausgebaut, die Verkäufe hierüber waren im bis Ende April gelaufenen ersten Geschäftsquartal um mehr als die Hälfte angezogen. Das Internet steuert damit inzwischen mehr als ein Fünftel zum Konzernumsatz bei. Insgesamt setzte das Unternehmen knapp 3,5 Milliarden Pfund (knapp 4 Mrd Euro) um, das waren 60 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Auf vergleichbarer Fläche betrug der Zuwachs rund 64 Prozent.

Mit einem Umsatzanstieg im Heimatmarkt um mehr als die Hälfte und in Frankreich sogar auf das Doppelte legte der Konzern nach eigenen Angaben jeweils stärker zu als der Gesamtmarkt. Im Vergleich zum Jahresauftakt 2019 kam die Baumarktkette währungsbereinigt und auf vergleichbarer Fläche über alle Märkte hinweg noch auf ein Plus von mehr als einem Fünftel.

Für das erste Halbjahr sei nun mit einem Umsatzanstieg im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich zu rechnen, hieß es vom Unternehmen weiter. Bisher hatte der Konzern noch ein Erlösplus im niedrigen zweistelligen Prozentbereich angepeilt. Der bereinigte Vorsteuergewinn dürfte ebenfalls oberhalb der bisherigen Erwartungen des Konzerns herauskommen, hier peilt das Management nun 580 bis 600 Millionen britische Pfund (rund 673 bis 696 Mio Euro) an./tav/nas/jha/