Dierikon (awp) - Der Maschinenhersteller Komax ist im Geschäftsjahr 2015 leicht gewachsen, musste beim Betriebsergebnisse jedoch leichte Abstriche machen. Der Reingewinn konnte demgegenüber erhöht werden. Der Wachstumskurs des Bereichs Wire werde fortgesetzt. Das Unternehmen erhöht die Dividende und rechnet 2016 mit einem guten Ergebnis. Die VR-Kandidaten von Veraison SICAV werden abgelehnt.

Der EBIT fiel um 2,8% auf 46,7 Mio CHF, während der Reingewinn um 5,3% auf 29,2 Mio CHF wuchs, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Im Vorjahr hatte Komax in der Solar-Sparte, die im November 2014 per Management Buy-out (MBO) verkauft wurde, einen Verlust von 12,7 Mio CHF aus dem nicht fortgeführte Aktivitäten verbucht.

Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Komax die Erwartungen der Analysten bei Betriebs- und Reingewinn leicht unterschritten. Der AWP-Konsens für den EBIT lag bei 47,7 Mio CHF und für den Reingewinn bei 33,2 Mio.

Bereits im Januar hatte der Maschinenhersteller provisorische Zahlen zum Umsatz und Auftragseingang mitgeteilt. Gemäss den definitiven Zahlen wuchs der Umsatz um 1,4% auf 368,5 Mio CHF und der Auftragseingang um rund 20% auf 442,8 Mio.

WIRE AUF WACHSTUMSKURS

Das Unternehmen ist insbesondere im grössten Bereich Wire stark gewachsen. Der Bestellungseingang erhöhte sich um 15% auf 348,4 Mio CHF. Der Nettoverkaufserlös stieg um 6,2% auf 313,3 Mio, wobei das interne Wachstum über 10% betrug. Der EBIT lag um 8,0% höher bei 59,7 Mio. Hier habe die gute Nachfrage aus der Automobilindustrie und der Trend zur Automatisierung von Prozessen geholfen.

Durch die Übernahme einer Minderheitsbeteiligung an Laselec, die Akquisition der Thonauer Gruppe und die Gründung von Gesellschaften in Rumänien und Mexiko habe sich Komax Wire technologisch und geografisch weiter verstärkt, heisst es weiter. An diesem Kurs soll festgehalten werden, und die führende Position sei durch die Akquisition von Ondal Tape Processing und der Übernahme des Geschäfts der SLE Electronics ausgebaut worden.

Im Bereich Medtech, für den Komax kürzlich eine Verkaufsvereinbarung mit der italienischen IMA getroffen hat, wurden deutliche regionale Unterschiede verzeichnet, wobei der Ordereingang um 45% auf 94,5 Mio CHF stark anstieg. Aufgrund der relativ späten Platzierung der Aufträge sank der Umsatz jedoch um 16% auf 57,7 Mio. Hier habe zudem der hohe Anteil der Wertschöpfung in der Schweiz belastet. Der EBIT lag infolgedessen und bei -2,6 Mio nach einem positiven Ergebnis von 1,2 Mio im Vorjahr.

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 12. Mai die Ausschüttung einer auf 6,00 CHF von 5,00 CHF je Titel erhöhten Dividende vor, davon 1,50 CHF aus Kapitaleinlagereserven.

VERAISON-KANDIDATEN ABGELEHNT - STIMMRECHTSBESCHÄNKUNG VON 15%

Leo Steiner steht für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung. Als CEO, Mitglied und Präsident des Verwaltungsrats (bis 2015) habe er Komax während 24 Jahren geprägt, heisst es weiter. Der Präsident Beat Kälin und sämtliche weiteren Mitglieder werden zur Wiederwahl vorgeschlagen. Demgegenüber wird die Wahl der vom Aktionär Veraison SICAV vorgeschlagenen Kandidaten Andreas Herzog und Gerard van Kesteren abgelehnt. Der VR sei zu dem Schluss gekommen, dass die heutige Zusammensetzung die Bedürfnisse des Unternehmens in optimaler Weise abdecke, heisst es.

Nach Analyse der aktuellen Situation und nach zahlreichen Gesprächen mit Aktionären habe sich der Verwaltungsrat zudem - wie schon bekannt war - entschlossen, die Erhöhung der Eintragungs- und Stimmrechtsbeschränkung von 5% auf 15% zu traktandieren. Damit soll verhindert werden, dass ein Aktionär eine starke Minderheitsbeteiligung unter 33,3% erwirbt und damit faktisch die Gesellschaft beherrscht, ohne dass er anderen Aktionären ein öffentliches Angebot unterbreiten und sie für die Übernahme der Kontrolle entschädigen müsste, heisst es weiter.

GUTES ERGEBNIS ERWARTET

Für das Jahr 2016 rechnet das Management aus heutiger Sicht wiederum mit einem "guten Ergebnis". Das makroökonomische Umfeld sei unverändert von vielfältigen Unsicherheiten geprägt. Bei Wire bleibe die Nachfrage bis auf Weiteres ungebrochen stark. Bei Medtech wir damit gerechnet, dass der Nettoverkaufserlös bei einer ausgeglicheneren Kapazitätsauslastung wieder zunimmt und eine Profitabilität über dem Zielbereich erwirtschaftet werden kann.

yr/rw