Dierikon, 17. März 2020
Medienmitteilung
Jahresabschluss 2019 der Komax Gruppe
Verwaltungsrat bestätigt Strategie und passt Mittelfristziele an
Das Geschäftsjahr 2019 der Komax Gruppe war geprägt von der schwächelnden Auto- mobilindustrie und deren Folgen: Der Bestellungseingang (CHF 408.7 Millionen), Um- satz (CHF 417.8 Millionen) und EBIT (CHF 24.0 Millionen) gingen deutlich zurück und lagen dadurch klar unter dem Rekordergebnis von 2018. Um ihre führende Marktposi- tion langfristig zu festigen, hat Komax auch 2019 stark in Forschung und Entwicklung investiert (9.9% des Umsatzes). Die Wachstumsstrategie mit den vier strategischen Stossrichtungen hat der Verwaltungsrat bestätigt, jedoch aufgrund der aktuellen Ein- schätzung der Entwicklung des Automobilmarkts die Mittelfristziele angepasst. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung eine Dividende von CHF 1.80 je Aktie, was einer Ausschüttungsquote von 52.3% entspricht.
2019 war äusserst herausfordernd für Komax. Verschiedene geopolitische Faktoren wie der Handelsstreit zwischen den USA und China haben dazu geführt, dass viele Kunden verunsi- chert und sehr zurückhaltend mit Investitionen waren. Dies insbesondere auch deshalb, weil der Umbruch der Automobilindustrie (Elektromobilität, autonomes Fahren) bereits hohe In- vestitionen erfordert und die Branche insgesamt am Schwächeln ist. Für Komax hatte dies zur Folge, dass Projekte während des ganzen Jahres verschoben wurden und dadurch das Rekordergebnis des Vorjahres unerreicht blieb.
Der Bestellungseingang nahm um 17.7% auf CHF 408.7 Millionen (2018: CHF 496.7 Millio-
nen) ab und der Umsatz um 12.9% auf CHF 417.8 Millionen (2018: CHF 479.7 Millionen). Der
Umsatz war im zweiten Halbjahr etwas höher als im ersten (1. Halbjahr 2019: CHF 203.3
Millionen, 2. Halbjahr 2019: CHF 214.5 Millionen). Dazu trugen teilweise die 2019 getätigten Akquisitionen von Artos Engineering und Exmore bei. Der Umsatz resultierte aus einem ho- hen organischen Rückgang (-13.7%), dem akquisitorischen Wachstum (+2.7%) und dem ne- gativen Fremdwährungseinfluss (-1.9%). Beim Bestellungseingang war das zweite Semester leicht schwächer (1. Halbjahr 2019: CHF 206.7 Millionen, 2. Halbjahr 2019: CHF 202.0 Millio- nen).
Wachstum in Nord-/Südamerika
Komax erzielt rund 80% des Umsatzes in der Automobilindustrie. Dass sich diese in einer ge- nerellen Schwächephase befindet, hat sich 2019 beinahe in allen Regionen gezeigt. Nur in Nord-/Südamerika konnte Komax ein Umsatzwachstum verzeichnen. Dazu beigetragen hat auch die per 1. April 2019 akquirierte Artos Engineering mit Hauptsitz in Brookfield, Wiscon- sin, USA. Am deutlichsten war der Umsatzrückgang in Asien (-22.5%), wo der Grossteil des Umsatzes aus China stammt. Die konjunkturelle Abkühlung in Verbindung mit im Vorjahr auf- gebauten Überkapazitäten führte dazu, dass in China die Investitionen in Automatisierungslö- sungen markant zurückgingen. Ebenfalls rückläufig waren die Umsätze in Europa (-16.8%) und Afrika (-13.2%). In diesen beiden Regionen hat sich gezeigt, dass der seit mehreren Jahren anhaltende Trend weitergeht: Aufgrund immer knapper werdender personeller Res- sourcen in Osteuropa verlagern Kabelkonfektionäre ihre Produktion teilweise nach Nord- afrika. Trotz dieser Verlagerung ist Europa mit einem Umsatzanteil von 42.7% weiterhin der
Komax Holding AG, Industriestrasse 6, 6036 Dierikon, Switzerland
Phone +41 41 455 04 55, komaxgroup.com
mit Abstand grösste Absatzmarkt von Komax. An zweiter Stelle folgt Nord-/Südamerika mit einem Umsatzanteil von 24.9%. In den Marktsegmenten Aerospace, Data-/Telecom und Industrial nahmen die Umsätze weniger stark ab als in der Automobilindustrie.
Rückläufiges Volumengeschäft und Projektgeschäft belasten Profitabilität
«Der Umsatzrückgang war vor allem eine Folge der markant gesunkenen Nachfrage nach Kabelverarbeitungsmaschinen, die in direktem Zusammenhang mit der Anzahl produzierter Fahrzeuge steht. Investitionen im Zusammenhang mit dem strukturellen Wandel der Automo- bilindustrie wurden weiterhin getägig», erklärt Matijas Meyer, CEO der Komax Gruppe. 2019 wurden weltweit rund 89 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge produziert. Das sind 5.7% bzw. rund 5.5 Millionen Fahrzeuge weniger als im Vorjahr. Da die Maschinen für das Volu- mengeschäft einen überproportionalen Beitrag zum betrieblichen Ergebnis (EBIT) von Komax leisten, hat dieses um 64.3% auf CHF 24.0 Millionen abgenommen (2018: CHF 67.3 Millio- nen). Die EBIT-Marge sank von 14.0% auf 5.8%. Der Fremdwährungseinfluss war negativ und reduzierte die EBIT-Marge um 0.8 Prozentpunkte.
Die Profitabilität sank zudem aufgrund von Zusatzaufwendungen im hohen einstelligen Millio- nenbereich bei einzelnen kundenspezifischen Pionierprojekten. «Diese Grossprojekte stehen mehrheitlich im Zusammenhang mit neuen Technologien in der Automobilindustrie, die für schnelle und grosse Datenübertragungen in Fahrzeugen benötigt werden. Um hochautomati- siertes oder gar autonomes Fahren zu ermöglichen, sind diese Neuentwicklungen entschei- dend und bieten künftig viel Wachstumspotenzial für Komax», sagt Matijas Meyer. Von den Pionierprojekten, an denen Komax über mehrere Jahre gearbeitet hatte, konnte sie die Mehr- heit 2019 abschliessen. Sie geht davon aus, die restlichen 2020 zu beenden.
Komax wird auch künftig auf Veränderungen in der Automobilindustrie reagieren und Ent- wicklungen vorantreiben, die das langfristige Wachstum sichern. Sie wird sich jedoch im Pro- jektgeschäft auf Aufträge mit tieferem Risikoprofil fokussieren. 2019 investierte Komax CHF 41.5 Millionen (2018: CHF 41.1 Millionen) in Forschung und Entwicklung, was 9.9% des Umsatzes entsprach. Mit zahlreichen neuen Produkten konnte Komax ihre Technologiefüh- rerschaft auch 2019 eindrücklich unter Beweis stellen und neue Standards setzen, beispiels- weise bei digitalen Dienstleistungen oder der automatisierten Verarbeitung von Hochvoltka- beln für Elektrofahrzeuge.
Hohe Investitionstätigkeit
Das Gruppenergebnis nach Steuern (EAT) nahm um 74.5% auf CHF 13.2 Millionen (2018: CHF 51.8 Millionen) ab. «Das Ergebnis belastet haben das Finanzergebnis von CHF -4.9 Millionen (2018: CHF -5.2 Millionen) und die hohe Steuerquote von 31.1% (2018: 17.0%), die mehrheitlich auf nicht aktivierte Verlustvorträge zurückzuführen ist. Mittelfristig geht Komax von einer Steuerquote von rund 20% aus», führt Andreas Wolfisberg, CFO der Komax Gruppe aus. Das unverwässerte Ergebnis pro Aktie belief sich auf CHF 3.44 (2018: CHF 13.52).
Das finanzielle Fundament ist weiterhin solide: Per 31. Dezember 2019 belief sich das Eigen-
kapital auf CHF 244.6 Millionen (2018: CHF 281.6 Millionen) und die Eigenkapitalquote lag
bei 50.8% (2018: 60.8%). Aufgrund von grossen Investitionen in vier neue Produktions- und Entwicklungsgebäude in der Schweiz, in Deutschland und in Ungarn sowie zwei Akquisitio- nen resultierte ein freier Cashflow von CHF -36.9 Millionen (2018: CHF -4.3 Millionen). Die Nettoverschuldung lag bei CHF 106.2 Millionen (2018: CHF 39.4 Millionen).
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Ausschüttungsquote von 52.3%
«Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 21. April 2020 eine Dividende von CHF 1.80 je Aktie (2018: CHF 7.00), was einer Ausschüttungsquote von 52.3% (2018: 52.0%) entspricht. Komax erfüllt somit ihre strategische Zielsetzung, die eine Ausschüttungs- quote von 50-60% vorsieht», sagt Verwaltungsratspräsident Beat Kälin. Von den CHF 1.80 werden CHF 0.20 je Aktie aus Kapitaleinlagereserven ausgeschüttet. Diese sind für natürli- che Personen in der Schweiz, die Aktien im Privatvermögen halten, steuerfrei.
Verwaltungsrat passt Mittelfristziele der Entwicklung des Automobilmarkts an
2020 ist davon auszugehen, dass die Fahrzeugproduktion auf dem 2019er-Niveau stagniert oder sogar sinkt, je nachdem wie gross der Einfluss des Coronavirus sein wird. Ab 2021 kann gemäss Analysen von IHS Markit wieder mit leichtem Wachstum gerechnet werden. «Auf- grund der aktuellen Einschätzung der Entwicklung des Automobilmarkts für die kommenden Jahre hat der Verwaltungsrat entschieden, die Mittelfristziele (2017-2021) anzupassen und einen neuen Zeithorizont - das heisst 2023 - zu definieren», erläutert Beat Kälin. «Der Ver- waltungsrat bestätigt die bisherige Strategie und erwartet weiterhin, dass Komax nicht nur am Wachstum des Automobilmarkts (Anzahl produzierte Fahrzeuge) partizipiert, sondern auf- grund des Automatisierungstrends zusätzlich mindestens 2-3% wächst.» Komax strebt fol- gende Ziele für 2023 an: Umsatz von CHF 450-550 Millionen und EBIT von CHF 50-80 Milli- onen sowie eine Ausschüttungsquote von 50-60% des EAT. Auf die Kommunikation eines RONCE-Ziels wird künftig verzichtet. Die Strategie von Komax basiert auf vier Stossrichtun- gen: Lösungen entlang der Wertschöpfungskette, innovative Fertigungskonzepte, globale Kundennähe und Entwicklung von Non-Automotive-Märkten.
Ausblick
«Die mittel- und langfristigen Wachstumsperspektiven der Komax Gruppe sind unverändert positiv, da die Kunden weiterhin bestrebt sind, den Automatisierungsgrad der Kabelverarbei- tung künftig deutlich zu erhöhen», sagt Matijas Meyer. «Zudem sind Trends wie das autonome Fahren und die Elektromobilität Wachstumstreiber für Komax. Kurzfristig leiden wir je- doch darunter, dass die gesamte Wertschöpfungskette der Automobilindustrie unter starkem Anpassungsdruck steht. Wir gehen davon aus, dass 2020 erneut ein herausforderndes Jahr wird und haben deshalb bereits Massnahmen ergriffen, um die Kosten nachhaltig zu sen- ken.» Zudem passt Komax ihre Strukturen an, so dass sie der Dynamik des Marktes noch besser gerecht werden. Da die Visibilität der Geschäftsentwicklung sehr tief ist und die Aus- wirkungen des Coronavirus momentan nicht abschätzbar sind, ist eine Prognose für das Ge- schäftsjahr 2020 zurzeit nicht möglich.
Finanzkalender | |
Generalversammlung | 21. April 2020 |
Dividendenzahlung | 27. April 2020 |
Halbjahresresultate 2020 | 18. August 2020 |
Investorentag | 23. Oktober 2020 |
Erste Informationen zum Geschäftsjahr 2020 | 26. Januar 2021 |
Medien-/Analystenkonferenz zum Jahresabschluss 2020 | 16. März 2021 |
Der Geschäftsbericht 2019 ist abrufbar unter www.komaxgroup.com/geschaeftsbericht.
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Mittelfristziele | |||
2023 | 2019 | ||
Umsatz (in CHF Mio.) | 450-550 | 417.8 | |
EBIT (in CHF Mio.) | 50-80 | 24.0 | |
2017-2023 | 2019 | ||
Ausschüttungsquote (in % des EAT) | 50-60 | 52.3 | |
Kennzahlen der Komax Gruppe | |||
in TCHF | 2019 | 2018 | +/- in % |
Bestellungseingang | 408'682 | 496'683 | -17.7 |
Umsatz | 417'771 | 479'698 | -12.9 |
Betrieblicher Cashflow (EBITD) | 36'837 | 78'614 | -53.1 |
in % des Umsatzes | 8.8 | 16.4 | |
Betriebliches Ergebnis (EBIT) | 24'035 | 67'254 | -64.3 |
in % des Umsatzes | 5.8 | 14.0 | |
Gruppenergebnis nach Steuern (EAT) | 13'221 | 51'787 | -74.5 |
in % des Umsatzes | 3.2 | 10.8 | |
Freier Cashflow | -36'886 | -4'340 | 749.9 |
Forschung und Entwicklung | 41'531 | 41'051 | 1.2 |
in % des Umsatzes | 9.9 | 8.6 | |
Bilanzsumme | 481'236 | 462'904 | 4.0 |
Eigenkapital1 | 244'604 | 281'640 | -13.2 |
in % der Bilanzsumme | 50.8 | 60.8 | |
Nettoverschuldung (-) / Nettoguthaben (+) | -106'224 | -39'358 | 169.9 |
Personalbestand per 31. Dezember (Anzahl) | 2'211 | 2'006 | 10.2 |
1 Den Aktionären der Komax Holding AG zurechenbarer Anteil am Eigenkapital.
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Kennzahlen Komax-Namenaktie | ||
2019 | 2018 | |
Anzahl Aktien per 31.12. | 3'850'000 | 3'847'510 |
Unverwässertes Ergebnis je Aktie in CHF | 3.44 | 13.52 |
Ausschüttung je Aktie in CHF | 1.801 | 7.00 |
Dividendenrendite per 31.12. in % | 0.81 | 3.0 |
P/E (Kurs-Gewinn-Verhältnis) per 31.12. | 68.7 | 17.0 |
Börsenkapitalisierung per 31.12. in CHF Mio. | 910.1 | 884.9 |
1 Antrag des Verwaltungsrats der Komax Holding AG an die Generalversammlung.
Kontakt
Roger Müller
Vice President Investor Relations / Corporate Communications
Tel. +41 41 455 06 16
roger.mueller@komaxgroup.com
Komax ist eine global tätige Technologiegruppe, die sich auf Märkte im Bereich der Automatisierung konzentriert. Als führende Herstellerin innovativer und qualitativ hochstehender Lösungen für die Kabelverarbeitung unterstützt die Komax Gruppe wirtschaftliche und sichere Fertigungsabläufe insbesondere bei Automobilzulieferern. Die Komax Gruppe beschäftigt weltweit über 2200 Mitarbeitende und bietet über Tochtergesellschaften und unabhän- gige Vertretungen Verkaufs- und Serviceunterstützung in über 60 Ländern.
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Komax Holding AG veröffentlichte diesen Inhalt am 17 März 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 17 März 2020 06:10:01 UTC.
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