Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 sei ein Nettoverlust von 372 Millionen Euro angefallen nach einem Gewinn von 60 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Das Ergebnis sei neben dem operativen Geschäft von höheren Zinsaufwendungen für die auf über sieben Milliarden Euro gestiegenen Netto-Finanzschulden sowie Kosten für Restrukturierungen und dem Verkauf der Aufzugssparte belastet worden. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) schrumpfte auf 50 Millionen Euro nach 217 Millionen im Vorjahr zusammen, wobei die Stahlsparte einen Fehlbetrag von 164 Millionen einfuhr.

"Die aktuellen Zahlen können nicht begeistern", räumte Vorstandschefin Martina Merz ein. Sie sei aber überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein. Der Konzern verbessere seine Performance und komme auch bei den Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern über eine neue Strategie für die Stahlsparte voran. Die Entscheidung über die Aufzugssparte, für die das Unternehmen einen Börsengang oder Verkauf plant, stehe bevor. "Die Richtung stimmt", betonte die Managerin, die im Oktober die Führung des Ruhrkonzerns vom glücklosen Guido Kerkhoff übernommen hatte. Die Aufzugssparte erwies sich im Quartal einmal mehr als Ertragsperle. Der operative Gewinn kletterte um zwölf Prozent auf 228 Millionen Euro. Die Marge stieg um 0,5 Punkte auf 11,1 Prozent.

Im Geschäft mit Autoteilen konnte Thyssenkrupp etwas zulegen und im Großanlagenbau die Verluste verringern. Überschattet wurde dies jedoch durch die Einbußen der Stahlsparte. Dieser machen die gesunkene Nachfrage der Automobilindustrie, der Preisdruck und höhere Rohstoffkosten zu schaffen. Thyssenkrupp will hier rund 2000 Jobs streichen, im gesamten Konzern sollen 6000 der rund 161.000 Stellen wegfallen.