krones Konzern Geschäftsbericht 2020

Stärken nutzen.

Highlights 2020

Aufgrund der Covid-19-Pandemie fällt der Konzernumsatz von Krones 2020 um 16,1 % auf 3,32 Mrd. €.Der Auftragseingang war ebenfalls stark von Corona betroffen und liegt mit 3,31 Mrd. € um 19,0 % niedriger als 2019. Im 4. Quartal zeigten sich jedoch erste positive Anzeichen der Besserung.

Die Ertragskraft von Krones wurde von Aufwendungen für Kapazitätsanpassungen in Höhe von rund

72 Mio. € beeinflusst. Das eBITDA sinkt von 227,3 Mio. € auf 133,2 Mio. €. Die eBITDA-Marge beträgt 4,0 %

(Vorjahr: 5,7 %). Ohne die Sonderbelastungen beträgt die eBITDA-Marge 6,2 % (Vorjahr: 6,6 %).

Krones erwirtschaftet 2020 einen Free Cashflow von 221,3 Mio. € (Vorjahr: minus 94,4 Mio. €).Wegen des negativen Konzernergebnisses schüttet Krones für 2020 nur die gesetzliche Mindest-dividende aus. Dies entspricht 0,06 € je Aktie.

2020

2019

Veränderung

Umsatz

Mio. €

3.322,7

3.958,9

- 16,1 %

Auftragseingang

Mio. €

3.307,0

4.083,5

- 19,0 %

Auftragsbestand zum 31.12.

Mio. €

1.211,3

1.385,7

- 12,6 %

eBITDA

Mio. €

133,2

227,3

- 41,4 %

eBITDA-Marge

%

4,0

5,7

- 1,7 PP*

eBIT

Mio. €

- 40,8

43,9

-

eBT

Mio. €

-36,6

41,7

-

eBT-Marge

%

- 1,1

1,1

- 2,2 PP*

Konzernergebnis

Mio. €

- 79,7

9,2

-

Ergebnis je Aktie

- 2,52

0,30

-

Dividende je Aktie

0,06**

0,75

- 0,69 €

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle VermögenswerteMio. €

93,8

168,9

- 75,1 Mio. €

Free Cashflow

Mio. €

221,3

- 94,4

+ 315,7 Mio. €

Nettoliquidität zum 31.12.***

Mio. €

184,9

38,1

+ 146,8 Mio. €

Working Capital/Umsatz ****

%

28,3

26,9

+ 1,4 PP*

roCe

%

- 2,6

2,7

- 5,3 PP*

Beschäftigte am 31.12.

Weltweit

16.736

17.353

- 617

Inland

10.364

10.733

- 369

Ausland

6.372

6.620

- 248

*PP = Prozentpunkte **gemäß Gewinnverwendungsvorschlag ***liquide Mittel abzüglich Bankschulden **** Durchschnitt der vergangenen 4 Quartale

1

An unsere AKTIonäre

4

KonzernABsChluss

2

KonzernlAgeBerIChT

5

KonzernAnhAng

3

erKlärung zur

6

WeITere InformATIonen

unTernehmensführung

1

An unsere AKTIonäre

Stärkennutzen ........................................................................ 5

BriefdesVorstands .................................................................. 19

DieMitgliederdesVorstands ..................................................... 22

BerichtdesAufsichtsrats .......................................................... 23

DieMitgliederdesAufsichtsrats ................................................. 28

ZurKronesAktie .................................................................... 30

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unternehmensführung

1 |5

Stärken nutzen.

Die Covid-19-Pandemie hat sich 2020 massiv auf die Weltwirtschaft ausgewirkt. Auch die Geschäfte von KRONES litten darunter. Wir werden die Folgen der Corona-Krise über das Jahr 2020 hinaus spüren und stehen kurzfristig noch vor Herausforderungen. KRONES blickt dennoch zuversichtlich in die Zukunft.

Das Unternehmen ist auf langfristig wachsenden Märkten tätig. Darüber hinaus verfügen wir über weitere Stärken, die wir uns in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten erarbeitet haben. KRONES hat sich frühzeitig positioniert, um von den Megatrends Nach-haltigkeit und Digitalisierung zu profitieren. Wir verfügen über eine einzigartige Linienkompetenz und einen starken Global Footprint. Trotz der hohen Investitionen in die Zukunft ist die Finanz- und Kapitalstruktur des Unternehmens sehr stabil.

KRONES wird seine Stärken nutzen, damit das Unternehmen mittel- und langfristig erfolgreich bleibt und profitabel wächst.

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1 |6

Die Stärken von KRONES

KRONES ist auf mittel- und langfristig wachsenden Märkten tätig.

Die Weltbevölkerung nimmt zu, gleichzeitig steigt der Wohlstand in den Schwellenländern.

Dies und die Urbanisierung sind Megatrends, die das Wachstum stützen.

KRONES ist weltweit gut aufgestellt. Wir verfügen vor allem im Service, aber auch in Produktion und Einkauf, über starke regionale Strukturen. KRONES hat im In- und Ausland hoch qualifizierte Mitarbeiter. Der Anteil der internationalen Belegschaft liegt bei rund 38 %.

Abfüll- und Verpackungslinien bestehen aus vielen ein-zelnen Maschinen und Anlagen. KRONES beherrscht das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten perfekt. Die KRONES Linienkompetenz ist auch das

Fundament, um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.

Die Finanz- und Kapitalkraft von KRONES ist hoch.

Dies ist eine solide Basis, um in wichtige Technologien zu investieren und die Heraus-forderungen der Zukunft zu bewältigen.

Wir besitzen viel »Digital-Know-how« und sehen die Digitalisierung als große Chance. KRONES wird digitale Tools und Services anbieten, mit denen die Kunden ihre Produktion flexibler undtransparenter gestalten und damit auch die Kosten für Betrieb und Personal senken können.

Nachhaltigkeit zählt in allen Bereichen zu den wichtigsten Themen unserer Zeit. KRONES hat diesen Trend mit dem Nachhaltigkeitsprogramm »enviro« im Jahr 2008 frühzeitig erkannt. enviro Maschinen gehen besonders schonend mit Ressourcen um.

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unternehmensführung

1 |7

Langfristig steigende Nachfrage

Langfristig steigende Nachfrage

2020 ist der Konsum von abgepackten Getränken coronabedingt leicht zurück-gegangen. Doch mittel- und langfristig steigt die Nachfrage. Essen und Trinken zählen zu den Grundbedürfnissen. Und die Bevölkerung wächst stetig. Zudem führen zwei weitere Megatrends dazu, dass die Konsumenten immer öfter zu abgepackten Getränken und Lebensmitteln greifen. Zum einen steigen in den Schwellen- und Entwicklungsländern mehr Menschen in die Mittelklasse auf. Mit dem steigenden Einkommen nimmt der Konsum zu. Zum anderen ziehen besonders in Afrika und Asien immer mehr Menschen vom Land in die Stadt. Diese Urbanisierung fördert die Nachfrage nach abgepackten Nahrungsmitteln, weil die Menschen ihren Lebensstil und ihr Konsumverhalten dem Stadtleben angleichen.

KRONES bietet innovative sowie regional angepasste Maschinen und Anlagen an, mit denen Getränke- und Lebensmittelhersteller ihre Produkte effizient und sicher abfüllen und verpacken können. Als führender Komplettanbieter von Abfüll- und Verpackungstechnik können wir die Chancen der Wachstumsmärkte nutzen.

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1 |8

Aseptik-Linie für sensible Getränke

Langfristig steigende Nachfrage

Tee ist in Asien sehr beliebt. Das Getränk wird traditionell zuhause genossen. Die Urbanisierung führt aber dazu, dass Tee immer öfter auch unter-wegs und damit abgepackt getrunken wird. Die Nachfrage nach leistungsstarker sowie sicherer Abfüll- und Verpackungstechnik steigt deshalb.

Ende 2019 investierte beispielsweise Nui Tien Pure Water, ein Tochterunternehmen der vietnamesi-schen Firmengruppe Th true Milk, die sich bislang auf die Produktion von Milch konzentrierte, in eine Aseptik-Linie von Krones. Die Linie zum keimfreien Abfüllen sensibler Produkte eignet sich für Tee, aber auch für Säfte mit Partikeln, Milch sowie Reismilch. Die Linie hat eine Leistung von 36.000 PeT-Behältern pro Stunde. Neben der Abfüll- und Verpackungs-technik lieferte Krones auch einen Sirupraum mit integrierter Teeextraktion.

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unternehmensführung

1 |9

KRONES mit umfangreicher Linienkompetenz

Linienkompetenz

Eine Abfüll- und Verpackungslinie besteht aus vielen einzelnen Maschinen und Anlagen. Hierzu zählen beispielsweise Inspektor, PET-Flaschen-Blasmaschine, Füller, Etikettierer, Verpacker und Palettierer. All dies sind leistungsstarke Ein-heiten. Um aus ihnen eine effiziente und zuverlässige Produktionslinie zu for-men, müssen sie optimal zusammenarbeiten. Aufgrund langjähriger Erfahrungen und umfangreicher Kenntnisse über den gesamten Produktionsprozess innerhalb der Linie beherrscht KRONES das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten perfekt.

Die einzelnen Maschinen sind so aufeinander abgestimmt, dass der gesamte Produktionsablauf reibungslos funktioniert und die Abfüll- und Verpackungslinie mit höchstmöglicher Leistung arbeitet. Seine Linienkompetenz kann KRONES auch bei der Digitalisierung nutzen. Wir wissen, worauf es bei der Kommunikation zwischen den einzelnen Linien-Komponenten ankommt und welche Parameter überwacht und geregelt werden müssen. Die KRONES Linienkompetenz ist das Fundament, um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.

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Dosenlinie - extrem leistungsstark

Linienkompetenz

Die ungarische Brauerei Borsodi setzt auf eine Komplett-Linie von Krones zur Dosenabfüllung von Bier. Vom Entpalettierer der Leerdosen, über das Ins-pektionssystem sowie die Kurzzeiterhitzungsanlage (VarioFlash B) und den Füller (Modulfill Vfs-C) bis hin zum Palettierer (VarioPac) für Vollgut, liefert Krones alle Maschinen und Bauteile der neuen Linie.

Mit einem Wirkungsgrad von mehr als 90 Prozent erfüllt die Linie, auf der 50.000 Dosen pro Stunde vom Band laufen, die hohen Anforderungen von Borsodi. Neben der Effizienz überzeugt die Linie auch durch kurze Umstellzeiten, hohe Produkt-sicherheit und niedrigen Energiebedarf. Ein weiterer Pluspunkt war die kurze Installationszeit. Nur zehn Monate vergingen von der Auftragsvergabe bis zum Zeitpunkt, als das erste verkaufsfähige Dosenbier vom Band lief.

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unternehmensführung

Digitalisierung - bereits stark aufgestellt

Digitalisierung

Der Trend zur Digitalisierung in der Abfüll- und Verpackungsindustrie wurde durch die Corona-Krise nochmals deutlich beschleunigt. KRONES investiert bereits seit Jahren stark in diesen Bereich und nimmt Anlaufverluste in Kauf. Die Investitionen zahlen sich aber aus. KRONES verfügt bereits heute über viel Digital-Know-how und versorgt die Kunden mit digitalen Dienstleistungen wie Remote Service.

Für den künftigen Unternehmenserfolg ist es extrem wichtig, dass wir unsere erfolgreichen Produkte und Services in die digitale Welt transformieren. Mehr als 300 Software-Ingenieure und IT-Spezialisten arbeiten bei KRONES an digitalen Neu-entwicklungen. Dabei steht immer der Mehrwert für unsere Kunden im Fokus.

Unsere Abfüll- und Verpackungslinien werden intelligenter und bieten den Kunden wertvollen Zusatznutzen. Neben niedrigeren Kosten bei Produktion und Personal ist für die Kunden wichtig, dass sie flexibel produzieren können, alle Produktions-schritte transparent sind und Probleme schnell gelöst werden. Hierfür will KRONES seinen Kunden digitale Tools und Services auf einer Plattform zur Verfügung stel-len, die die komplette Linie im Fokus haben. Wir sind gut aufgestellt, um dieses große Ziel zu erreichen.

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unternehmensführung

Hochdigitalisierte Linie

Digitalisierung

Altmühltaler Mineralbrunnen gehört zu den größ-ten Getränkeherstellern Deutschlands. Krones hat am Produktionsstandort Breuna die mittlerweile siebte PeT-Linie geliefert.

Die neue Linie ist, wie alle anderen Anlagen auch, hochdigitalisiert und dafür mit verschiedenen Lösungen der SitePilot Suite ausgestattet: dem Auftragssteuerungssystem Line Management, dem Anlagen-Analysesystem Line Diagnostics und dem Wartungs- und Instandhaltungs-Tool Asset Management. Das Produktionsplanungs- und Steuerungssystem SitePilot Planning kreiert einen Produktionsplan für jede Linie und erstellt daraus eine Bestellplanliste. Dieser gesamte Produktions-plan findet wiederum Eingang in das Line Manage-ment System. Wenn der Bediener dann die Pro-duktion startet, weiß das System bereits, welche Materialien genau benötigt werden und stellt die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (rhB) vollautoma-tisch mittels Elektrohängebahn bereit. Im Umkehr-schluss lässt sich so auch genau rückverfolgen, welches Produkt wann und mit welchen rhB produ-ziert und abgefüllt wurde. Eine Fehlproduktion ist damit praktisch ausgeschlossen.

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unternehmensführung

Früher Fokus auf Nachhaltigkeit zahlt sich aus

Nachhaltigkeit

Für KRONES ist es seit jeher wichtig, nachhaltig zu wirtschaften und gesell-schaftliche Verantwortung zu übernehmen. Auch aus Kundensicht hat das Thema Nachhaltigkeit bei KRONES schon lange einen hohen Stellenwert. Bereits 2008 haben wir das Nachhaltigkeitsprogramm enviro eingeführt. enviro ist ein extern geprüftes Management-System, das die Ökoeffizienz des KRONES Produktportfolios im Fokus hat.

Das enviro Programm treibt die Energieeffizienz der KRONES Produkte systematisch voran und hat bei den Kunden bereits zu erheblichen Ein-sparungen geführt. Dank enviro hat sich KRONES einen Wettbewerbsvorteil erarbeitet. Wir sind in der Lage, Maschinen und Anlagen bereitzustellen, die unsere Kunden dabei unterstützen, ihre ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Denn hierzu benötigen sie nicht nur leistungsstarke, sondern auch ressourcenschonende Produktionsanlagen. KRONES hat sich das ambi-tionierte Ziel gesetzt, dass der CO2-Fußabdruck der produzierten Maschinen und Anlagen von 2019 bis 2030 in der vor- und nachgelagerten Wertschöp-fungskette beim Kunden um 25 % sinken wird (sog. Scope 3).

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unternehmensführung

innocent setzt bei Nachhaltigkeit auf KRONES

Nachhaltigkeit

Der Smoothie- und Saftproduzent innocent erstellt in Rotterdam sein erstes eigenes Abfüllwerk. Das Thema Nachhaltigkeit steht dabei an oberster Stelle. Ziel ist es, eine komplett Co2-neutrale Fabrik zu bauen. Der Was-sereinsatz soll auf ein Minimum reduziert werden. Aufgrund der hohen Nachhaltigkeitskompetenz erhielt Krones den Auftrag für vier komplette PeT-Abfüllan-lagen. Jede der vier identischen PeT-Linien verarbeitet bis zu 32.000 Behälter pro Stunde.

Der Blasmaschinen-Füller-Block Contipure AseptBloc DA besteht aus einer Streckblasmaschine Contiform 3 Pro sowie einem aseptischen Füller Modulfill Asept. Mit dem Preform-Entkeimungsmodul Contipure D ent-schied sich innocent für eine besonders nachhaltige Ausführung.

Das Modul zeichnet sich durch einen niedrigeren Verbrauch an Wasserstoff-peroxid, Dampf und Energie aus.

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unternehmensführung

Robuste Kapitalstruktur und hohe Liquidität

Finanzen

Auch nach den hohen Investitionen in den vergangenen Jahren verfügt KRONES weiterhin über eine starke Finanzkraft. Die Eigenkapitalquote lag Ende 2020 bei 39,4 %. Auch die Liquiditätsausstattung von KRONES ist kom-fortabel. Selbst im schwierigen Jahr 2020 verfügte das Unternehmen nahezu über das ganze Jahr über Liquiditätsreserven von rund 1 Mrd. €. Vergangenes Jahr erwirtschaftete das Unternehmen 221,3 Mio. € Free Cashflow. Zum Jahresende 2020 konnte KRONES eine Netto-Cash-Position (Liquide Mittel abzüglich Bankschulden) von rund 185 Mio. € ausweisen.

Die hohe Finanz- und Kapitalkraft von KRONES gibt dem Unternehmen ausreichend finanziellen Spielraum, um die kurzfristigen Herausforderungen zu bewältigen, in wichtige Technologien zu investieren und künftiges Wachstum zu finanzieren.

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Solide Finanz- und Kapitalstruktur ermöglicht hohe Investitionen

Finanzen

krones Konzern Eigenkapital in Mio. € und Eigenkapitalquote in %

1.433 1.370 1.330

1.226

1.200

43,8 %

2016

2017

2018

2019

2020

In den vergangenen Jahren hat Krones stark in den Ausbau der internationalen Service- und Produktionsstandorte sowie die Digitalisierung investiert. Dies konnte das Unternehmen über-wiegend aus eigenen Mitteln bestreiten, so dass die Eigenkapitalquote des Konzerns weiterhin bei sehr soliden 39,4 % liegt.

Krones hat auch im Corona-Jahr 2020 ordentlich gewirtschaftet und einen hohen Free Cashflow erzielt. Das Liquiditätspolster von Krones ist auf 217 Mio. € angewachsen und schafft genügend Freiraum für unternehmerisches Handeln.

Liquide Mittel Krones Konzern in Mio. €

369

219 217

182

110

2016

2017

2018

2019 2020

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unternehmensführung

Starker Global Footprint

Global Footprint

Die internationalen Getränke- und Lebensmittelunternehmen produzieren ihre Produkte weltweit. Um schnell auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden reagieren zu können, muss man in ihrer Nähe sein. Besonders im Service-geschäft ist dies ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. KRONES betreibt welt-weit Servicecenter und Niederlassungen an mehr als 100 Standorten. Ersatzteile und qualifiziertes Personal, das die Sprache der Kunden spricht, sind überall auf der Welt schnell vor Ort.

Auch in der Produktion und im Einkauf ist KRONES global aufgestellt. Wir fertigen beispielsweise in China Produkte für lokale Märkte. Die internationalen Werke produzieren auch Ersatzteile und liefern teilweise Produkte an unsere deutschen Fertigungsstätten. Material kauft KRONES, unter der Regie spezieller regionaler Teams, in immer größerem Umfang auf internationalen Beschaffungsmärkten ein.

Für all dies ist qualifiziertes internationales Personal nötig. KRONES hat in den vergangenen Jahren die ausländische Belegschaft stark ausgebaut und wird dies mittelfristig auch weiter tun. Ende 2020 beschäftigte KRONES insgesamt 6.372 Mitarbeiter im Ausland, davon 4.055 in den Emerging Markets.

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KRONES immer nah am Kunden

Global Footprint

1.342

1.110

386

393

2016 2017

452

Krones Konzern Mitarbeiter in Afrika

1.801

1.546

671

639

2018 2019 sowie China und Asien/Pazifik

2020

1.716

Krones baut schon seit Jahren die internationalen Standorte aus, um den Servicebereich zu stärken und die Vorteile der internationalen Beschaffungs- und Produktionsstandorte zu nutzen. Mit dem neuen Werk im ungarischen Debrecen, das Mitte 2021 voll in Betrieb gehen soll, stärkt Krones seine internationale Wett-bewerbsfähigkeit und senkt ab 2022 die Produktions-kosten um jährlich rund 20 Mio. €.

In den stark wachsenden Regionen Asien und Afrika setzt Krones, neben dem Produktionsstandort im chinesischen Taicang, vor allem auf gut ausgebaute Servicecenter in der Nähe der Kunden. Mit hoch quali-fizierten Mitarbeitern in den Regionen punktet Krones bei den Kunden. Das Unternehmen investiert daher auch stark in internationale Ausbildungscenter, wie beispielsweise in Kenia oder China.

Brief des Vorstands

»Krones ist ein starkes Unternehmen und blickt zu-versichtlich in die Zukunft.«

Christoph Klenk Vorstandsvorsitzender

Sehr geehrte Aktionäre und Geschäftsfreunde,

unser Alltag war 2020 stark von der Covid-19-Pan-demie geprägt. Die Corona-Krise stellte KRONES vor große Herausforderungen. Oberste Priorität hatte von Anfang an der Schutz der Menschen. Als sich das Virus ausbreitete, haben wir sehr schnell reagiert und alle nötigen Vorkehrungen getroffen, um die Gesundheit unserer Mitarbeiter und Kun-den nicht zu gefährden. Geholfen haben uns hier-bei die Erfahrungen, die wir an unserem Standort in China, dem Ursprungsland der Pandemie, sammeln konnten.

krones profitiert von internationaler Präsenz

Neben der Sorge um die Gesundheit der Menschen, die mit KRONES Kontakt haben, stand die bestmögliche Unterstützung der Kunden im Fokus. Ein-schneidende staatliche Maßnahmen, wie beispielsweise Reisebeschränkungen, erschwerten die Kontakte. Als großer Vorteil erwiesen sich in dieser Phase die dezentralen Strukturen von KRONES. Wir haben in mehr als 70 Ländern der Welt Standorte und Mitarbeiter. So konnten wir die Kunden mit Produkten und Dienstleistungen versorgen, die sie zur Aufrechterhaltung ihrer Produktion benötigten. Darüber hinaus setzten wir digitale Produkte und Lösungen ein. Dies war besonders im Service sehr hilfreich. So konnten wir die Kunden quali-fiziert bei der Behebung von Problemen unterstützen, ohne immer selbst vor Ort zu sein.

Corona-Krise belastet auch krones

Insgesamt hat KRONES die Pandemie 2020 gut gemeistert. Das stabile Funda-ment des Unternehmens hat auch in der Krise Halt gegeben. KRONES verfügte stets über ausreichend finanzielle Mittel und war nicht auf staatliche Unter-stützung angewiesen. Dennoch: Die Corona-Krise hat auch unsere Geschäſte belastet und wirkte sich wesentlich auf die Finanzkennzahlen 2020 aus. Der Konzernumsatz ging 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 16 % auf 3,3 Mrd. € zu-rück, der Auſtragseingang verringerte sich um 19 % auf 3,3 Mrd. €. Positiv war, dass sich der Wert der Bestellungen nach einem schwachen ersten Halbjahr im dritten und insbesondere vierten Quartal wieder deutlich belebte.

KRONES hatte bereits 2019 umfangreiche Maßnahmen zur Kostensenkung eingeleitet. Dadurch konnten wir die Auswirkungen des Umsatzrückgangs auf das Ergebnis begrenzen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank zwar von 227,3 Mio. € im Vorjahr auf 133,2 Mio. €. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass KRONES 2020 insgesamt knapp 72 Mio. € für strukturelle Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung verbuchte. Ohne diese Aufwendungen lag die EBITDA-Marge mit 6,2 % (Vorjahr: 5,7 %) leicht über dem zuletzt prog-nostizierten Niveau von 5,5 bis 6,0 %. Unterm Strich musste KRONES im Corona-Jahr 2020 einen Konzernverlust von 79,7 Mio. € ausweisen (Vorjahr: + 9,2 Mio. €). Positiv entwickelte sich im Berichtsjahr der Free Cashflow. Er stieg um 315,7 Mio. € auf 221,3 Mio. € (Vorjahr: minus 94,4 Mio. €). Insgesamt hat KRONES an-gesichts der herausfordernden Umstände 2020 ordentliche Ergebnisse erzielt.

Die langfristige Dividendenpolitik von KRONES sieht vor, 25 % bis 30 % des Konzernergebnisses an die Aktionäre auszuschütten. Aufgrund des negativen Ergebnisses werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 17. Mai 2021 vorschlagen, für das Geschäſtsjahr 2020 nur die gesetzlich vorge-schriebene Mindestdividende, also 6 Cent je Aktie, auszuschütten und den übrigen Bilanzgewinn 2020 auf neue Rechnung vorzutragen.

krones reagiert auf Kundenverhalten

Sollte es nicht zu neuen gesamtwirtschaſtlichen Belastungen kommen, rechnet das Unternehmen ab 2021 wieder mit steigenden Erlösen. Das heißt aber nicht, dass KRONES schnell wieder einen Umsatz auf Vorkrisen-Niveau erwartet. Dies ist das wichtigste Ergebnis der Kundenbefragungen, die wir im dritten Quartal 2020 durchführten. Viele unserer Kunden äußerten sich aufgrund der Covid-19-Pandemie sehr zurückhaltend hinsichtlich geplanter Investitionen in den nächsten zwei Jahren. Die 2019 eingeleiteten und bereits erfolgreichen Kostensparmaßnahmen reichen nicht aus, um das Unternehmen auf diese Situation einzustellen. Damit KRONES weiter wettbewerbsfähig und langfristig erfolgreich bleibt, müssen wir unsere Kapazitäten dem kurz- und mittelfristig erwarten Geschäſtsvolumen anpassen. Hierzu ist es leider auch nötig, Mitarbeiter abzubauen. Diese Entscheidung ist dem Vorstand äußerst schwer gefallen, sie war aber unvermeidbar.

Zusätzlich zu dem 2020 realisierten Personalabbau von rund 600 Mitarbeitern im Konzern haben weitere rund 400 Beschäſtigte bis Ende November 2020 in-dividuelle und freiwillige Angebote zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses angenommen. Darüber hinaus beschloss der Vorstand im Dezember 2020, zu-sätzlich 350 Stellen an den inländischen Standorten so sozialverträglich wie möglich abzubauen.

Zukunft sichern

KRONES hat die Flexibilität des Unternehmens mit vielen Maßnahmen bereits deutlich gesteigert. Wir nutzen die Vorteile internationaler Beschaffungs-märkte und bauen weltweit Service- und Produktionsstandorte weiter aus. Hierzu zählt unser Werk in Ungarn, das 2021 voll einsatzfähig ist. Ein zusätz-licher wichtiger Schritt ist, dass wir das Brauereigeschäſt separat aufstellen und in eine eigene rechtliche Einheit einbringen. In der neuen Struktur kann dieser Bereich effizienter arbeiten.

Auch 2021 wird uns die Covid-19-Pandemie noch weltweit beschäſtigen und das Investitionsklima belasten. Dennoch erwarten wir eine leichte Umsatz-belebung und, aufgrund der strukturellen Maßnahmen, eine bessere Ertrags-kraſt als 2020. Bei einem Umsatzanstieg von 2,5 bis 3,5 % rechnen wir mit einer EBITDA-Marge von 6,5 bis 7,5 %. Das Ziel für die Kennzahl Working Capital in Relation zum Umsatz liegt bei 26 bis 27 %.

und Zukunft schaffen

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, werden wir weiterhin hart auf der Kosten-seite arbeiten. Nur auf Kostensenkungsmaßnahmen zu setzen, wäre aber zu kurzsichtig. Denn langfristig wächst der Markt, auf dem KRONES tätig ist. Nach der Corona-Krise wird er wieder attraktive Chancen bieten. Deshalb treibt das Unternehmen die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen so-wie vor allem die Digitalisierung voran. Wir haben in den vergangenen Jahren viel in diesen Bereich investiert und sind deshalb in einer guten Position. Diese Stärke wird KRONES einsetzen und die großen Chancen, die die Digitalisierung bietet, nutzen.

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Brief des Vorstands

unternehmensführung

Ein weiterer aussichtsreicher Wachstumstreiber ist die Nachhaltigkeit. Unsere Kunden haben sich ehrgeizige Umwelt- und Klimaziele gesetzt. Um diese zu erreichen, benötigen sie ressourcenschonende Produktionsanlagen. KRONES hat hierfür viele innovative Maschinen und Anlagen im Angebot. Diese Stärke kommt nicht von ungefähr. Bereits 2008 hat das Unternehmen das Nachhaltig-keitsprogramm enviro eingeführt. Dieses extern geprüſte Management-System nahm frühzeitig die Ökoeffizienz unseres Produktportfolios in den Fokus. Mit enviro war KRONES seiner Zeit beim Thema Nachhaltigkeit voraus.

KRONES hat weitere Stärken, die wir Ihnen in unserem Geschäſtsbericht unter dem Titel »Stärken nutzen« auf den Seiten 5 bis 18 näher vorstellen. Wir werden diese Wettbewerbsvorteile gezielt einsetzen und die langfristigen Wachstums-chancen unserer Märkte nutzen.

Die größte Stärke von KRONES ist nicht greiar und lässt sich nicht in Zahlen messen: Unsere Unternehmens-DNA. Sie ist von Teamgeist und Zusammenhalt geprägt. Diese DNA wurde 2020 auch durch den Mitarbeiterabbau nicht be-schädigt. Dies ist für uns die wichtigste und positivste Erkenntnis des äußerst schwierigen Geschäſtsjahres. Im Namen des kompletten Vorstands bedanke ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement im Jahr 2020. Das qualifizierte und motivierte KRONES Team wird auch in Zukunſt erfolgreich sein.

Christoph Klenk Ceo

Die Mitglieder des Vorstands

Die Mitglieder des Vorstands

Christoph Klenk Ceo Intralogistik Prozesstechnik

Norbert Broger Cfo

Thomas Ricker Cso

Markus Tischer International Operations and Services Digitalisierung

Ralf Goldbrunner Abfüll- und Verpackungstechnik Compact Class

Bericht des Aufsichtsrats

Volker Kronseder Vorsitzender des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Covid-19-Pandemie stellte KRONES 2020 vor außergewöhnliche Herausforderungen. Es ging vorrangig darum, Mitarbeiter, Kunden und all jene, die mit KRONES Kontakt haben, zu schützen. Darü-ber hinaus stand auch die wirtschaſtliche Lage im Fokus. Umsatz und Ergebnis waren 2020 corona-bedingt stark rückläufig und es wird einige Jahre dauern, bis das Geschäſtsvolumen von KRONES das »Vorkrisen-Niveau« wieder erreicht. Aufgrund dieser Situation bestand und besteht Handlungs-bedarf, um die Zukunſts- und Wettbewerbsfähigkeitdes Unternehmens zu sichern. Der Vorstand hat in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat daran gearbeitet, dass die bereits 2019 beschlossenen Schritte zur Ergebnisverbesserung umgesetzt werden. Darüber hinaus wurden 2020 weitere Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung beschlossen. Die Entscheidung, Personal abzubauen, ist KRONES sehr schwergefallen. Der Aufsichtsrat steht hinter den strukturellen Maßnahmen und wird die Umsetzung und den Status quo laufend überprüfen.

Beratung und Überwachung

Im Geschäſtsjahr 2020 hat der Aufsichtsrat der KRONES AG den Vorstand gemäß Aktiengesetz sowie der Satzung der Gesellschaſt kontinuierlich überwacht und beraten und seine Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen. Die aktien-rechtlichen Vorschriſten und Bestimmungen des Deutschen Corporate Gover-nance Kodex zur Berichtspflicht des Vorstands gegenüber dem Aufsichtsrat wurden dabei stets beachtet. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen in schriſtlichen und mündlichen Berich-ten regelmäßig über die geschäſtliche und finanzielle Lage der Gesellschaſt sowie über das Risikomanagement. Bei Entscheidungen von besonderer Bedeu-tung für die KRONES AG und den Konzern wurde der Aufsichtsrat frühzeitig vom Vorstand informiert und eingebunden. Insbesondere der Aufsichtsratsvor-sitzende sowie der Vorstandsvorsitzende standen auch zwischen den Sitzungen regelmäßig in Kontakt. Dabei erörterten sie gemeinsam Themen zur Strategie, der aktuellen Geschäſtsentwicklung, der Risikolage sowie des Risikomanage-ments und der Compliance des Unternehmens.

Ein Schwerpunkt der Aufsichtsratsarbeit 2020 war der Einfluss der Covid-19-Pandemie auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung von KRONES sowie Maß-nahmen zu Kosteneinsparungen. Bei den strukturellen Maßnahmen stand unter anderem die Anpassung der Personalkapazitäten an das geringere Ge-schäſtsvolumen im Fokus. Darüber hinaus befasste sich das Gremium intensiv mit der Unternehmensstrategie.

Personelle Änderungen im Aufsichtsrat

Im Aufsichtsrat kam es 2020 auf der Seite der Arbeitnehmervertreter zu einer personellen Veränderung. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Wer-ner Schrödl trat in die Freistellungsphase der Altersteilzeit ein und schied des-halb mit Wirkung zum 1. Juli 2020 aus dem Aufsichtsrat aus. Die Arbeitnehmer wählten Markus Hüttner als Nachfolger von Herrn Schrödl in den Aufsichtsrat. Zum neuen stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden wählte der Aufsichts-rat Josef Weitzer.

KRONES unterstützt neue Aufsichtsratsmitglieder bei ihrer Amtseinführung und bei Aus- und Fortbildungsmaßnahmen. Im Geschäſtsjahr 2020 wurden die Mitglieder des Gremiums zu den Themen »Neuer Deutscher Corporate Gover-nance Kodex« sowie »ARUG II« mit umfassenden Informationen fortgebildet.

Keine Interessenkonflikte

Gemäß Empfehlung E.1 des Deutschen Corporate Governance Kodex soll jedes Aufsichtsratsmitglied Interessenkonflikte unverzüglich dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats offenlegen. Im Berichtszeitraum wurden keine Interessenkon-flikte offengelegt.

Präsenz bei den Aufsichtsratssitzungen

2020 fanden insgesamt sechs ordentliche Aufsichtsratssitzungen statt. Teil-weise war der Vorstand als Gast in Sitzungen präsent. Der Aufsichtsrat tagte aber auch regelmäßig ohne den Vorstand. Gemäß der Empfehlung D.8 des Deut-schen Corporate Governance Kodex machen wir zur Teilnahme der einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats an den Sitzungen folgende Angaben:

Aufsichtsratsmitglied

Anzahl der Sitzungen

Teilnahme an

Sitzungen

Volker Kronseder

6

6

Werner Schrödl (bis 30. Juni 2020)

2

2

Dr. phil. Verena Di Pasquale

6

6

Robert Friedmann

6

6

Klaus Gerlach

6

6

Oliver Grober

6

6

Thomas Hiltl

6

6

Markus Hüttner (ab 1. Juli 2020)

4

4

Norman Kronseder

6

6

Prof. Dr. jur. Susanne Nonnast

6

6

Beate Eva Maria Pöpperl

6

6

Norbert Samhammer

6

6

Petra Schadeberg-Herrmann

6

5

Jürgen Scholz

6

6

Hans-Jürgen Thaus

6

6

Josef Weitzer

6

6

Matthias Winkler

6

6

Berichte aus den Aufsichtsratssitzungen

Am 18. März fand die erste Aufsichtsratssitzung statt. An dieser nahm als Gast zeitweise ein Vertreter der Wirtschaſtsprüfungsgesellschaſt von KRONES teil. Finanzvorstand Norbert Broger stellte dem Aufsichtsrat die Highlights und die Entwicklung wichtiger Kennzahlen des Geschäſtsjahres 2019 vor. Im Anschluss erläuterte der Wirtschaſtsprüfer dem Gremium den Prüfungsauſtrag und die Schwerpunkte der Prüfung des Jahresabschlusses 2019 und gab einen detail-lierten Überblick über die Abschlussprüfung. Fragen des Aufsichtsrats wurden vom Prüfer umfassend beantwortet. Danach stellte der Aufsichtsrat den Jahres-abschluss und den Lagebericht der KRONES AG fest und billigte den Konzern-abschluss und den Konzernlagebericht. Weitere Themen der ersten Aufsichts-ratssitzung waren der neue Deutsche Corporate Governance Kodex sowie der Regierungsentwurf zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II). Darüber hinaus stellte der Aufsichtsratsvorsitzende dem Gremium die Tagesordnung für die Hauptversammlung 2020 vor. Anschließend verab-schiedete der Aufsichtsrat die Tagesordnung. Im Bericht zum Geschäſtsverlauf erläuterte der Vorstand dem Aufsichtsrat die aktuellen Rahmenbedingungen und die wirtschaſtliche Entwicklung von KRONES. Zudem ging er auf die wesentlichen Corona-Maßnahmen ein.

Im Anschluss an die virtuelle Hauptversammlung am 18. Mai trat der Auf-sichtsrat zu seiner zweiten und konstituierenden Sitzung zusammen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Volker Kronseder verabschiedete das langjährige Gremiumsmitglied Werner Schrödl, der mit Wirkung zum 1. Juli 2020 in die Freistellungsphase der Altersteilzeit eintrat und damit zu diesem Zeitpunkt aus dem Aufsichtsrat ausschied. Volker Kronseder bedankte sich bei Werner Schrödl für die jahrelang gute und erfolgreiche Zusammenarbeit. Herr Schrödl war als Arbeitnehmervertreter seit 2005 im Aufsichtsrat und seit 2007 stellver-tretender Aufsichtsratsvorsitzender. Der Aufsichtsrat wählte einstimmig Josef Weitzer mit Wirkung zum 1. Juli 2020 zum neuen stellvertretenden Aufsichts-ratsvorsitzenden. Für Werner Schrödl wurde Markus Hüttner von den Arbeit-nehmern neu in das Gremium gewählt. Im Rahmen des Berichts des Vorstands

Die dritte Aufsichtsratssitzung des Geschäſtsjahres 2020 fand am 22. Juli statt. Unter dem Tagesordnungspunkt »Aufsichtsrats- und Vorstandsangelegenhei-ten« beschloss das Gremium Änderungen der Geschäſtsordnung von Aufsichts-rat und Vorstand. Der Vorstandsvorsitzende Christoph Klenk berichtete auf dieser Sitzung über die Umsetzung der 2019 beschlossenen Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung und ging auf die Herausforderungen der Covid-19-Pan-demie ein. Im Rahmen des wirtschaſtlichen Berichts informierten die für die einzelnen Geschäſtsbereiche verantwortlichen Vorstände den Aufsichtsrat über die Auswirkungen von Corona und die aktuelle Lage. Auch die Folgen der Pan-demie für die Weltwirtschaſt, die Kunden von KRONES sowie mögliche Szena-rien und deren Auswirkungen auf das Unternehmen waren ein wesentliches Thema der Sitzung. Das Gremium befasste sich dabei auch mit eventuell nötigen Kapazitätsanpassungen.

informierte der Vorstand den Aufsichtsrat über die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Weltwirtschaſt und die Kunden von KRONES. Zudem erläuterte er die aktuelle Geschäſtsentwicklung und die Eckdaten des ersten Quartals 2020.

Am 27. Oktober traf sich der Aufsichtsrat zu seiner vierten Sitzung 2020. Eine externe Expertin zeigte dem Gremium die Anforderungen zur Überprüfung des Systems der Vorstandsvergütung gemäß des Gesetzes zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) auf. Zudem stellte sie die einzelnen Komponenten des neuen Vergütungssystems vor. Der Vorstandsvorsitzende Christoph Klenk stellte dem Gremium das Programm »Zukunſt sichern, Zu-kunſt schaffen« und die dazugehörigen Handlungsfelder vor. Darüber hinaus informierten die einzelnen Vorstandsmitglieder den Aufsichtsrat über die Rah-menbedingungen, die aktuelle Situation, die Ergebnisse der Kundenbefragung sowie strategische Maßnahmen in ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen. Thema war auch die Zielsetzung und der Zeitplan für das Freiwilligenpro-gramm zum Personalabbau.

Die fünſte Aufsichtsratssitzung 2020 fand am 8. Dezember statt. Auf der Tages-ordnung stand im Wesentlichen das Thema Strategie. Der Vorstand erläuterte dem Aufsichtsrat künſtige Kundenanforderungen und daraus abgeleitete Pro-duktinnovationen und Geschäſtsmodelle. Auch mögliche Anpassungen von Strukturen und Prozessen legte der Vorstand dar.

Auf der sechsten Aufsichtsratssitzung des Berichtsjahres am 9. Dezember befasste sich das Gremium mit der Entsprechenserklärung nach § 161 Aktien-gesetz. Darüber hinaus stand das Vergütungssystem für den Vorstand gemäß der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) auf der Tagesordnung. Hierzu informierte eine externe Expertin das Gremium über Details zur Weiterent-wicklung des aktuellen Vergütungssystems. Ein weiterer Tagesordnungspunkt war der Bericht des Prüfungs- und Risikomanagementausschusses (PRM) mit den Themen Risikomanagement, Interne Revision sowie Compliance. Hierzu erläuterte der Ausschussvorsitzende Hans-Jürgen Thaus die Inhalte der PRM-Sit-zung vom 18.11.2020. Im Anschluss daran präsentierte der Vorstand dem Auf-sichtsrat den wirtschaſtlichen Bericht mit der Jahres- und Investitionsplanung 2021.

Arbeit des Prüfungs- und Risikomanagementausschusses

Dem Prüfungs- und Risikomanagementausschuss gehören der Vorsitzende des Aufsichtsrats Volker Kronseder, Werner Schrödl (bis 30. Juni 2020), Norman Kronseder, Hans-Jürgen Thaus, Josef Weitzer, Jürgen Scholz und Markus Hütt-ner (ab 1. Juli 2020) an. Vorsitzender des Ausschusses ist Hans-Jürgen Thaus. Der Prüfungs- und Risikomanagementausschuss überwacht die Rechnungs-legung, Abschlussprüfung sowie Berichterstattung und fertigt entsprechende Beschlussvorlagen für den Aufsichtsrat an. Darüber hinaus bereitet er die

Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichts und des Prüfungsberichts des Einzel- und Konzernabschlusses durch den Aufsichtsrat vor und spricht Empfehlungen aus. Der Prüfungs- und Risikomanagementausschuss über-wacht zudem die Wirksamkeit des internen Kontroll-, des Risikomanagement-sowie des Compliance-Systems.

Der Prüfungs- und Risikomanagementausschuss hielt 2020 drei Sitzungen ab. Gemäß der Empfehlung D.8 des Deutschen Corporate Governance Kodex machen wir zur Teilnahme der einzelnen Mitglieder des Prüfungs- und Risiko-managementausschuss an den Sitzungen folgende Angaben:

Ausschussmitglied

Anzahl der Sitzungen

Teilnahme an

Sitzungen

Volker Kronseder

3

3

Werner Schrödl (bis 30. Juni 2020)

2

2

Markus Hüttner (ab 1. Juli 2020)

1

1

Norman Kronseder

3

3

Jürgen Scholz

3

3

Hans-Jürgen Thaus

3

3

Josef Weitzer

3

3

In der ersten Sitzung am 12. März bereitete das Gremium im Wesentlichen die Bilanz feststellende Aufsichtsratssitzung vor. Finanzvorstand Norbert Broger erläuterte die wichtigsten Kennzahlen 2019 des Konzerns und der AG. Anschließend informierte ein Vertreter des Wirtschaſtsprüfers von KRONES den Ausschuss detailliert über den Prüfungsumfang sowie die Inhalte und Schwerpunkte der Abschlussprüfung. Die Mitglieder des Prüfungs- und Risiko-managementausschusses beschlossen einstimmig, dem Aufsichtsrat zu emp-fehlen, den Jahresabschluss und Lagebericht der KRONES AG für das Geschäſts-jahr 2019 festzustellen und den Konzernabschluss und den Lagebericht des Konzerns 2019 zu billigen. Auch mit dem Nichtfinanziellen Bericht befasste sich der Ausschuss auf der ersten Sitzung. Die Mitglieder beschlossen, dem Auf-sichtsrat zu empfehlen, den Nichtfinanziellen Bericht zu billigen.

Am 18. Mai trat der Prüfungs- und Risikomanagementausschuss zusammen, um den stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses zu wählen. Der bishe-rige Stellvertreter Werner Schrödl ging am 1. Juli 2020 in die Freistellungsphase der Altersteilzeit und schied deshalb aus dem Gremium aus. Die Ausschussmit-glieder wählten Josef Weitzer mit Wirkung zum 1. Juli 2020 einstimmig zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden. Ebenfalls mit Wirkung zum 1. Juli 2020 wurde Markus Hüttner neues Mitglied des Prüfungs- und Risikomanagement-ausschusses.

Die dritte Sitzung des Prüfungs- und Risikomanagementausschusses fand am 18. November statt. Auf dieser informierten die Leiter des Controllings, der Internen Revision sowie der Compliance die Ausschussmitglieder ausführlich über die aktuelle Risikosituation, die interne Revision sowie über das Com-pliance Management.

Arbeit des Ständigen Ausschusses

Dem Ständigen Ausschuss gehören Werner Schrödl (bis 30. Juni 2020),

Josef Weitzer, Markus Hüttner (ab 1. Juli 2020), Norman Kronseder und Volker Kronseder an. Vorsitzender des Ständigen Ausschusses ist Volker Kronseder. Das Gremium befasst sich grundsätzlich mit allen sonstigen Themen, die nicht in den Zuständigkeitsbereich des Prüfungs- und Risikomanagementausschus-ses fallen. Dazu zählen zum Beispiel die Personalstrategie sowie die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat. 2020 fand keine Sitzung des Ständigen Ausschusses statt.

Aufsichtsrat stimmt dem Prüfungsergebnis zu

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der KRONES Aktiengesellschaſt und der Konzernabschluss sowie der Lagebericht der KRONES AG und der Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2020 sind durch den von der Haupt-versammlung gewählten Abschlussprüfer, der ERNST & YOUNG GMBH Wirt-schaſtsprüfungsgesellschaſt, geprüſt und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der geprüſte Jahresabschluss und der Konzernabschluss sowie der Lagebericht der KRONES AG und der Konzernlage-bericht zum 31. Dezember 2020 lagen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats recht-zeitig zur Prüfung vor. Die geprüſten Abschlüsse und Lageberichte waren am 24. März 2021 Gegenstand der Bilanz feststellenden Aufsichtsratssitzung. An der Sitzung haben auch Vertreter des Abschlussprüfers teilgenommen und den Aufsichtsrat über die Ergebnisse ihrer Prüfung und über ihre Prüfungsschwer-punkte unterrichtet.

Der Aufsichtsrat hat das Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach der abschließenden Prüfung durch den Auf-sichtsrat, die insbesondere auch die im Bestätigungsvermerk des Abschluss-prüfers beschriebenen Sachverhalte einschließlich der Prüfungshandlungen zum Gegenstand hatte, ergaben sich keine Einwände. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der KRONES AG festgestellt sowie den Konzernabschluss und den Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss 2020 der KRONES AG festgestellt.

Die Abschlussprüfer bezogen den Bericht des Vorstands über die Beziehungen der KRONES AG zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG in ihre Prü-fung ein und legten ihren Prüfungsbericht dem Aufsichtsrat vor. Die Prüfung durch die Abschlussprüfer ergab keine Beanstandungen. Der Abschlussprüfer hat den Abhängigkeitsbericht mit dem folgenden uneingeschränkten Bestäti-gungsvermerk versehen: »Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beur-teilung bestätigen wir, dass

  • 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

  • 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäſten die Leistung der Gesellschaſt nicht unangemessen hoch war.«

Die Überprüfung des Berichts über die Beziehungen der KRONES AG zu ver-bundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG durch den Aufsichtsrat führte zu keinen Beanstandungen. Der Aufsichtsrat schloss sich daher dem Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer an. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung erhob der Aufsichtsrat gegen die Schlusserklärung des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen keine Einwendungen.

Über die gesetzliche Abschlussprüfung hinaus hat die ERNST & YOUNG GMBH Wirtschaſtsprüfungsgesellschaſt den für die KRONES AG und den Konzern zusammengefassten gesonderten Nichtfinanziellen Bericht für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 einer Prüfung zur Erlangung begrenz-ter Sicherheit unterzogen. Auf dieser Basis hat der Wirtschaſtsprüfer keine Ein-wendungen gegen den Nichtfinanziellen Bericht und die Erfüllung der daran gestellten gesetzlichen Anforderungen erhoben.

Dank an den Vorstand und die Mitarbeiter

Das Geschäſtsjahr 2020 war wegen der Covid-19-Pandemie für das gesamte KRONES Team sehr herausfordernd. Die Mitglieder des Aufsichtsrats danken dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unterneh-mens für ihre engagierte Arbeit unter teils schwierigen Bedingungen.

Neutraubling, im März 2021

Der Aufsichtsrat

Volker Kronseder Vorsitzender des Aufsichtsrats

Die Mitglieder des Aufsichtsrats

Die Mitglieder des Aufsichtsrats

Volker Kronseder Aufsichtsratsvorsitzender

* Universitätsklinikum Regensburg

* Wirtschaftsbeirat Bayerische Landesbank

Robert Friedmann

Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe

* zf Friedrichshafen Ag

Josef Weitzer**

Stv. Aufsichtsratsvorsitzender Konzernbetriebsratsvorsitzender Gesamtbetriebsratsvorsitzender

* Sparkasse Regensburg

Klaus Gerlach**

Head of Central International Operations and Services

* Weitere Aufsichtsratsmandate gemäß § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG ** Von der Belegschaft gewählt

Markus Hüttner **

Stv. Konzernbetriebsratsvorsitzender Stv. Gesamtbetriebsratsvorsitzender

Stv. Betriebsratsvorsitzender Neutraubling

Oliver Grober**

Betriebsratsvorsitzender Werk Rosenheim

Dr. phil. Verena Di Pasquale** Stv. Vorsitzende des DgB Bayern

Thomas Hiltl** Betriebsratsvorsitzender Werk Nittenau

Die Mitglieder des Aufsichtsrats

Norman Kronseder

Land- und Forstwirt

* Bayerische Futtersaatbau GmbH

Prof. Dr. jur. Susanne Nonnast Professorin an der oTh Regensburg

Beate Eva Maria Pöpperl ** Freigestellte Betriebsrätin

Norbert Samhammer

Geschäftsführer Samhammer Holding GmbH

* Samhammer Ag

Petra Schadeberg-Herrmann

Geschäftsführende Gesellschafterin Krombacher Brauerei

Bernhard Schadeberg GmbH & Co. Kg, Krombacher Finance GmbH, Schawei GmbH, Diversum Holding GmbH & Co. Kg

Jürgen Scholz**

1. Bevollmächtigter

Ig-Metall Geschäftsstelle Regensburg

* Infineon Technologies Ag

* Weitere Aufsichtsratsmandate gemäß § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG ** Von der Belegschaft gewählt

Hans-Jürgen Thaus

* Maschinenfabrik Reinhausen GmbH

Matthias Winkler

Geschäftsführender Gesellschafter der WW + Kn Steuerberatungsgesellschaft mbH

Zur KRONES Aktie

»Die Corona-Pandemie wirkte sich negativ auf die Investitionsbereitschaft der Kunden von Krones aus. Darunter litt auch unser Aktienkurs.«

Olaf Scholz

Leiter Investor Relations

" Aktienmärkte schließen 2020 trotz

Corona-Einbruch größtenteils positiv ab

"

Kurs der krones Aktie verzeichnet leichtes Minus von 2,1 %

Hohe Liquidität treibt internationale Aktienbörsen ins Plus

Das Börsenjahr 2020 war nahezu ausschließlich von der Corona-Pandemie geprägt. Dabei begann das Jahr vielversprechend. Die Aktienkurse zogen nach dem erfolgreichen Börsenjahr 2019 weiter an. Doch ab Mitte Februar übernahm die Corona-Pandemie die Regie an den Kapitalmärkten. Die Angst vor einem Zusammenbruch der Weltwirtschaſt schickte die Kurse bis Ende März ausnahmslos auf Talfahrt. Der DAX verlor innerhalb eines Monats fast 40 %.

Doch so schnell wie es bergab ging, erholten sich die Börsen auch wieder. Inves-toren spekulierten auf einen schnellen Wirtschaſtsaufschwung, der durch mas-sive Stützungsmaßnahmen von Regierungen und Notenbanken herbeigeführt werden sollte.

Nachdem im dritten Quartal die Kurse eher seitwärts liefen, legten die Aktien-märkte im vierten Quartal einen Schlussspurt hin. Ausschlaggebend hierfür waren die guten Aussichten auf schnelle Zulassungen von Corona-Impfstoffen sowie die weiterhin hohe Liquiditätszufuhr durch die Notenbanken. Selbst die erneuten Lockdowns gegen Ende des Jahres 2020 konnten der positiven Stim-mung an den Märkten nichts anhaben, so dass viele Aktienmärkte das schwie-rige Börsenjahr 2020 mit einem Plus beendeten.

Der bekannteste deutsche Aktienindex DAX verbesserte sich im Berichtsjahr um 3,5 % auf 13.719 Punkte. Damit beendete der DAX das Jahr 2020 nur knapp unter seinem Allzeithoch von rund 13.800 Punkten, das er im Februar 2020 markierte. Nicht ganz so positiv entwickelte sich der Euro Stoxx 50. Der Index der 50 größ-ten Unternehmen aus der Eurozone verlor im Berichtszeitraum 5,1 %. Neue Rekordmarken erklomm hingegen der Dow-Jones-Index 2020. Das bekannteste US-Börsenbarometer kletterte um 7,2 %. Noch dynamischer war die Aufwärts-bewegung am japanischen Aktienmarkt. Der Nikkei-Index legte im Berichtsjahr um 16,0 % zu.

Den Kurseinbruch aufgrund der Corona-Krise konnte die Krones Aktie im Jahres-verlauf nicht mehr ganz auf-holen. Unser Papier ent-wickelte sich im Gesamtjahr 2020 schwächer als der von Online-Händlern getriebene sDAX.

krones Aktie hat Corona-Einbruch fast wettgemacht

Die KRONES Aktie startete mit Kursgewinnen in das Jahr 2020. Rückenwind bescherte die insgesamt freundliche Stimmung an den Aktienbörsen.

Den Höchstkurs 2020 erreichte unser Papier am 24. Januar bei 75,50 €. Bis Mitte Februar hielt sich die KRONES Aktie solide über der 70 Euro-Marke. Danach geriet unser Papier in den allgemeinen Abwärtsstrudel an den Börsen, der durch die welt-weite Covid-19-Pandemie ausgelöst wurde. Den Tiefstkurs des Berichtsjahres markierte die KRONES Aktie am 23. März bei 41,92 €, 37,9 % niedriger als zu Jah-resanfang. Von April bis Juni ging es dann wieder zügig Richtung 60 €, bevor das Papier im dritten Quartal wegen der zweiten Coronawelle unter Druck geriet und danach zwischen 50 € und 60 € pendelte.

Wertentwicklung der €'ƒ"…† Aktie im Vergleich zum †Š‹Œ Ž'Ž'

,

Krones AktiesDAX indexiert

Mit der Veröffentlichung der 9-Monatszahlen Anfang November und dem Capital Market Day am 12. November ging es mit der KRONES Aktie wieder deut-lich nach oben. In den letzten beiden Monaten des Jahres legte die Aktie von knapp unter 50 € auf den Jahresendkurs von 66,05 € zu und notierte damit nur noch 2,1 % unter dem Jahresanfangskurs von 67,50 €. Inklusive der Dividende von 0,75 € erzielte die KRONES Aktie 2020 eine Performance von minus 0,9 %. Der SDAX, dem KRONES seit 2018 angehört, war auch 2020 mit einem Plus von 18,0 % wieder der Top-Performer der DAX-Familie. Dieser starke Anstieg wurde hauptsächlich von Online-Händlern wie Home24, Global Fashion Group und zooplus getrieben, die teilweise um mehrere hundert Prozent zulegten.

Kennzahlen der Krones Aktie

Ergebnis je Aktie

Free Cashflow je Aktie

* gemäß Gewinnverwendungsvorschlag

zum 31.12.

2020

2019

2018

Ergebnis je Aktie

- 2,52

0,30

4,78

Eigenkapital je Aktie

37,98

43,36

45,36

Free Cashflow je Aktie

7,00

- 2,99

3,82

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KgV) auf Basis des Jahresendkurses

-

225,0

14,1

Dividende je Aktie

0,06*

0,75

1,70

Höchstkurs

75,50

88,85

122,80

Tiefstkurs

41,92

47,46

66,10

Jahresschlusskurs

66,05

67,50

67,50

Langfristig wirft krones Aktie eine solide Rendite ab

In den vergangenen zehn Jahren stieg der Kurs der Krones Aktie jährlich um durchschnittlich 3,5 %, inklusive Dividenden ergibt sich ein Wertzuwachs von jährlich 5,1 %

In den vergangenen zehn Jahren, also von 2011 bis 2020, hat sich der Wert unserer Aktie um 41 % erhöht. Der durchschnittliche jährliche Kurs-gewinn der KRONES Papiere beträgt in dem Zehn-jahres-Zeitraum 3,5 % und liegt damit unter dem Wertzuwachs des SDAX-Kursindex (+8,7 %), also dem SDAX ohne Dividenden. Inklusive der Dividendenund der Annahme, dass die Dividende jeweils wieder in KRONES Aktien inves-tiert wurde, ergibt sich seit 2011 eine durchschnittliche jährliche Rendite von 5,1 %. Der vergleichbare SDAX-Performance-Index legte um 11,0 % jährlich zu.

Krones AktiesDAX Kursindex

krones Aktie behauptet gute Stellung im sDAX

Die KRONES Aktie ist seit dem 29. Oktober 1984 an der Börse notiert und an allen deutschen Börsen handelbar. Unsere Papiere sind Inhaber-Stammak-tien ohne Nennwert. Jeder Titel hat auf der Haupt-versammlung des Unternehmens eine Stimme. Es gibt insgesamt 31.593.072 KRONES Aktien.

Die Krones Aktie zählte auch im Berichtsjahr zu den großen und umsatzstarken sDAX-Werten.

Unser Titel ist seit Mitte 2018 Mitglied im SDAX. Dies ist der Index der Deut-schen Börse, der die 70 Unternehmen enthält, die hinsichtlich Marktkapitali-sierung und Umsatz auf die Werte des MDAX folgen. Im Berichtsjahr belegte KRONES trotz der unterdurchschnittlichen Performance beim Börsenwert wie im Vorjahr Rang 25 innerhalb der SDAX-Unternehmen. Beim Handelsvolumen konnte die KRONES Aktie hingegen das hohe Niveau des Vorjahres nicht halten und rangierte zum Ende 2020 auf Rang 29 (Vorjahr: Rang 11).

Insgesamt wurden 2020 im Durchschnitt täglich rund 48.000 KRONES Aktien (Vorjahr: rund 71.000) auf XETRA und an der Frankfurter Börse gehandelt. Auch an den alternativen Handelsplattformen, auf denen hauptsächlich institutio-nelle Investoren ihre Orders abwickeln, wechselten 2020 weniger KRONES Aktien ihren Besitzer. Hier lag das Handelsvolumen im Durchschnitt täglich bei rund 65.000 Aktien (Vorjahr: rund 108.000).

Stammdaten der

Aktienanzahl

Wertpapierkennnummer

Aktie

-Kürzel

Aktienanzahl

.. ­

Wertpapierkennnummer

€

' €

-Kürzel

Aktionärsstruktur

Die Aktionärsstruktur von KRONES blieb im Berichtsjahr nahezu unverändert. Die Familie Kronseder Konsortium GbR hielt zum 31. Dezember 2020 mit 52,2 % die Mehrheit an der KRONES AG. Die Familie will auch künſtig stabiler Mehrheitsaktionär bleiben. Der nicht dem Festbesitz zurechenbare Anteil, also der Streubesitz, lag Ende 2020 bei 47,8 %.

krones schüttet für 2020 gesetzliche Mindestdividende aus

Die langfristige Dividendenpolitik von KRONES sieht vor, 25 % bis 30 % des Konzernergebnisses an die Aktionäre auszuschütten. Aufgrund des negativen Ergebnisses werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 17. Mai 2021 vorschlagen, für das Geschäſtsjahr 2020 nur die gesetzliche Mindestdividende von 4 % des Grundkapitals, also insgesamt 1,9 Mio. € oder 6 Cent je Aktie, auszuschütten und den übrigen Bilanzgewinn des Geschäſts-jahres 2020 auf neue Rechnung vorzutragen.

*gemäß Gewinnverwendungsvorschlag

2

KonzernlAgeBerIChT

Grundlagen des Konzerns

KronesaufeinenBlick ........................................................... 35

DasKronesJahr2020 ........................................................... 38

Anlagen und Lifecycle Service - nur die Leistung zählt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

StrategieundSteuerungssystem ............................................. 45

ForschungundEntwicklung(f&e) ............................................ 53

Wirtschaftsbericht

WirtschaftlichesUmfeld ........................................................ 58

KronesinZahlen .................................................................. 66

BerichtausdenSegmenten .................................................... 79

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

Mitarbeiter ......................................................................... 84

NachhaltigesWirtschaften ..................................................... 85

Risiko-undChancenbericht ...................................................... 86

NachAblaufdesGeschäftsjahres ............................................... 97

Prognosebericht ..................................................................... 98

Übernahmerelevante Angaben

(Berichtgemäߧ315aund§289ahgB) .................................... 102

Abhängigkeitsbericht ............................................................. 105

Vergütungsbericht ................................................................. 106

Grundlagen des Konzerns Krones auf einen Blick

KRONES auf einen Blick

Geschäftsmodell, Geschäftsfelder und Organisationsstruktur

KRONES bietet Maschinen und Anlagen für die Abfüll- und Verpackungstechnik sowie für die Getränkeproduktion an. Darüber hinaus kom-plettieren innovative Digitalisierungs- und Intralogistik-Lösungen unsere Produktpalette. Kunden von KRONES sind Brauereien und Getränke-hersteller sowie Unternehmen aus der Nahrungs-mittel-, Chemie-, Pharma- und Kosmetikindustrie. Wichtiger Bestandteil des Geschäſtsmodells von KRONES sind Service-Leistungen. Das Unternehmen unterhält rund um die Welt Servicezentren und -niederlassungen.

KRONES berichtet über zwei Segmente: »Maschinen und Anlagen zur Produktabfüllung und -ausstattung« sowie »Maschinen und Anlagen zur Getränkeproduk-tion/Prozesstechnik«. Das Segment »Maschinen und Anlagen für die Compact Class«, über das bis 2017 separat berichtet wurde, hat KRONES mit Wirkung zum 01.01.2018 dem Kernsegment »Maschinen und Anlagen zur Produktabfüllung und -ausstattung« zugeordnet.

Wesentliche Absatzmärkte und Wettbewerbsposition

Den Großteil des Umsatzes erwirtschaſtet KRONES mit Kunden aus der Getränkeindustrie. Der übrige Erlös stammt aus dem Non-Beverage-Bereich (Lebensmittel, Milch, Chemie, Pharma, Kosmetik).

KRONES ist stark exportorientiert und erzielt fast 90 % des Konzernumsatzes im Ausland. Die regionale Umsatzverteilung ist dabei insgesamt ausgewogen. In den reifen Industrieländern erwirt-schaſtete KRONES im Berichtszeitraum 49,8 %, auf den stark wachsenden Emerging Markets 50,2 % der Erlöse.

Neben wenigen großen konzerngebundenen Unternehmen konkurriert KRONES mit einer Reihe von Firmen, die nur einzelne Produkte der Abfüll-und Verpackungstechnik anbieten. Unsere wich-tigsten Wettbewerber stammen hauptsächlich aus dem Euro-Raum. Chinesische Anbieter konkurrie-ren vor allem auf ihrem Heimatmarkt mit KRONES um Auſträge.

Gestützt auf unser weltweites Serviceangebot, mit dem wir unsere Kunden vor Ort schnell bedienen können, sieht sich KRONES als Full-Service-Anbieter im Wettbewerb gut positioniert.

Grundlagen des Konzerns Krones auf einen Blick

Maschinen und Anlagen zur Produktabfüllung und -ausstattung

In dem mit Abstand größten Segment bietet Krones Maschinen und Anlagen an, mit denen Kunden ihre Produkte abfüllen, etikettieren, verpacken und transportieren. Teil des Segments sind auch Maschinen und Anlagen, auf denen PeT-Behälter hergestellt sowie gebrauchte Kunststoffflaschen zu lebensmittel-tauglichem Rezyklat verarbeitet werden (PeT-Recycling).

Siehe auch Segmentbericht Seite 79 und 134.

Umsatz in Mio. €

*inkl. Segment Maschinen und Anlagen für die Compact Class

Produktbehandlungs-

Reinigungstechnik

technik

Kunststofftechnik

Etikettiertechnik

Pack- und Palettiertechnik

Inspektionstechnik

Transporttechnik

Fülltechnik

2020

2019

eBITDA (Mio. €)

171,5

218,5

eBITDA-Marge (%)

6,1

6,7

2 | Konzernlagebericht

3 | erKlärung zur

4 | Konzernabschluss

Grundlagen des Konzerns

unternehmensführung

Krones auf einen Blick

Maschinen und Anlagen zur Getränkeproduktion/Prozesstechnik

In diesem Segment bietet Krones Maschinen und Anlagen an, mit denen Bier, Softdrinks, Fruchtsäfte sowie Milch- und Milchmischgetränke hergestellt und behandelt werden. Darüber hinaus sind in dem Segment alle Digitalisierungsaktivitäten an-gesiedelt, die Krones für die komplette Getränkeindustrie ent-wickelt. Das Intralogistikgeschäft unter dem Dach der Tochter sysTem logIsTICs sowie das Komponentenangebot der Marke eVoguArD gehören ebenfalls zum Segment »Getränke-produktion/Prozesstechnik«.

Sudhaus- und FiltrationstechnikDigitalisierungInformationstechnologieIntralogistik

Siehe auch Segmentbericht Seite 81 und 134.

Umsatz in Mio. €

,,,

,,

2020

2019

eBITDA (Mio. €)

- 38,3

8,8

eBITDA-Marge (%)

- 7,3

1,3

1. Quartal 2020

Im ersten Quartal breitete sich das Coronavirus weltweit aus. KRONES ergriff schnell Maßnahmen, um Mitarbeiter und Kunden zu schützen. Das Un-ternehmen übernahm aber auch gesellschaſtliche Verantwortung. KRONES produzierte und spendete beispielsweise 400.000 PET-Flaschen und sorgte dafür, dass diese mit Desinfektionsmittel befüllt wurden. Die Flaschen gingen dann an verschiedene medizinische Einrichtungen.

Der Einfluss der Corona-Krise auf den Umsatz war im ersten Quartal 2020 noch begrenzt. Die Erlöse gingen im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 % auf 942,0 Mio. € zurück. Größer waren die Effekte auf den Auſtragseingang, der sich um 19,3 % auf 841,1 Mio. € verringerte. Auch wegen erster Erfolge der strukturellen Maßnahmen von KRONES erhöhte sich das EBITDA trotz des rückläufigen Umsatzes um 4,1 % auf 89,5 Mio. €.

An den Aktienbörsen löste die Corona-Krise im März heſtige Kurseinbrüche aus. Davon war auch unsere Aktie betroffen. Zu Beginn des Jahres ver-zeichnete die KRONES Aktie noch Kursgewinne. Am 24. Januar notierte sie bei 75,50 € und damit um 11,9 % höher als zu Jahresanfang. Bis Mitte Februar hielt sich unser Papier solide über der 70-Euro-Marke. Im März geriet KRONES in den allgemeinen Abwärtsstrudel an den Börsen. Ende des ersten Quartals 2020 stand die KRONES Aktie bei 48,78 €. Dies war um 27,7 % niedriger als zu Jahresbeginn. Der SDAX verlor im ersten Quartal 26,1 %.

2. Quartal 2020

Am 18. Mai fand in Neutraubling die Hauptver-sammlung von KRONES statt. Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde die Veranstaltung erstmals rein virtuell abgehalten. Die Präsenz, also der Anteil des Kapitals am gesamten Grundkapital der Gesell-schaſt, das auf der Online- Hauptversammlung ver-treten war, lag bei rund 77 %. Die Aktionäre haben alle zur Abstimmung vorgelegten Tagesordnungs-punkte mit großer Mehrheit beschlossen. Für 2019 erhielten die Aktionäre eine Dividende von 0,75 €.

Wie erwartet beeinflussten die wirtschaſtlichen Fol-gen der Corona-Krise die Geschäſte von KRONES im zweiten Quartal stark. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 16,5 % auf 756,6 Mio. €. Die gesamt-wirtschaſtlichen Unwägbarkeiten lasteten auf der Investitionsbereitschaſt der Kunden. Im zweiten Quartal ging der Auſtragseingang um 38,2 % auf 616,2 Mio. € zurück. Die strukturellen Maßnahmen, die KRONES im 2. Halbjahr 2019 einleitete, wirkten sich positiv auf die Ertragskraſt aus. Das EBITDA ging weniger stark als der Umsatz von 30,9 Mio. € auf 29,0 Mio. € zurück.

Die Aktienbörsen erholten sich von April bis Juni 70,95 von ihren heſtigen Verlusten im ersten Quartal.

Massive Liquiditätshilfen der Notenbanken und um-fangreiche staatliche Konjunkturprogramme sorg-ten für den Umschwung. Der Kurs der KRONES Aktie legte im zweiten Quartal um 17,1 % auf 57,10 € zu.

3. Quartal 2020

Am 25. August wurden KRONES und seine Tochter DEKRON mit dem Deutschen Verpackungspreis in der Kategorie »Nachhaltigkeit« ausgezeichnet. Prä-miert wurde eine Kunststoffflasche, die zu 100 % aus recyceltem PET besteht und mittels digitalem Direktdruck etikettiert ist. Die hierfür verwendete Tinte löst sich beim Recyclingprozess rückstandlos auf. Die Technologien zur Herstellung, Etikettie-rung und Wiederauereitung der Flasche sind be-reits als Serienprodukte bei KRONES und DEKRON verfügbar.

Im dritten Quartal stabilisierten sich die Geschäſte von KRONES. Der Umsatz verringerte sich zwar im Vergleich zum Vorjahr um 25,0 % auf 750,4 Mio. €, aber der Auſtragseingang belebte sich gegenüber dem schwachen zweiten Quartal deutlich. Mit 843,6 Mio. € lag der Wert der Bestellungen im drit-ten Quartal um 37 % höher als im Vorquartal. Zwar litt das EBITDA unter der coronabedingten Auslastungssituation, jedoch konnten Kostenein-sparungen den Ergebnisrückgang von 47,4 Mio. € im Vorjahr auf 28,8 Mio. € begrenzen. Im dritten Quartal schwankte der Kurs der KRONES Aktie nicht mehr ganz so stark wie im ersten Halbjahr. Der

KRONES Aktie bei 52,95 € und damit um 21,6 % nied-riger als zu Jahresanfang. Inklusive der Dividende betrug der Kursrückgang 20,4 %.

Gesamtmarkt lief von Juli bis September ebenfalls 55,45 insgesamt seitwärts. Ende des Quartals stand die

4. Quartal 2020

Nach der Erholung im dritten Quartal verbesserte sich die Auſtragslage von KRONES im vierten Quartal weiter. Von Oktober bis Dezember gingen Bestellun-gen im Wert von 1.006,1 Mio. € ein. Damit lag der Auſtragseingang um 10,6 % niedriger als im Vorjahr, aber um 19,3 % höher als im dritten Quartal 2020. KRONES erlöste im vierten Quartal von 873,7 Mio. € und erwirtschaſtete dabei ein EBITDA von minus 14,1 Mio. €. Bereinigt um Aufwendungen für struk-turelle Maßnahmen betrug das EBITDA 58 Mio. €.

KRONES verfolgt ehrgeizige Klimaziele. Ende 2020 verabschiedete das Unternehmen eine neue Klima-strategie. Sie beinhaltet unter anderem ein umfas-sendes Maßnahmenpaket zur Reduktion der kon-zernweiten Treibhausgas-Emissionen. KRONES will seine eigenen, betriebsbezogenen Emissionen (sog. Scope 1+2) zwischen 2019 und 2030 um 80 % verrin-gern. Analog dazu sollen die Emissionen in der vor-und nachgelagerten Wertschöpfungskette (sog. Scope 3) um 25 % sinken, wobei hier vor allem der CO2-Fußabdruck unserer Maschinen und Anlagen in ihrer Nutzungsphase beim Kunden im Fokus steht.

Mit der Veröffentlichung der 9-Monatszahlen An-fang November und dem Capital Market Day am 12. November ging es mit der KRONES Aktie wieder deutlich nach oben. Insgesamt legte der Kurs im vierten Quartal im Vergleich zu Ende September um knapp 25 % zu. Ende des Jahres notierte die Aktie bei 66,05 €. Damit notierte unser Papier nur noch um 2,1 % unter dem Jahresanfangskurs von 67,50 €.

2 | KonzernlAgeBerIChT

Grundlagen des Konzerns Anlagen und Lifecycle Service - nur die Leistung zählt

3 | CorporAte GovernAnCe

4 | konzernAbsChluss

Anlagen und Lifecycle Service - nur die Leistung zählt

Krones liefert an die Getränke- und Liquid Food-Industrie komplette Fabriken. Mit unserem Know-how halten wir die Investitions- und Betriebskosten unserer Kunden niedrig. Ebenso wichtig ist, dass sie ihre Produkte sicher und in hoher Qualität herstellen können.

Wir liefern alle Maschinen und Anlagen, die nötig sind, um Getränke herzustellen, abzufüllen und zu verpacken. Wir kümmern uns auch um die komplette Logistik, um Ver- und Entsorgungseinrichtungen sowie maßgeschnei-derte IT- und Digitalisierungslösungen, die alle Abläufe innerhalb der Produktion steuern und dokumentieren.

5 | konzernAnhAnG

6 | Weitere informAtionen

Darüber hinaus unterstützen wir unsere Kunden rund um die Uhr mit hochwertigen Serviceleistungen. Nur so ist ge-währleistet, dass die Getränkefabriken ihre Höchstleistung bringen. Die Lifecycle Service (lCs)-Experten von Krones sind dabei nicht nur Dienstleister, sondern auch Partner der Kunden. Gemeinsam finden wir die Lösungen für eine effiziente, sichere und kostengünstige Produktion. Unsere lCs Mitarbeiter optimieren nicht nur Instandhaltung und Nachrüstung, sondern stehen dem Kunden auch mit quali-fizierter Beratung zur Seite - als Partner for Performance.

Anhand der beiden Schaubilder einer kompletten Getränkefabrik stellen wir unsere Leistungen kurz vor.

Grundlagen des Konzerns Anlagen und Lifecycle Service - nur die Leistung zählt

  • 1 Malzbereich

  • 2 Sudhaus

  • 3 Hefe-/Filterkeller

  • 4 Tankfarm

  • 5 Versorgungstechnik (Druckluft, Kälte, Co2-Rückgewinnung, )

  • 6 Versorgungstechnik (Dampfversorgung, BhKW, )

  • 7 Abfüll- und Verpackungstechnik

  • 8 Haupteinfahrt

  • 9 Verwaltung

Grundlagen des Konzerns Anlagen und Lifecycle Service - nur die Leistung zählt

Modulpal Pro: Beladen der PalettenAgV von sysTem logIsTICs: fahrerloses TransportsystemVariopac Pro: Verpacken der Einwegbehälter

Flowliner: Vereinzeln der Behälter

Contiflow: Mischen und Karbonisieren des GetränksVarioFlash: Kurzzeiterhitzung des ProduktsVarioClean: CIP-Reinigung von Füller, Kurzzeiterhit-zungsanlage, Mixer, Rohr-leitungen und TanksErgoBloc L: Nassteilblock zum Streckblasen, Etikettieren, Füllen und Verschließen der Behälter

Checkmat: Kontrollieren der gefüllten und etiket-tierten PeT-Behälter

Grundlagen des Konzerns Strategie und Steuerungs-system

Strategie und Steuerungssystem

»Krones hat zwei wichtige Aufgaben zu bewältigen: die derzeitige Krise meistern und gleichzeitig die Zukunft gestalten. Ich bin zuversicht-lich, dass wir mit den ein-geleiteten Maßnahmen die Zukunfts- und Wettbewerbs-fähigkeit von Krones sichern.«

Christoph Klenk Ceo

Die Welt hat sich durch die Covid-19-Pandemie extrem verändert. Nicht nur, dass die vielen Lock-downs für einen massiven Einbruch der wirtschaſt-lichen Tätigkeiten sorgten. Auch das Orderverhal-ten der Unternehmen sowie das Konsumverhalten der Endverbraucher haben sich durch die Pandemie maßgeblich verändert.

Von dieser sogenannten »Nach-Corona-Welt« ist auch KRONES betroffen und wird deshalb seineStrategie für die kommenden Jahre an die neuen Gegebenheiten anpassen. Hierfür hat das Unter-nehmen zwei Kernaufgaben zu bewältigen. Zu-nächst muss KRONES die aktuell noch schwierige wirtschaſtliche Situation bestmöglich meistern. Damit sichern wir unsere Zukunſt. Parallel hierzu werden wir nach vorne denken, um für die bevor-stehende Erholung unserer Märkte gewappnet zu sein. Mit Innovationen und Investitionen in Wachs-tum schaffen wir die Basis für eine erfolgreiche Zukunſt.

Eines der wichtigsten Ergebnisse unserer im Herbst 2020 durchgeführte Kunden-befragung durch die Vorstandsmitglieder war: Nach einer Phase der Investitions-zurückhaltung wird die Getränke- und Lebensmittelbranche wieder auf Wachs-tumskurs schwenken. Mittel- und langfristig sprechen viele Megatrends für ein nachhaltiges Wachstum des Abfüll- und Verpackungsmarktes. Die Weltbevölke-rung wird weiter zulegen, die Mittelschicht in den aufstrebenden Ländern wach-sen sowie der Zuzug in die Städte (Urbanisierung) voranschreiten.

Kostensenkungsmaßnahmen wirken - und müssen weiter umgesetzt werden

Doch zunächst gilt es, die coronabedingte Nachfrageschwäche durch geeignete Maßnahmen abzufedern. Die Kunden gaben uns klar zu verstehen, dass ihre Investitionen in den Jahren 2021 und 2022 noch nicht das Niveau von 2019 er-reichen werden. Daher passen wir die Kapazitäten dem kurz- und mittelfristig niedrigeren Geschäſtsvolumen an.

Der im Herbst 2020 beschlossene Stellenabbau ist nur eine von vielen notwendi-gen Maßnahmen. Positiv ist, dass die im Vorjahr an dieser Stelle erläuterten Kos-tensenkungsmaßnahmen greifen. Diese werden wir weiter umsetzen. Hierzu zäh-len Strukturen und Abläufe zu vereinfachen, Produktionskosten zu optimieren, Materialkosten zu senken sowie unser Produktportfolio anzupassen. Im Berichts-jahr sind wir mit der Ausgliederung der Brauereiaktivitäten (STEINECKER) gut vor-angekommen und werden nun die Ertragskraſt dieses Bereichs im laufenden Jahr durch verschiedene Maßnahmen verbessern.

Zudem setzen wir weiterhin stark auf den Ausbau des globalen Wertschöpfungs-verbunds. So können wir regionale Ressourcen besser nutzen und sind weniger anfällig für protektionistische Handelsbeschränkungen.

Grundlagen des Konzerns Strategie und Steuerungs-system

Deutschland:

Hochheim/Main

Bodegraven Bolton London Louvain-la-Neuve Neutraubling Buttwil

Lyon Bacarena Madrid Castellon CasablancaBarcelona Viviers du Lac Zürich

Dakar

Fiorano Modenese Roverbella

Lagos

Luanda

KapstadtEngineering-

StandorteProduktions-standorte

-˜™š›œ Tochtergesellschaften und Repräsentanzen

Durch die starke Präsenz von Krones auf allen Kontinenten, kann das Un-ternehmen die Chancen für weiteres Wachstum und Kostenoptimierung besser nutzen. Zudem ist Krones durch die weltweite Präsenz weni-ger anfällig für protektionistische Handelspraktiken.

Grundlagen des Konzerns Strategie und Steuerungs-system

Die Produktion an unserem neuen Standort im ungarischen Debrecen ist 2020, coronabedingt mit ein paar Monaten Verzögerung, angelaufen. Das Werk wird, abhängig vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie, Mitte 2021 voll einsatzfähig sein und dieses Jahr zu positiven Kosteneffekten beitragen. Ab 2022 werden die jährlichen Kosteneinsparungen bei rund 20 Mio. € liegen.

Um Nachfrageschwankungen mittelfristig besser abfedern zu können, wird das Unternehmen die Fertigungstiefe verändern. Dadurch kann KRONES die Kosten stärker flexibilisieren und die internen Ressourcen auf die Kernkompetenzen fokussieren.

Alle diese Maßnahmen dienen dazu, die internationale Wettbewerbsfähigkeit von KRONES zu sichern. Die Kosteneinsparungen sind notwendig, damit wir für Zukunſtsinvestitionen sowie das weitere Wachstum ausreichend Spielraum haben.

Post-Covid-Ära bietet Wachstumschancen - klarer Fokus auf Kernkompetenzen

Die wirtschaſtlichen Beeinträchtigungen und Veränderungen durch das Coronavirus sind weltweit enorm. Aber das Schlimmste dürſte hinter uns liegen und das Leben sowie die Wirtschaſt werden sich nach der Pandemie wieder »normalisieren«.

Viele Experten erwarten, dass sich unser Markt bis 2025 kräſtig erholt. Profitie-ren wird er von den weiterhin intakten Megatrends in den Emerging Markets, aber auch von massiven Konjunkturprogrammen in den Industrieländern. Um die sich nach der Corona-Pandemie bietenden Chancen unseres Marktes best-möglich zu nutzen, werden wir uns künſtig noch stärker auf die Kernkompe-tenzen Vertrieb, Engineering, Endmontage, Life Cycle Service und Digitalisierung konzentrieren. Diese Kernkompetenzen wollen wir auch nutzen, um neue Märkte zu erschließen.

Digitalisierung wird sich beschleunigen

Vor allem im Bereich Digitalisierung, in dem mehr als 300 Soſtware-Ingenieure und IT-Spezialisten arbeiten, liegen erhebliche Chancen für KRONES. Bei allen digitalen Neuentwicklungen steht der Mehr-

Mehr als 300 Mitarbeiter beschäftigen sich ausschließ-lich mit der Digitalisierung unserer Abfüll- und Ver-packungslinien.

wert unserer Produkte im Fokus. Die Kunden erwar-ten verstärkt, dass sie mit unseren Maschinen und Anlagen Betriebs- und Per-sonalkosten sparen. Hierbei spielt die Digitalisierung der Getränkefabrik eine bedeutende Rolle. Deshalb müssen unserer Abfüll- und Verpackungslinien intelligenter werden. So können wir die Verfügbarkeit unserer Anlagen weiter erhöhen und den Automatisierungsgrad stärken. Dies beinhaltet vorausschau-ende Wartung genauso wie schnelle Problemlösung. Ziel ist es, den Kunden digitale Tools und Services auf einer Plattform zur Verfügung zu stellen, mit der sich dann die komplette Linie steuern lässt, von der Mechanik über die Steuerungs- und Verfahrenstechnik mit den kompletten Produktionsdaten bis hin zu Soſtware-Lösungen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir unsere Investitionen in die Digitalisierung unserer Maschinen und Anlagen weiter ausbauen.

Intralogistik - wichtiger Baustein im krones Portfolio

Eine wichtige Säule im KRONES Portfolio ist die Intralogistik. Sie wird zum einen die Digitalisierung der Getränkefabrik beschleunigen, weil sie für einen optimalen Waren- und Datenstrom sorgt. Zum anderen wird der Intralogistik-Bereich von den Marktänderungen profitieren, die sich durch Covid-19 heraus-kristallisiert haben. Hierzu zählen kürzere Lieferzeiten, mehr Automatisierung sowie zunehmende Bestellungen über das Internet. KRONES ist mit SYSTEM LOGISTICS bestens für die sich ändernden Anforderungen der Kunden gerüstet. Wir werden den überdurchschnittlich wachsenden Bereich Intralogistik als strategisch wichtige Säule im »House of Krones« ausbauen und die Profitabilität weiter verbessern.

Grundlagen des Konzerns Strategie und Steuerungs-system

Nachhaltige pet-Lösungen sind wichtige Wachstumstreiber

Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Kundenbefragung war, dass die Getränke-industrie das Plastikmüll-Problem aktiv lösen will. Kernbestandteil hierfür ist das Wiederverwerten von Kunststoffen, vor allem von PET. Neben den Vorgaben von staatlicher Seite - bis 2025 muss in der EU der Anteil von recyceltem PET (rPET) bei mindestens 25 % liegen - haben sich viele große Kunden intern ambi-tioniertere Ziele gesetzt. Sie wollen bis 2025 teilweise bereits 50 % rPET-Anteil verwenden. KRONES erwartet, dass bis 2030 weltweit im Durchschnitt der An-teil von rPET an PET-Verpackungen bei 50 % liegen wird. Hieraus ergeben sich Chancen, die wir nutzen werden.

KRONES bietet mit den verschiedenen Metapure Anlagen bereits seit vielen Jah-ren hochwertige Recycling-Lösungen, um aus alten Flaschen wieder neue her-zustellen (Bottle-to-Bottle-Recycling). Diesen im Konzern noch relativ kleinen Bereich will KRONES in den kommenden Jahren weiter ausbauen, um von der steigenden Nachfrage nach Recycling-Anlagen zu profitieren. Allerdings ist hier wegen der langen Projektvorlaufzeiten kurz- und mittelfristig nicht mit einem deutlichen Umsatzsprung zu rechnen.

Obwohl rPET, chemisch betrachtet, identisch mit dem originären PET ist, gibt es in der Verarbeitung Unterschiede. KRONES besitzt umfassendes Know-how über den kompletten Herstellungs- und Verarbeitungsprozess von Kunststoehäl-tern aus rPET. KRONES wird seine Kunden dabei unterstützen, ihre Produktions-linien für die kommende Kreislaufwirtschaſt umzurüsten. Zudem werden bis 2025 alle neuen PET-Abfüllanlagen von KRONES in der Lage sein, bis zu 100 % rPET zu verarbeiten.

Grundlagen des Konzerns Strategie und Steuerungs-system

Co2-Reduzierung klares Ziel der krones Kunden

Neben dem ressourcenschonenden Storeislauf von PET ist auch die CO2-Reduzierung eine wichtige Anforderung unserer Kunden. KRONES hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, dass der CO2-Fußabdruck der produzierten Ma-schinen und Anlagen von 2019 bis 2030 in der vor- und nachgelagerten Wert-schöpfungskette beim Kunden um 25 % sinken wird (sog. Scope 3). Wir verfügen über die besten Voraussetzungen, um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen. Be-reits 2008 startete KRONES das Nachhaltigkeitsprogramm enviro, das die Scho-nung von Ressourcen und Erhöhung der Energieeffizienz von Maschinen und Anlagen im Fokus hat. Mit enviro war KRONES seiner Zeit voraus und ist jetzt in einer sehr guten Position. Weitere Informationen zu unseren Nachhaltigkeits-Anstrengungen sind im F&E-Teil auf S. 54 und 55 zu finden. Darüber hinaus haben wir uns zum Ziel gesetzt, unsere eigenen CO2-Emissionen (sog. Scope 1+2) bis 2030 um 80 % zu reduzieren.

Internationalisierung steigert Kundenzufriedenheit und senkt Risiken

Die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Reisebeschränkungen zeigen, wie wichtig die Präsenz für KRONES in den Regionen weltweit ist. Aber auch die zunehmenden Handelskonflikte untermauern unser Bestreben, die weltweiten Produktions-, Vertriebs- und vor allem Service-Standorte auszubauen. Insbe-sondere die stark wachsenden Regionen Afrika und Asien spielen hierbei eine bedeutende Rolle. In diesen aufstrebenden Märkten wird KRONES weiterhin die Mitarbeiterzahl und die Präsenz vor Ort erhöhen. Je näher KRONES mit seinen Mitarbeitern an den Kunden ist, desto schneller können deren Anforderungen erfüllt und die Kundenzufriedenheit gesteigert werden.

Absatzpreise sollten sich mittelfristig wieder erholen

Bedingt durch die Corona-Krise und der damit einhergehenden Nachfrage-schwäche, lastete im Berichtsjahr Druck auf den Absatzpreisen. KRONES legte das Augenmerk darauf, eine gute Balance zwischen Auslastung und Preisqua-lität zu finden. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen aufgrund der prognostizierten leicht anziehenden Nachfrage mit stabilen Preisen gegenüber 2020. In den Folgejahren sollte sich das höhere Marktwachstum in steigenden Preisen widerspiegeln.

Innovationen sichern Zukunft des Unternehmens

Die Preisqualität dauerhaſt unterstützen werden auch Innovationen. Sie müs-sen dem Kunden deutlichen und messbaren Mehrwert bieten, bezüglich Kos-ten, Flexibilität, Umweltverträglichkeit sowie Produkt- und Produktionssicherheit. Ein Beispiel hierfür sind Anlagen, die die Nachhaltigkeit von Verpackungen steigern. Je größer der Nutzen für den Kunden, desto eher ist er bereit, höhere Preise zu akzeptieren. Vor allem auf dem Gebiet der Digitalisierung lassen sich künſtig erhebliche Wertschöpfungspotenziale heben. Eine Auswahl an Inno-vationen des Berichtsjahres stellen wir auf den Seiten 56 und 57 vor.

Mitarbeiter sind entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg

Der Schritt, mehrere Hundert Stellen abzubauen, fiel weder Vorstand noch Aufsichtsrat leicht. Vor allem, weil unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr gute Arbeit leisten, seit vielen Jahren und Jahrzehn-

Krones hat im Berichtsjahr die Personalkapazitäten, der deutlich gesunkenen Nachfrage angepasst.

ten. Dennoch mussten wir unsere Personalkapazitäten anpassen, um die Zukunſt des Unternehmens nicht zu gefährden. Diese Maßnahmen mindern aber keineswegs die Wertschätzung unserer Belegschaſt. Der Vorstand weiß um die enorme Bedeutung der Mitarbeiter für den Erfolg des Unternehmens. Sie sorgen dafür, dass die Kunden mit den Produkten und Services von KRONES zufrieden sind.

Grundlagen des Konzerns Strategie und Steuerungs-systemMitarbeiterentwicklung in den Emerging Markets 2016 - 2020

Jahr

Südamerika

Afrika

Asien/ Pazifik

gus/ Osteuropa

China

Gesamt

2016

549

386

602

155

508

2.200

2017

581

393

734

398

608

2.714

2018

637

452

830

507

716

3.142

2019

782

671

1.009

933

792

4.187

2020

778

639

974

922

742

4.055

Wir brauchen auch in Zukunſt motivierte und leistungsbereite Mitarbeiter. KRONES wird weiterhin überdurchschnittlich in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investieren. Sie bleiben die Säulen für unser Wissen von morgen und die Zukunſtsfähigkeit von KRONES.

Stabile Finanz- und Kapitalstruktur

In Krisensituationen ist es extrem wichtig, über genügend Liquidität zu ver-fügen. Das war bei KRONES auch im schwierigen Jahr 2020 der Fall. Das Unter-nehmen hatte nahezu über das ganze Jahr Liquiditätsreserven von rund

1 Mrd. €. So war der Konzern jederzeit handlungsfähig und besaß genug Reser-ven, um eine längere Durststrecke durchzustehen. Zum Jahresende 2020 konnte KRONES sogar eine Netto-Cash-Position von rund 185 Mio. € ausweisen. Gemeinsam mit einer sehr soliden Eigenkapitalquote von 39,4 % ergibt sich eine stabile Finanz- und Kapitalstruktur. Diese gibt dem Unternehmen ausrei-chend finanziellen Spielraum, um Wachstums- und Zukunſtsinvestitionen zu tätigen sowie die Anteilseigner über Dividendenausschüttungen am Unterneh-menserfolg zu beteiligen. Die Dividendenstrategie von KRONES sieht vor, dass wir 25 bis 30 % des erzielten Gewinns an die Anteilseigner ausschütten.

Starker Fokus auf Working Capital und Free Cashflow

KRONES erwirtschaſtete im Berichtsjahr mit plus 221,3 Mio. € einen hohen Free Cashflow. Angesichts des schwierigen Jahres 2020 ist das eine positive Entwick-lung. Wir werden künſtig den Free Cashflow weiter verbessern, um unsere Kapitalbasis und die Eigenfinanzierungskraſt zu stärken.

Wichtigste Stellschraube hierfür ist ein niedrigeres Working Capital. 2020 lag das durchschnittliche Working Capital der vergangenen vier Quartale im Verhältnis zum Umsatz bei 28,3 % und damit deut-lich von unserer mittelfristigen Zielgröße von 24

Krones will das Working Capital in den kommenden Jahren im Vergleich zum Umsatz deutlich verringern und so den Free Cashflow verbessern.

bis 26 % entfernt. Je weniger Mittel im Working Capital gebunden sind, desto mehr Kapital steht zur Verfügung. Jeder Prozentpunkt, um den wir diese Kenn-zahl drücken, erhöht unseren Free Cashflow und damit die frei verfügbaren Mittel um rund 35 Mio. €.

Das Working Capital wird vor allem vom hohen Bestand an Kundenforderun-gen belastet. Um diesen zu verringern, will KRONES mitunter die Zeitspanne von der Auslieferung bis zur Rechnungsstellung verkürzen. Hierfür wird die Fertigstellung in der Außenmontage und die Abnahme vor Ort schneller erfol-gen. Durch eine Vielzahl weiterer Maßnahmen sollen sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in den kommenden Jahren unterdurchschnittlich zum Umsatz entwickeln. Durch eine Zentralisierung des Vorrats-Managements sowie durch das im 4. Quartal 2020 eingeführte »Supplier Financing Program« für unsere Lieferanten werden sich weitere positive Effekte auf das Working Capital ergeben.

Grundlagen des Konzerns Strategie und Steuerungs-system

Investitionen werden sich auf niedrigerem Niveau einpendeln

Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor auf den Free Cashflow sind die Investitio-nen in Sachanlagen. In den Jahren 2018 (3,2 % des Umsatzes) und 2019 (2,7 %) hatte KRONES stark in den Ausbau des Global Footprint investiert. Im Berichts-jahr lagen sie bei sehr niedrigen 1,7 % des Umsatzes. In den kommenden Jahren werden sich die Investitionen in einem Korridor zwischen 2 % und 3 % des Um-satzes einpendeln. Akquisitionen sind aktuell nicht geplant. Falls sich attrak-tive Akquisitionschancen ergäben, sind wir allerdings jederzeit handlungsfähig.

Mittelfristige Ziele sollen bis 2023 erreicht werden

KRONES hat trotz der Corona-Krise seine ambitionierten mittelfristigen Finanz-ziele nicht aus den Augen verloren und aufrechterhalten. Um die Chancen un-seres Marktes zu nutzen und genügend Spielraum für Investitionen zu haben, wollen wir folgendes erreichen:

  • " 2 bis 5 % durchschnittliches organisches Umsatzwachstum pro Jahr

  • " 9 bis 12 % EBITDA-Marge (entspricht einer EBT-Marge von 6 bis 8 %)

  • " 24 bis 26 % bei der Kennzahl Working Capital im Verhältnis zum Umsatz

Mittelfristige Ziele

Umsatzwachstum

- %

-Marge

-

%

Working Capital/Umsatz

€ - ' %

Bei der dritten Zielgröße hat KRONES eine leichte Anpassung nach oben vorge-nommen. Bislang lag das Ziel für die Kennzahl Working Capital im Verhältnis zum Umsatz bei 22 - 24 %.

Der Zeitrahmen, in dem die Ziele erreicht werden sollen, hat sich durch die Covid-19-Pandemie nach hinten verschoben. Vorausgesetzt es gibt keine neuen wirtschaſtlichen, gesundheitlichen und politischen Krisen, strebt KRONES an, die Ziele bis 2023 zu erreichen.

Grundlagen des Konzerns Strategie und Steuerungs-system

Das Steuerungssystem von krones

Das Management von KRONES steuert den Konzern und die zwei Segmente vorrangig anhand folgender finanzieller Leistungsindikatoren:

  • " Umsatzwachstum

  • " EBITDA-Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Verhältnis zum Umsatz)

  • " Working Capital im Verhältnis zum Umsatz

Um unsere Marktposition zu festigen und Größenvorteile zu nutzen, streben wir mittelfristig weiteres Umsatzwachstum an.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (eBITDA) ist eine wichtige Ertragskennziffer. Die Profitabilität, gemessen an der eBITDA-Marge (Ergeb-nis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Verhältnis zum Umsatz) ist eine der zentralen Ziel- und Messgrößen. Sie gibt an, wie hoch die Ertragskraſt des Unternehmens bezogen auf den Umsatz ist, unabhängig von Steuerquote, Finanzergebnis und den Abschreibungsmodalitäten. Für den Konzern ermit-teln wir die Zielmarge als gewichteten Durchschnitt der zwei Segmente.

Unsere dritte Steuerungsgröße ist das Working Capital im Verhältnis zum Umsatz, die auf Konzernebene ermittelt wird. Das Working Capital, also das betriebsnotwendige Kapital, errechnet sich wie folgt: (Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen + Vertragsvermögenswerte) - (Verbindlich-keiten aus Lieferungen und Leistungen + Vertragsverbindlichkeiten). Diese Kennzahl gibt an, wie viel kurzfristiges Betriebsvermögen eingesetzt werden muss, um Umsatz zu generieren. Je niedriger diese Kennzahl, um so weniger Kapital ist gebunden und um so mehr finanzieller Spielraum besteht für eine anderweitige Verwendung der liquiden Mittel.

Weitere wichtige Finanzkennzahlen

Zusätzlich zu den oben aufgeführten Steuerungsgrößen ist für KRONES der Free Cashflow (Cashflow aus laufender Geschäſtstätigkeit abzüglich Cash-flow aus der Investitionstätigkeit) eine wichtige Kennzahl. Zudem orientieren wir uns weiterhin am eBT, dem Ergebnis vor Steuern, und am roce (Return on Capital Employed), der sich aus dem Verhältnis von EBIT zur durchschnittlichen Nettokapitalbindung errechnet.

Grundlagen des Konzerns Forschung und Entwicklung (f&e)

Forschung und Entwicklung (F&E)

  • " Trotz Corona-Krise 5,0 % des Umsatzes in f&e investiert

  • " Kundenbefragung bestätigt krones f&e-Strategie

  • " Nachhaltigkeit und Klimaschutz rücken verstärkt in den Fokus

  • " Digitalisierung der Getränkefabrik eröffnet große Chancen

In wirtschaſtlich schwierigen Zeiten stehen Kosteneinsparungen meist ganz oben auf der Unternehmensagenda - auch bei KRONES. Ausgaben für Forschung & Entwicklung betrachten wir in unserem Unternehmen allerdings weniger als Kostenblock, sondern als Investition in die Zukunſt von KRONES. Das lässt sich am besten daran erkennen, dass wir auch in dem extrem heraus-fordernden Jahr 2020 mit 168 Mio. € (Vorjahr: 195 Mio. €) 5,0 % des Konzern- Krones investierte 2020 umsatzes (Vorjahr: 4,9 %) in Forschung und Entwick-

5,0 % des Konzern-umsatzes in Forschung und Entwicklung.

lung investierten. Hiervon wurden im Berichtsjahr 23,7 Mio. € (Vorjahr: 32,5 Mio. €) als Entwicklungskosten aktiviert.

Erteilte Patente und GebrauchsmusterKonzern

Auch im Anstieg der erteilten Patente und Gebrauchsmuster auf 6.108 (Vorjahr: 5.877) zum Jahresende 2020 spiegelt sich die Innovationskraſt von KRONES wider. Rund 2.300 hoch qualifizierte Mitarbeiter arbeiteten im Berichtsjahr bei KRONES an der Neu- und Weiterentwicklung von Maschinen, Anlagen und Dienstleistungen. Bei allen Innovationen steht der Kundennutzen ganz klar im Fokus. Neue Produkte und Services müssen beim Kunden Mehrwert schaffen und Investitionsanreize liefern. Je höher die Einsparung beim Kunden, umso besser sind die erzielbaren Preise für KRONES.

Grundsätzliche Anforderungen der Kunden haben auch nach Covid-19 Bestand

Eine umfangreiche Kundenbefragung, die der KRONES Vorstand im Herbst 2020 durchführte, bestätigte die F&E-Strategie von KRONES. Im Fokus der Getränkeindustrie stehen weiterhin die Themen Kosten, Flexibilität, Digitalisie-rung und Nachhaltigkeit. Bei den Kosten rücken seit Corona die Betriebskosten wieder stärker in den Fokus, nachdem sich die Unternehmen wegen der wirt-schaſtlichen Unsicherheiten mit größeren Neu-Investitionen kurzfristig zu-rückhalten werden. Zudem hat die Covid-Pandemie den Automatisierungs-bedarf in der Getränkefabrik verstärkt.

Digitalisierung - eine große Chance für krones

Die Covid-19-Pandemie hat und wird den Trend zur Digitalisierung in nahezu allen Lebensbereichen deutlich beschleunigen - auch in der Getränke- und Lebensmittelindustrie. Das hat unsere Kundenbefragung bestätigt. Höhere Automatisierung und dadurch weniger Personal in der Getränkefabrik sind ein wichtiges Ziel der Kunden. Deshalb wird KRONES im Bereich Digitalisierung weiterhin stark investieren.

Grundlagen des Konzerns Forschung und Entwicklung (f&e)

Unsere Soſtware-Ingenieure und IT-Spezialisten arbeiten an digitalen Lösun-gen, die beim Kunden messbaren Mehrwert schaffen. Hierzu zählt beispiels-weise unsere Connected Line, mit der wir die Maschinen und Anlagen für die Getränkeabfüllung komplett digitalisieren, von der smarten Inbetriebnahme bis hin zur Fernwartung (Remote Support) via Internet aus dem Servicecenter.

Bei der Digitalisierung liegt der Fokus von KRONES vor allem auf den Abfüll-und Verpackungslinien. Wir wollen unseren Kunden damit maximale Opti-mierungspotenziale und Kosteneinsparungen in der Produktion bieten.

Dafür schaffen wir in einem ersten Schritt im sogenannten KRONES Ecosystem die Grundlagen, alle Maschinen einer Anlage digital einzubinden und Maschi-nendaten zu sammeln sowie auszuwerten. Mit Hilfe von künstlicher Intelli-genz werden aus den erhaltenen Daten die notwendigen Ableitungen gezogen. Dies wiederum ermöglicht die Entwicklungen neuer digitaler Dienste, die den Betreibern von KRONES Anlagen dann auf Share2Act, einer konzerneigenen IIoT(Industrial Internet of Things)-Plattform, zur Verfügung gestellt werden. Über Service Level Agreements können die Anlagenbetreiber zukünſtig indi-viduell passende Soſtwarepakete erhalten.

Von den durchgängigen Daten und Auswertungen profitieren nicht nur unsere Kunden. Auch KRONES kann diese Funktionen bereits bei der Installation der Anlagen nutzen. Dadurch verkürzt sich zum einen die Inbetriebnahme vor Ort zeitlich und zum anderen kann das Servicepersonal auf der Baustelle reduziert werden, da die Daten und Funktionen die Inbetriebnahme nicht nur beschleu-nigen, sondern auch vereinfachen. Zudem ist durch die digitale Anbindung der Anlagen eine Unterstützung aus den KRONES Werken in der Ferne möglich. Positiv wirken sich diese Funktionen auch auf den Service für Wartung und Instandhaltung sowie Störungsbehebungen der Anlage aus: Produktionsstill-stände werden weitgehend vermieden.

Wenn die Anlagen unserer Kunden im KRONES Ecosystem eingebunden sind, können diese in einem zweiten Schritt direkt über die IIoT-Plattform gesteuert und ausgewertet werden.

Digitalisierung bedeutet aber nicht nur Vernetzung. So verbessert KRONES auch durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) die Performance bestehender Anlagen. Mit der neuen Flaschen-Inspektionsmaschine Linatronic AI lässt sich beispielsweise die Anzahl der fälschlicherweise aussortierten Flaschen mit einer KI-basierten Lernsoſtware deutlich reduzieren (siehe S. 56).

Werttreiber der f&e-Strategie von krones

KRONES hat aufgrund vieler Gespräche mit den Kunden vier Bereiche festgelegt, in denen wir mit innovativen Produkten und Services in der Getränke- und Lebensmittelindustrie nachhaltig Mehrwert schaffen können. Die vier Wert-treiber der F&E-Strategie von KRONES sind:

  • " Produkt- und Produktionssicherheit

  • " Kosteneffizienz

  • " Flexibilität

  • " Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit und Klimaschutz werden immer wichtiger

Die Kundenbefragung hat auch gezeigt, dass die Kunden mittel- und langfristig weiterhin einen klaren Plan verfolgen, in dem vor allem Klima- und Umwelt-schutz erheblich an Bedeutung gewonnen haben. Viele der großen Kunden ha-ben sich ehrgeizige Klimaziele für die kommenden fünf bis zehn Jahre gesetzt. Da sie aber weiterhin die Vorteile von PET-Verpackungen (Gewicht, Stabilität, Flexibilität, Kosten) nutzen wollen, liegt der Fokus der Kunden auf der zuneh-menden Verwendung von recyceltem PET. KRONES forciert schon seit Jahren die Entwicklung von nachhaltigen Verpackungslösungen und Recycling.

Grundlagen des Konzerns Forschung und Entwicklung (f&e)

Sortenrein getrennt lässt sich PET nahezu unendlich oſt wiederverwerten. KRONES bietet hierfür mit den verschiedenen Metapure Anlagen hochwertige Recycling-Lösungen, um aus alten Flaschen wieder neue herzustellen (Bottle-to-Bottle-Recycling). KRONES wird weiterhin stark in die Recycling-Technologie, nicht nur für PET, sondern auch andere Kunststoffe, investieren, um den Kun-den nachhaltige und wirtschaſtlich attraktive Verpackungslösungen anbieten zu können.

enviro senkt den Ressourceneinsatz beim Kunden

Das bereits 2008 gestartete Nachhaltigkeitsprogramm enviro ist ebenfalls ein Kernstück der auf Nachhaltigkeit ausgelegten F&E-Strategie. Ziel von enviro ist es, die Energie- und Medienverbräuche unserer Maschinen und Anlagen zu senken. enviro ist fester Bestandteil des Produktentwicklungsprozesses bei KRONES. Dadurch sind alle neuen KRONES Maschinen und Anlagen überdurch-schnittlich effizient und umweltfreundlich.

Das enviro Programm treibt die Energieeffizienz der KRONES Produkte seit Jahren systematisch voran und hat bei den Kunden bereits zu erheblichen Ein-sparungen geführt. Dennoch hat sich KRONES das ambitionierte Ziel gesetzt, durch die Ökoeffizienz der produzierten Maschinen und Anlagen von 2020 bis 2030 den Verbrauch an Energie beim Kunden nochmals um 25 % zu senken.

2020 erhielt KRONES von der international anerkannten Nachhaltigkeits(CSR)-Plattform EcoVadis die Goldmedaille, nachdem das Unternehmen beim Ranking weltweit unter den besten zwei Prozent seiner Branche war.

Flexibilität und Qualität zeichnen krones Produkte aus

Neue Produkte sollen dem Kunden auch hohe Flexibilität einräumen. Der Wechsel zwischen verschiedenen Getränkesorten, Verpackungsarten und -for-men muss schnell und unkompliziert vonstatten gehen. So können die Kunden besser auf die sich schneller ändernden Kundenwünsche reagieren und auch kleinere Losgrößen profitabel produzieren. In der Konzeptstudie »Bottling on demand« konnte KRONES zeigen, dass mit dieser Pilot-Anlage theoretisch sogar eine Losgröße 1 produziert werden könnte. Innovationen von KRONES müssen auch so konzipiert sein, dass sie problemlos aufrüst- und erweiterbar sind, auch mit Produkten von Drittanbietern.

Bei der Produkt- und Produktionssicherheit steht KRONES für Qualität. Dies zeigt sich besonders bei Produkten für die sensible aseptische Abfüllung, wo höchste Anforderungen an Hygiene und Zuverlässigkeit aufeinandertreffen. Ein Beispiel hierfür ist der Contipure AseptBloc DN (siehe S. 57), mit dem sich hochsensible Getränke absolut keimfrei abfüllen lassen. Mit ihm erfüllt KRONES sogar die strengen Vorgaben der amerikanischen Lebensmittelbehörde FDA. Im Bereich Aseptik will KRONES seine Technologieführerschaſt bei PET ausbauen.

Portfolio für Glas und Dosen erweitern

Um den langfristig zu erwartenden Nachfragerückgang für PET-Verpackungen auszugleichen, forscht KRONES nicht nur an neuartigen Verpackungsmateria-lien, sondern erweitert auch das Portfolio für Glas und Dose mit Innovationen. Ein Beispiel hierfür ist das Upgrade des Dosenfüller Modulfill Bloc FS-C um ein spezielles Hygienekonzept (siehe S. 57), bei dem sich KRONES seine Erfahrung aus der aseptischen Abfüllung von PET-Behältern zu Nutze macht. KRONES wird auch zukünſtig auf die Verpackungsarten Glas und Dose setzen und diese Bereiche mit Innovationen stärken.

Grundlagen des Konzerns Forschung und Entwicklung (f&e)

Eine Auswahl unserer Innovationen

LitePac Top - eine nachhaltige Lösung für Dosengebinde

Dosengebinde werden oſt mit Kunststoff-Ringen oder Schrumpffolien zusam-mengehalten. Eine umweltfreundliche und nachhaltige Alternative bietet KRONES mit LitePac Top. Diese klebstofffreie Kartonverpackung wird aus nach-wachsenden Rohstoffen hergestellt und lässt sich nach Gebrauch problemlos recyceln. Die Anwendung von LitePac Top ist so einfach wie effektiv. Der Karton wird unterhalb des Dosenfalzes angebracht und hält das Dosengebinde da-durch stabil in Form. An Griffmulden lässt sich das Gebinde bequem greifen und tragen.

Zum Entnehmen einer einzelnen Dose wird diese einfach senkrecht nach oben gezogen. Der Karton muss hierzu nicht aufgerissen werden. Mit der variablen Verpackungsmaschine Varioline bietet KRONES die passende Technik zur Verar-beitung von LitePac Top an. Das nachhaltige Verpackungskonzept eignet sich auch für PET-Einwegflaschen.

Linatronic Ai - mit künstlicher Intelligenz gegen Materialverschwendung

Inspektionsmaschinen für Leerflaschen arbeiten zwar schon relativ genau. Dennoch werden sicherheitshalber oſtmals Flaschen als fehlerhaſt aussortiert, obwohl keine Beschädigungen oder Verschmutzungen vorliegen. Meist sind es nur Wassertropfen oder Schaumreste, die an der Flasche hängenbleiben. Um das »Auge« der Inspektionsmaschine Linatronic noch besser zu schulen, setzt KRONES auf künstliche Intelligenz.

Hierfür wurde die Maschine und ihre Soſtware mit tausenden Beispielbildern so lange trainiert, bis sie alle relevanten Bildmerkmale erkennen und inter-pretieren konnte. Dadurch kann die Linatronic AI Wassertropfen von anderen Anomalien an der Flasche mit einer Zuverlässigkeit von mehr als 99,9 % unter-scheiden und die Materialverschwendung erheblich verringern.

Grundlagen des Konzerns Forschung und Entwicklung (f&e)

Modulfill Bloc fs-C - neuer Hygienestandard für Dosen

Contipure AseptBloc Dn - besser als der Industriestandard

Bei Anlagen für die aseptische Abfüllung sensibler Getränke wie Tees und Säſte in PET-Behälter nimmt KRONES seit jeher eine führende Position ein. Um der steigenden Nachfrage der Kunden nach aseptischer Abfüllung für Dosen nach-zukommen, entwickelte KRONES für den Modulfill Bloc FS-C ein maßgeschnei-dertes Hygienekonzept. Durch einen Überdruck im Füller wird verhindert, dass verkeimte Umgebungsluſt in den direkten Abfüllbereich eindringt und mit dem Produkt in Kontakt kommt.

Darüber hinaus sinkt durch das neue Hygienekonzept der Platzbedarf für den Dosen-Block um 35 % gegenüber Anlagen, die mit einem freistehenden Maschi-nenschutz ausgestattet sind. Aufgrund des möglichst kleinen und geschlosse-nen Bereichs zum Abfüllen und Verschließen, verringern sich zudem die Reini-gungszeiten sowie die benötigte Menge an Luſt, Reinigungsmittel und Filter.

Mit dem Contipure AseptBloc DN, der aus einem Preform-Entkeimungsmodul sowie aseptischer Blasmaschine, Füller und Verschließer besteht, lassen sich sensible Getränke wie Fruchtsäſte und Milch mikrobiologisch sicher abfüllen.

Der Contipure AseptBloc DN ist sowohl von der US-amerikanischen Gesund-heitsbehörde FDA als auch von dem unabhängigen Institut 3-A Sanitary Standard zertifiziert. Das 3-A-Zertifikat ist für den nordamerikanischen Markt extrem wichtig, um dort Milchprodukte in der Kühlkette abfüllen zu dürfen.

Wirtschaftsbericht Wirtschaftliches Umfeld

Wirtschaftliches Umfeld

  • " Weltwirtschaft brach 2020 wegen Corona-Pandemie um 3,5 % ein

  • " Extrem herausfordernde Bedingungen für den deutschen Maschinenbau

  • " Weltweite Nachfrage nach abgepackten Getränken leicht rückläufig

Weltwirtschaft leidet unter Corona - aber nicht so heftig wie erwartet

Die globale Konjunktur war 2020 stark von der Corona-Pandemie belastet. Vor allem im ersten Halbjahr führten die strikten Lockdowns weltweit zu einem massiven Einbruch der Wirtschaſtstätigkeit. Gemäß den Zahlen des Internationalen Währungsfonds (IWF) vom Januar 2021 fiel das globale Brutto-inlandsprodukt (BIP) 2020 um 3,5 % (2019: plus 2,8 %). Zur Jahresmitte lag die IWF-Prognose noch bei minus 4,9 %. Die dynamische Erholung im zweiten Halbjahr ließ den Rückgang gegenüber dem Vorjahr abschmelzen.

Euro-Raum

Überdurchschnittlich stark verlangsamte sich die Konjunktur 2020 in den reifen Industriestaaten. Hier ging die Wirtschaſtsleistung insgesamt um 4,9 % zurück (Vorjahr: plus 1,6 %). Vor allem innerhalb der Eurozone litt die Konjunk-tur an den Folgen der Covid-19-Pandemie. Im gemeinsamen Währungsraum fiel das BIP 2020 um 7,2 % nach einem Plus von 1,3 % im Vorjahr. Relativ gut durch die Krise kam die weltweit größte Volkswirtschaſt USA. Dort ging im Be-richtszeitraum das BIP »nur« um 3,4 % zurück (Vorjahr: plus 2,2 %). In Japan ver-ringerte sich die Wirtschaſtsleistung 2020 um 5,1 % (Vorjahr: plus 0,3 %).

Weniger stark brach im Berichtszeitraum die Konjunktur in den Schwellen-und Entwicklungsländern ein. Dort fiel das BIP 2020 um 2,4 % (2019: plus 3,6 %). Laut IWF-Experten liegt das vor allem an der positiven Entwicklung in China. Die Wirtschaſt im Reich der Mitte erholte sich von dem Einbruch im ersten und zweiten Quartal im weiteren Jahresverlauf am stärksten. Dadurch ist China 2020 die einzige große Wirtschaſtsnation, die mit plus 2,3 % (Vorjahr: plus 6,0 %) ein Wachstum verzeichnen konnte. Der Hauptgrund hierfür ist, dass das bevölkerungsreichste Land die Pandemie schnell in den Griff bekam. In Indien war dies nicht der Fall. Deshalb litt dort die Wirtschaſt stark unter der Corona-Krise und das BIP brach um 8,0 % (Vorjahr: plus 4,2 %) ein. Die Länder Latein-amerikas wurden ebenfalls stark von der Covid-19-Pandemie getroffen. Die Wirtschaſtsleistung in dieser Region verringerte sich um 7,4 % (Vorjahr: plus 0,2 %). Im Raum Naher Osten/Zentralasien betrug der BIP-Rückgang im Berichtsjahr 3,2 % (Vorjahr: plus 1,4 %). Die Wirtschaſtstätigkeit in der Region Sub-Sahara Afrika war ebenfalls rückläufig. Dort verringerte sich das BIP 2020 um 2,6 % (Vorjahr: plus 3,2 %).

Deutsche Wirtschaft schrumpft 2020 um 4,9 %

JapanChinaIndienLatein-amerikaNaher Osten Zentral-AsienSub-Sahara

Afrika

Im europäischen Vergleich (Euro-Raum: minus 7,2 %) hat sich die Volkswirt-schaſt in Deutschland im Berichtsjahr noch einigermaßen behaupten können. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes fiel das deutsche

Wirtschaftsbericht Wirtschaftliches Umfeld

Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 %. Die deutsche Wirtschaſt ist damit nach einer zehnjährigen Wachstumsphase im Krisenjahr 2020 in eine ähnlich starke Rezession gerutscht wie in der Finanz- und Wirt-schaſtskrise 2008/2009 (BIP 2009: minus 5,7 %).

Die Corona-Pandemie hinterließ 2020 in nahezu allen Bereichen ihre Spuren. Während die Industrie von der teilweisen Störung der Lieferketten im ersten Halbjahr getroffen wurde, litten viele Dienstleistungsbereiche unter den Lock-downs. Das Baugewerbe konnte sich in der Krise gut behaupten. Großer Profi-teur der Corona-Maßnahmen der Regierungen war der Onlinehandel.

Quelle: Statistisches Bundesamt

Maschinen- und Anlagenbau 2020 mit deutlichem Minus

Die Unternehmen des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus haben das Kri-senjahr 2020 mit deutlichen Minusraten abgeschlossen. Diese sind aber nicht ganz so hoch, wie zwischenzeitlich erwartet. Gemäß vorläufiger Zahlen rechnet der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) damit, dass der Wert der produzierten Maschinen und Anlagen 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 14 % gesunken ist. Die ursprüngliche VDMA-Prognose vom Jahresanfang lag bei einem Minus von 2 %. Der Hauptgrund für den starken Einbruch war dieCorona-Pandemie mit ihren negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaſt. Darüber hinaus belastete die Branche auch der verstärkte Protektionismus sowie der Strukturwandel in der wichtigen Abnehmerindustrie Fahrzeugbau. Positiv war, dass der Anlagen- und Maschinenbau im dritten und vierten Quar-tal 2020 relativ stabile Erholungstendenzen zeigte und das Tief vom zweiten Quartal hinter sich gelassen hat.

Megatrends stützen stabiles Marktwachstum

Die Covid-19-Pandemie belastet auch die Nachfrage nach Abfüll- und Verpackungstechnik. Dies ändert aber nichts an den langfristig guten Wachstumsaussichten für die Märkte von KRONES. Denn die Megatrends, die dazu führen, dass die Nachfrage nach Verpackungs-maschinen für Getränke und Nahrungsmittel mittel-und langfristig überproportional steigt, sind intakt.

Die steigende Weltbevölke-rung, die wachsende Mittel-schicht sowie die Urbanisie-rung sind Megatrends, die das Wachstum der Märkte von Krones stützen.

Der übergeordnete Megatrend ist die stetig steigende Zahl der Weltbevölkerung. Ende 2020 lebten 7,8 Mrd. Menschen auf der Erde. Diese Zahl wird nach Progno-sen der Vereinten Nationen künſtig jährlich um mehr als 70 Millionen zulegen. Vor allem in Afrika und Asien wächst die Bevölkerung stark. Im Jahr 2030 dürſte die Weltbevölkerung bereits bei etwa 8,5 Mrd. liegen. All diese Menschen müssen essen und trinken. Dabei werden sie zunehmend zu abgepackten Ge-tränken und Lebensmitteln greifen. Dafür sprechen zwei weitere Megatrends, nämlich die wachsende Mittelschicht und die zunehmende Urbanisierung.

Wachsende Mittelschicht steigert Konsumausgaben

Nach Angaben der Vereinten Nationen verursacht die Covid-19-Pandemie den ersten Anstieg der globalen Armut seit Jahrzehnten. Dies dürſte den lang-fristigen Trend, dass In den Schwellen- und Entwicklungsländern immer mehr Menschen der Armut entkommen und in die Mittelschicht aufsteigen, aber nur kurz unterbrechen. Nach Prognosen der OECD wird die globale Mittel-

Wirtschaftsbericht Wirtschaftliches UmfeldDer Anteil Asiens an den Konsumausgaben der weltweiten Mittelschicht nimmt stark zu

Anteil der städtischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerungund

Nordamerika

Die Anzahl der Menschen, die in die Mittelschicht aufsteigen, nimmt

besonders in Asien stark zu. Deshalb wächst der Anteil dieser Region an den weltweit steigenden Konsumausgaben der Mittelschicht.

Asien

%Europa

Mittel- und Südamerika Mittlerer Osten und Afrika

(e)

, Billionen Dollar

Quelle:

(e):

, Billionen Dollar

Quelle: Vereinte Nationen, (World Urbanization Prospects, TheRevision)

schicht in der Zeit von 2020 bis 2030 von 3,2 Mrd. auf 4,9 Mrd. Menschen wach-sen. Mit dem steigenden Einkommen der Menschen nehmen deren Konsum-ausgaben - auch für abgepackte Getränke und Lebensmittel - zu. Ein Großteil des Wachstums der weltweiten Mittelklasse und damit der zunehmenden Kauraſt entfällt auf Asien. 2020 soll laut OECD der Anteil Asiens an den ge-samten Konsumausgaben der Mittelschicht bei 42 % liegen. Bis 2030 soll dieser Wert auf 59 % zunehmen. Die Summe der Konsumausgaben der globalen Mit-telschicht dürſte in diesem Zeitraum von 35 Billionen US-Dollar auf 55,7 Billio-nen US-Dollar steigen.

Wachstumstreiber Urbanisierung

Auch die zunehmende Urbanisierung, also der Zuzug der ländlichen Bevölke-rung in die Städte, fördert die Nachfrage nach abgepackten Getränken und Lebensmitteln. Grund hierfür ist, dass Menschen, die in Städten leben, in der Regel mehr abgepackte Produkte konsumieren als die Landbevölkerung.

Laut Prognose der Vereinten Nationen werden 2050 zwei von drei Erdenbür-gern in Städten leben. Zurzeit ist es erst gut die Hälſte. Am stärksten strömen die Menschen in den Entwicklungs- und Schwellenländern Afrikas und Asiens in die Städte.

Wirtschaftsbericht Wirtschaftliches Umfeld

Corona-Krise dämpft den globalen Getränkekonsum

Anders als in den vergangenen Jahren, als der weltweite Verbrauch von abge-packten Getränken stetig gestiegen ist, war der Konsum 2020 rückläufig. Grund hierfür ist die Covid-19-Pandemie. Die Lockdowns und Einschränkungen im Gastronomiebereich wirkten sich stark auf den Getränkekonsum in Bars und Restaurants aus. So schrumpſte beispielsweise der globale Bierkonsum im Ver-gleich zum Vorjahr um rund 11 % (Quelle: Global Data). Laut vorläufiger Zahlen der Marktforscher von Global Data lag der globale Verbrauch abgepackter Getränke 2020 mit insgesamt 1.292 Mrd. Litern um 5,4 % unter dem Vorjahres-wert von 1.366 Mrd. Litern. Gestützt von den Megatrends dürſte der weltweite Getränkekonsum nach der Corona-Delle mittel- und langfristig wieder steigen. Für den Zeitraum von 2020 bis 2023 rechnen die Marktforscher von Global Data aber nur mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 1,1 %. Inner-halb der einzelnen Getränkearten unterscheiden sich die erwarteten Steige-rungsraten erheblich.

Aufgrund der Megatrends dürfte die Nachfrage nach ab-gefüllten Getränken nach der Corona-Delle wieder steigen. Überdurchschnittliche Wachs-tumsraten erwarten die Marktforscher bei abgepack-tem Wasser sowie Milch-und Milchmixgetränken.

Deutlich stärker als der Gesamtmarkt dürſte der Konsum von abgefülltem Wasser wachsen. Das mit Abstand größte Segment des globalen Getränke-markts profitiert vom steigenden Bedarf an saube-rem abgefüllten Trinkwasser in den Emerging Markets und dem Gesundheitstrend in den Indust-rieländern. Die Experten von Global Data rechnen damit, dass der Verbrauch von abgefülltem Wasservon 2020 bis 2023 jährlich um durchschnittlich 3,8 % steigt. 2020 lag der welt-weite Verbrauch bei 450,5 Mrd. Litern (2019: 458,8 Mrd. Liter). Der Anteil von Wasser am kompletten Konsum abgepackter Getränke betrug 34,9 %.

Der Konsum von abgepackten alkoholischen Getränken, die mit einem Anteil von 18,9 % im Jahr 2020 das zweitgrößte Marktsegment weltweit darstellen, dürſte laut Global Data in den kommenden Jahren schrumpfen. Ein wesentli-cher Grund hierfür ist, dass die Nachfrage nach Bier in vielen Industrieländern gesättigt ist. Gemäß Global Data soll der Konsum abgepackter alkoholischer Getränke von 2020 bis 2023 im Durschnitt um jährlich 1,8 % zurückgehen.

Besser sind die Aussichten für das Segment Milch und Milchmixgetränke (Anteil am weltweiten Getränkekonsum 2020: 18,1 %). Dies liegt hauptsächlich an wachstumsstarken Produkten wie Trinkjoghurt (erwartete durchschnittliche Wachstumsrate 2020-2023: 4,5 %) und aromatisierte Milch (+ 4,0 %). Die Nach-frage nach purer Milch, auf die rund 70 % des Marktsegments entfallen, soll im Zeitraum 2020 bis 2023 jährlich um durchschnittlich 1,7 % steigen. Für das gesamte Segment Milch und Milchmixgetränke prognostiziert Global Data von 2020 bis 2023 eine durchschnittliche jährliche Steigerungsrate von 2,2 %.

Wirtschaftsbericht Wirtschaftliches Umfeld

Unterproportional zum Gesamtmarkt soll sich die Nachfrage nach kohlen-säurehaltigen Softdrinks (csD) in den kommenden Jahren entwickeln. 2020 konsumierten die Menschen weltweit 211,9 Mrd. Liter (Vorjahr: 225,9 Mrd. Liter) abgefüllte CSD (Anteil am gesamten Getränkekonsum 2020: 16,4 %). Global Data erwartet, dass der Verbrauch bis 2023 um durchschnittlich jährlich 1,4 %. schrumpſt. Grund hierfür ist hauptsächlich das zunehmende Gesundheits-bewusstsein der Konsumenten. Anstellte oſtmals zuckerhaltiger CSD nutzen sie zunehmend Wasser als Durstlöscher.

Die beiden kleineren Segmente des Getränkemarkts Frucht- und Obstsäfte (Anteil am weltweiten Getränkekonsum 2020: 6,3 %) sowie New Drinks (5,5 %) entwickeln sich unterschiedlich. Zu den New Drinks zählen hauptsächlich trinkfertiger Tee und Kaffee sowie Sport- und Energy Drinks. Für New Drinks prognostizieren die Marktforscher von Global Data von 2020 bis 2023 durch-schnittliche jährliche Zuwächse von 0,3 %. Die Nachfrage nach Frucht- und Obstsäſten soll in diesem Zeitraum um durchschnittlich 1,3 % pro Jahr sinken.

In den Emerging Markets wächst die Nachfrage nach abgepackten Getränken

In den Schwellen- und Ent-wicklungsländern profitiert Krones von steigenden Bevölkerungszahlen und der wachsenden Mittelschicht. Die zunehmende Getränke-und Verpackungsvielfalt för-dern die Nachfrage in den reifen Industrieländern.

Die stärksten Wachstumsimpulse auf die globale Nachfrage nach abgepackten Getränken gehen von den Schwellen- und Entwicklungsländern aus. Grund hierfür ist, dass sich in den Emerging Mar-kets die Megatrends - wachsende Weltbevölkerung, zunehmende Mittelschicht sowie Urbanisierung - abspielen.

Das stärkste Wachstum erwartet Global Data in China. Dort soll der Verbrauch von abgepackten Getränken von 2020 bis 2023 jährlich um durchschnittlich 2,5 % steigen. Für die Region Afrika/Mittlerer Osten prognostizieren die Exper-ten eine durchschnittliche jährliche Steigerungsrate von 1,9 %. Ähnlich stark dürſte die Getränkenachfrage in Asien/Pazifik steigen (+1,8 %). Unterproportio-nal zum Gesamtmarkt (+ 1,1 %) soll sich die Nachfrage in den reifen Absatzmärk-ten wie Westeuropa (+ 0,2 %) sowie Nord- und Mittelamerika (+ 0,3 %) entwi-ckeln. In diesen Regionen steigt die Bevölkerungszahl nur noch leicht. Deshalb liegen dort die Wachstumschancen von KRONES nicht im steigenden Getränke-volumen, sondern in der zunehmenden Getränke- und Verpackungsvielfalt.

Weltweiter Konsum abgepackter Getränke nach Regionen*

Asien/Pazifik China Nordamerika/Mittelamerika Südamerika

Westeuropa Afrika/Mittlerer Osten Russland/ Mitteleuropa Global

*Rundungsdifferenzen sind möglich **Anteil am globalen Konsum | (e) = erwartet

2020 (e)

Mrd. Liter

%**

2023 (e)

Mrd. Liter

%**

durchschn. jährl. Wachstum in % 2020 - 2023

Asien/Pazifik

283,3

21,9

298,9

22,4

1,8

China

241,5

18,7

260,2

19,5

2,5

Nordamerika/Mittelamerika

183,7

14,2

185,6

13,9

0,3

Südamerika

172,0

13,3

170,4

12,8

- 0,3

Westeuropa

137,2

10,6

137,9

10,3

0,2

Afrika/Mittlerer Osten

127,9

9,9

135,3

10,1

1,9

Russland/gus/Osteuropa

93,5

7,2

95,0

7,1

0,5

Mitteleuropa

53,3

4,1

53,1

4,0

- 0,1

Global

1.292,4

100,0

1.336,4

100,0

1,1

Quelle: Global Data

Wirtschaftsbericht Wirtschaftliches Umfeld

Weltweiter Konsum abgefüllter Getränke nach Regionen - jährliches Wachstum von 2020 - 2023

+ , %

+ , %

In den Regionen China, Asien/Pazifik sowie Afrika/Mittlerer Osten wächst die Nachfrage nach abgepackten Getränken am stärksten.

Westeuropa

Wirtschaftsbericht Wirtschaftliches Umfeld

Weltweiter Konsum abgefüllter Getränke nach Regionen in Mrd. Litern*

Weltweiter Konsum abgefüllter Getränke nach Regionen in Mrd. Litern*

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In den volumenstarken Märkten China und Asien/Pazifik wächst die Nachfrage mittelfristig weiter. 2020 wurden in China 241,5 Mrd. Liter abgefüllte Getränke ver-braucht. 2023 sollen es 18,7 Mrd. Liter mehr sein. In Asien/Pazifik dürfte der Konsum in diesem Zeit-raum um 15,6 Mrd. Liter steigen.

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Mittel-europa

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Russland/ ŒŽ'/ Osteuropa

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Afrika/ Mittlerer Osten

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West-europa

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Südamerika

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Nord-/ Mittel-amerika

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China

Asien/ Pazifik

*Prognose

= Wachstum in Mrd. Litern vonbis



Quelle: Global Data

Wirtschaftsbericht Wirtschaftliches Umfeld

pet bleibt das führende Material bei Getränkebehältern

Fast ein Drittel der weltweiten Getränkebehälter besteht aus dem Kunststoff PeT. Die Nach-frage nach PeT-Behältern steigt weiterhin überproportional.

Wichtige Messgröße für Anbieter von Abfüll-und Verpackungstechnik ist, wie sich die Anzahl der abgefüllten Einheiten entwickelt. 2020 wur-den gemäß vorläufiger Zahlen von Global Data weltweit 1.738 Mrd. Behälter mit Getränken abge-füllt und damit um 2,6 % mehr als 2019. Die Marktforscher erwarten, dass die Behälterzahl bis 2023 um durchschnittlich 2,1 % pro Jahr auf 1.852 Mrd. steigt. Getränke werden im Wesentlichen in Behälter aus Kunststoff, Glas, Metall sowie Karton abgefüllt.

Anteil der Verpackungen am weltweiten Getränkemarkt

(Basis: abgefüllte Einheiten)

Durchschnittliches jährliches Wachstum der Verpackungsarten bis

Karton

, %

Quelle: Global Data

GlasKarton

DosenSonstige

Der Kunststoff Polyethylenterephthalat (PeT) ist das Material, das mit Abstand am häufigsten für Getränkebehälter verwendet wird. Gemäß den Zahlen von Global Data waren 2020 rund 534 Mrd. und damit knapp ein Drittel aller Ge-tränkebehälter aus PET. Diese Behälterart wächst auch weiterhin am stärksten. Dies liegt hauptsächlich daran, dass Wasser - das weltweit am meisten konsu-mierte Getränk - überwiegend in PET-Behälter abgefüllt wird. Mit dem wach-senden Wasserkonsum steigt auch die Anzahl der abgefüllten PET-Behälter. Bis 2023 soll sie um durchschnittlich 2,8 % pro Jahr zunehmen.

Glas ist das am zweithäufigsten eingesetzte Verpackungsmaterial für Getränke. 2020 bestanden 23,4 % aller Getränkeverpackungen aus diesem Material. In Glasflaschen werden hauptsächlich Bier und andere Alkoholika abgefüllt, also Getränkearten, bei denen die Nachfrage weitgehend gesättigt ist. Insgesamt soll die Anzahl der Getränkeverpackungen aus Glas von 2020 bis 2023 mit jährlichen Steigerungsraten von 1,0 % unterproportional zum Gesamtmarkt wachsen.

2020 waren laut Global Data 18,4 % der Getränkebehälter Metalldosen.

Sie werden oſt zur Abfüllung von Bier, kohlensäurehaltigen Soſtdrinks und Energy Drinks verwendet. Bis 2023 soll die Anzahl der Metalldosen um durch-schnittlich 2,6 % pro Jahr zulegen. Ein wesentlicher Grund für das überpropor-tionale Wachstum ist, dass Bier zunehmend auch in Dosen abgefüllt wird.

Karton ist ein weiteres bedeutendes Verpackungsmaterial für Getränke. Karton-verpackungen werden hauptsächlich für Milch und Milchmixgetränke sowie Frucht- und Obstsäſte verwendet. Global Data erwartet, dass die Anzahl der Kartonverpackungen (Anteil an den Getränkeverpackungen 2020: 10,8 %) bis 2023 um durchschnittlich 1,0 % pro Jahr und damit unterproportional zum Gesamtmarkt steigt.

Als einer der führenden Anbieter von Maschinen und Anlagen zur Produktion, Abfüllung und Verpackung von PET-Behältern profitiert KRONES vom überpro-portionalen Wachstum von PET-Verpackungen. Das Unternehmen hat aber auch bei Linien zur Abfüllung und Verpackung von Getränken in Glasflaschen und Dosen eine starke Marktstellung. Lösungen für Kartonverpackungen bietet KRONES nicht an.

KRONES in Zahlen

  • " Aufgrund der Covid-19-Pandemie fällt der Konzernumsatz von krones 2020 um 16,1 % auf 3,32 Mrd. €.

  • " Die Ertragskraft von krones wurde von Aufwendungen für Kapazitätsanpas-sungen beeinflusst. Ohne diese Sonderbelastungen beträgt die ebitDA-Marge 6,2 % (Vorjahr: 6,6 %).

  • " Wegen des negativen Konzernergebnisses schüttet krones für 2020 nur die gesetzliche Mindestdividende aus. Dies entspricht 6 Cent je Aktie.

Prognose 2020* von März 2020

Aktualisierte Prognose 2020 vom November 2020

Ist-Wert 2020

Umsatzwachstum

0%

ca. - 17 %

- 16,1 %

eBITDA-Marge

rund 6,7 - 7,2 %

5,5 bis 6,0 %**

6,2 %**

Working Capital/Umsatz***

26 %

28 - 29 %

28,3 %

* aus dem Prognosebericht innerhalb des Lageberichts 2019. Diese Prognose wurde vor Veröffentlichung des Lageberichts am 19. März 2020 wegen der Corona-Krise zurückgezogen.

** ohne Aufwendungen für strukturelle Maßnahmen *** Durchschnitt der vergangenen 4 Quartale

Umsatz von krones 2020 wegen Covid-19-Pandemie rückläufig

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise trafen 2020 auch Krones. Der Umsatz verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 16,1 % auf 3.322,7 Mio. €.

Die Corona-Krise belastete 2020 die globale Wirt-schaſt stark. Davon war auch KRONES betroffen. Auf-grund der gesamtwirtschaſtlichen Unwägbarkeiten hielten sich unsere Kunden, besonders im ersten Halbjahr, mit Investitionen zurück. Globale Reise-beschränkungen erschwerten zudem Neuinstallationen von Maschinen und Anlagen sowie Serviceleistungen. Insgesamt verringerte sich der Umsatz 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 16,1 % von 3.958,9 Mio. € auf 3.322,7 Mio. €. Damit gingen die Erlöse etwas weniger stark zurück als Anfang November 2020 prognostiziert (minus 17 %).

Der Umsatz mit Neumaschinen sank 2020 überproportional. Das Aſter-Sales-Geschäſt war ebenfalls von den gesamtwirtschaſtlichen Unsicherheiten betrof-fen und rückläufig, aber weniger stark als das Neumaschinengeschäſt. Dank der lokalen Service-Strukturen konnte KRONES die Folgen der globalen Reise-beschränkungen abmildern. Darüber hinaus unterstützten wir die Kunden mit digitalen Dienstleistungen wie Remote-Service.

Umsatz nach Segmenten

Die Covid-19-Pandemie beeinflusste 2020 die Geschäfte beider Segmente. Stärker betroffen war die »Prozesstechnik«.

Der Umsatz des Kernsegments »Maschinen und Anlagen zur Produktabfüllung und -ausstattung« verringerte sich 2020 im Vergleich zum Vorjahr coronabedingt um 14,3 % von 3.265,4 Mio. € auf 2.797,3 Mio. €. Der Anteil des Segments am Konzern-umsatz stieg auf 84,2 %.

Im Segment »Maschinen und Anlagen zur Getränkeproduktion/Prozess-technik« wurden die Geschäſte stärker von Corona beeinflusst als im Kern-segment. Der Umsatz ging 2020 um 24,2 % von 693,5 Mio. € im Vorjahr auf 525,4 Mio. € zurück. Zum Konzernumsatz trug das Segment 15,8 % (Vorjahr: 17,5 %) bei.

Weitere Erläuterungen finden Sie unter »Bericht aus den Segmenten« ab Seite 79 sowie in der Segmentberichterstattung im Konzernanhang auf Seite 134.

Umsatz nach Regionen

In Deutschland ging der Umsatz von KRONES 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 29,8 % auf 328,7 Mio. € zurück. Der wesentliche Grund hierfür war die schwache Binnenkonjunktur aufgrund der Covid-

Krones ist stark export-orientiert. Rund 90 % des Umsatzes erzielte das Unter-nehmen 2020 im Ausland.

19-Pandemie in Deutschland. Zudem waren die Inlandserlöse im Vorjahr relativ hoch. Der Anteil des Inlandsgeschäſts am Konzernumsatz lag 2020 bei 9,9 % (Vorjahr: 11,8 %).

Die Covid-19-Pandemie wirkte sich 2020 auch in Europa (ohne Deutschland) negativ auf die Umsätze von KRONES aus. Stark betroffen war Westeuropa. Dort verringerte sich der Umsatz im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 24,7 % auf 467,0 Mio. €. In der kleineren Absatzregion Osteuropa waren die Er-löse um 37,3 % auf 153,8 Mio. € rückläufig. In Mitteleuropa (Österreich, Schweiz, Niederlande) legte der Umsatz aufgrund eines starken vierten Quartals 2020 um 12,1 % auf 225,2 Mio. € zu. Um 16,4 % nahmen die Erlöse in Russland/GUS auf 63,9 Mio. € ab. Insgesamt ging der Umsatz von KRONES 2020 in Europa (ohne Deutschland) im Vergleich zum Vorjahr um 20,4 %, also nahezu proportional zu den Gesamterlösen, von 1.142,9 Mio. € auf 909,9 Mio. € und somit leicht über den Rückgang der gesamten Konzernerlöse zurück. Der Anteil am Konzernumsatz 2020 betrug 27,4 % (Vorjahr: 28,9 %).

Asien/Pazifik

Anteil am Konzernumsatz

* Anteil am Gesamtumsatz

Anteil am Konzernumsatz

2020

2019

Veränd.

in Mio. €

%*

in Mio. €

%*

%

Deutschland

328,7

9,9

468,4

11,8

- 29,8

Mitteleuropa (ohne Deutschland)

225,2

6,8

200,9

5,1

+ 12,1

Westeuropa

467,0

14,1

620,1

15,7

- 24,7

Osteuropa

153,8

4,6

245,4

6,2

- 37,3

Russland, Zentralasien (gus)

63,9

1,9

76,4

1,9

- 16,4

Mittlerer Osten/Afrika

477,4

14,4

451,5

11,4

+ 5,7

Asien/Pazifik

433,0

13,0

521,1

13,2

- 16,9

China

215,9

6,5

319,9

8,1

- 32,5

Nord- und Mittelamerika

644,3

19,4

683,4

17,3

- 5,7

Südamerika/Mexiko

313,5

9,4

371,8

9,4

- 15,7

Gesamt

3.322,7

100,0

3.958,9

100,0

- 16,1

In der für KRONES wichtigen und großen Absatzregion Mittlerer Osten/Afrika entwickelten sich die Geschäſte 2020 trotz Corona gut. Der Umsatz stieg um 5,7 % auf 477,4 Mio. €. Unser China-Umsatz litt besonders im ersten Quartal 2020 (minus 50 %) stark unter der Covid-19-Pandemie. In den folgenden Quartalen stabilisierte sich das Geschäſt. Insgesamt war der Umsatz 2020 um 32,5 % auf 215,9 Mio. € stark rückläufig. Im übrigen asiatisch/pazifischen Raum nahmen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 16,9 % auf 433,0 Mio. € ab.

Anteil am ''""• Konzernumsatz

Mittlerer Osten/Afrika ',' % (' ,' Mio. )Russland, Zentralasien ( , % ( , Mio. )Europa †,' % (. ', Mio. )

Südamerika/Mexiko ,' % (  ,† Mio. )

Nord- und Mittelamerika ,' % ('', Mio. )

China ,† % ( †, Mio. )

Asien/Pazifik  , % (' , Mio. )

)Mittlerer Osten/Afrika ,' % ('†,† Mio. )

Russland, Zentralasien ( , % ( ,' Mio. )Europa -,- % (.† ',- Mio. )

Südamerika/Mexiko ,' % ( ,- Mio. )

Nord- und Mittelamerika  , % (- ,' Mio. )

China -, % ( , Mio. )

Asien/Pazifik  , % († , Mio. )Umsatz

: .

, Mio.

Umsatz

: .†-, Mio.

Relativ stabil entwickelten sich die Geschäſte in Nord- und Mittelamerika 2020. Der Umsatz ging leicht um 5,7 % auf 644,3 Mio. € zurück. Teile der Region Südamerika/Mexiko waren stärker von Corona betroffen. Deshalb verringerten sich dort die Erlöse deutlicher. Mit 313,5 Mio. € unterschritt der Umsatz den Vorjahreswert um 15,7 %.

)

Krones verfügt weiterhin über eine international aus-gewogene Umsatzverteilung in den etablierten und auf-strebenden Märkten. Auf den Emerging Markets er-wirtschaftete Krones 2020 insgesamt 49,8 % (Vorjahr: 50,2 %) des Konzernumsat-zes. 50,2 % (Vorjahr: 49,8 %) der Erlöse erzielte das Unter-nehmen in den reifen Indust-riestaaten.

Auftragseingang und Auftragsbestand

Auftragseingang zieht im zweiten Halbjahr 2020 deutlich an

Besonders im ersten Halbjahr 2020 litt der Auftragseingang von Krones unter der mangeln-den Investitionsbereitschaft der

Die internationale Getränkeindustrie war 2020 stark von der Corona-Pandemie betroffen. So ging beispielsweise wegen der Lockdowns der AbsatzKunden infolge der Corona-Krise. in Bars und Restaurants deutlich zurück. Das un- Insgesamt ging der Wert der Be- sichere gesamtwirtschaſtliche Umfeld bremste die

stellungen im Berichtszeitraum um 19,0 % zurück.

Investitionsbereitschaſt der Kunden. Dies spiegelt sich im Auſtragseingang von KRONES wider. Be-sonders in den ersten beiden Quartalen waren die Orders stark rückläufig. Zum 30. Juni 2020 lag der Auſtragseingang von KRONES um 28,5 % niedriger als im Vorjahr. Im dritten Quartal zogen die Kundenbestellungen wieder an. Dies setzte sich im vierten Quartal mit einem Auſtragseingang von rund 1 Mrd. € beschleunigt fort. Insgesamt verringerte sich der Auſtragseingang 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 19,0 % von 4.083,5 Mio. € auf 3.307,0 Mio. €. Von den rückläufigen Orders war das Neumaschinengeschäſt stärker betroffen als das Aſter-Sales-Geschäſt.

In Nordamerika stieg der Auſtragseingang von KRONES 2020 trotz der Corona-Krise. In allen anderen Regionen waren die Bestellungen im Berichtszeitraum rückläufig. Dabei fiel der Auſtragseingang in Afrika/Mittlerer Osten und West-europa weniger stark als im Konzern. In Asien, China und Südamerika ging der Wert der Bestellungen ähnlich stark zurück wie im gesamten Unternehmen. Überproportionale Rückgänge verzeichneten wir in Mittel- und Osteuropa.

krones beendet 2020 mit einem Auftragsbestand von 1,21 Mrd. €

Zum 31. Dezember 2020 lag der Auſtragsbestand von KRONES bei 1.211,3 Mio. € und damit um 12,6 % unter dem Vorjahreswert (1.385,7 Mio. €). Grund hierfür ist der in Relation zum Umsatz stärker rückläufige Auſtragseingang im Be-richtszeitraum. Der Auſtragsbestand sichert jedoch eine relativ gute Auslas-tung für die ersten Monate des Geschäſtsjahres 2021.

Ertragslage des krones Konzerns

krones erreicht in schwierigem Umfeld Ergebnisziel

Krones hat 2020 weitere strukturelle Maßnahmen er-griffen, um die Kapazitäten anzupassen. Hierfür fielen Aufwendungen von rund 72 Mio. € an. Das Margenziel für 2020 hat Krones erreicht.

Wegen der rückläufigen Auſtragseingänge waren die Kapazitäten von KRONES 2020 nicht optimal ausgelastet. Dies belastete die Ertragskraſt. Positiv wirkten sich die strukturellen Maßnahmen aus, die zu deutlichen Kosteneinsparungen führten. So fiel der Materialaufwand überproportional zu Umsatz und Leistung. Der Personalaufwand ging unterpro-

portional zurück. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass KRONES im Berichts-zeitraum rund 72 Mio. € für Aufwendungen, die für den Stellenabbau zur Kapa-zitätsanpassung anfielen, verbuchte.

Insgesamt ging das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 2020 von 227,3 Mio. € im Vorjahr auf 133,2 Mio. € zurück. Die EBITDA-Marge lag bei 4,0 % (Vorjahr: 5,7 %). Ohne die Aufwendungen für die Personalmaßnahmen entspricht dies einer EBITDA-Marge von 6,2 % (Vorjahr: 6,6%). Die Prognose des Vorstands lag bei 5,5 % bis 6,0 %.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) verringerte sich 2020 von 41,7 Mio. € im Vorjahr auf minus 36,6 Mio. €. KRONES schrieb 2020 infolge von Impairment-Tests ins-gesamt rund 18 Mio. € auf Firmenwerte (Goodwill) ab. Dies belastete das EBT. Positiv wirkten sich Wertanpassungen von Kaufpreisverpflichtungen aus frü-heren Akquisitionen in Höhe von rund 10 Mio. € auf das EBT aus. Diese Effekte und die Aufwendungen zur Kapazitätsanpassungen betrugen somit rund

80 Mio. €. Ohne diese einmaligen Aufwendungen beträgt die EBT-Marge 1,3 %.

*gemäß Gewinnverwendungsvorschlag

Das Konzernergebnis von KRONES lag 2020 bei minus 79,7 Mio. € (Vorjahr: plus 9,2 Mio. €). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von minus 2,52 € (Vorjahr: plus 0,30 €).

krones schüttet für 2020 gesetzliche Mindestdividende aus

Aufgrund des negativen Ergebnisses werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 17. Mai 2021 vorschlagen, für das Geschäſtsjahr 2020 nur die gesetzliche Mindestdividende von 4 % des Grundkapitals, also ins-gesamt 1,9 Mio. € oder 6 Cent je Aktie, auszuschütten und den übrigen Bilanz-gewinn des Geschäſtsjahres 2020 auf neue Rechnung vorzutragen.

Ertragsstruktur des krones Konzerns

Finanzergebnis e Ertragsteuern Konzernergebnis

Abschreibungen auf Anlagevermögen e

Sonstige betrieblichen Aufwendungen e

Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand Personalaufwand

Bestandsveränderung fertige und unfertige Erzeugnisse Gesamtleistung

Umsatzerlöse

in Mio. €

2020

2019

Veränd.

Umsatzerlöse

3.322,7

3.958,9

- 16,1 %

Bestandsveränderung fertige und unfertige Erzeugnisse

+39,1

+ 8,7

-

Gesamtleistung

3.361,8

3.967,6

- 15,3 %

Andere aktivierte Eigenleistungen

+36,7

+ 63,0

- 41,7 %

Sonstige betriebliche Erträge

+120,5

+ 99,8

+ 20,7 %

Materialaufwand

- 1.694,7

- 2.041,8

- 17,0 %

Personalaufwand

- 1.175,2

- 1.275,5

- 7,9 %

Sonstige betrieblichen Aufwendungen

- 516,0

- 585,9

-11,9 %

eBITDA

133,2

227,3

- 41,4 %

Abschreibungen auf Anlagevermögen

- 174,0

- 183,3

- 5,1 %

eBIT

- 40,8

43,9

-

Finanzergebnis

+ 4,2

- 2,2

-

eBT

- 36,6

41,7

-

Ertragsteuern

- 43,1

- 32,5

+ 32,5 %

Konzernergebnis

- 79,7

9,2

-

Im Geschäſtsjahr 2020 hatte KRONES wegen der Corona-Krise bei Umsatz und Gesamtleistung deutliche Rückgänge zu verzeichnen. So verringerte sich die Gesamtleistung um 15,3 % auf 3.361,9 Mio. €. Sie fiel nicht ganz so stark wie der Umsatz (minus 16,1 %), weil sich der Bestand an fertigen und unfertigen Erzeug-nissen im Berichtszeitraum um 39,1 Mio. € erhöhte, nach 8,7 Mio. € im Vorjahr.

Der Personalaufwand war 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 7,9 % auf

1.175,2 Mio. € rückläufig. Neben dem Personalabbau im In- und Ausland trugen auch Kurzarbeit und der Abbau von Überstunden zu den Einsparungen bei. Der Grund für den im Vergleich zur Gesamtleistung unterproportionalen Rück-gang der Personalaufwendungen waren vor allem Restrukturierungsaufwen-dungen für den Personalabbau. Diese schlugen im Berichtsjahr mit rund

Weitere Informationen siehe ausführliche Gewinn-und-Verlust-Rechnung auf S. 127.

72 Mio. € zu Buche. Die Personalaufwandsquote, also der Personalaufwand im Verhältnis zur Ge-samtleistung, stieg 2020 von 32,2 % im Vorjahr auf 35,0 %. Ohne diese Aufwendungen für die Restruk-turierung würde die Personalaufwandsquote im Geschäſtsjahr 2020 bei 32,8% liegen.

Die für strukturelle Maß-nahmen anfallenden Auf-wendungen und Wertanpas-sungen von rund 80 Mio. € verringerten die Profitabili-tät von Krones 2020.

Eine positive Entwicklung zeigte der Materialaufwand. Er fiel im Berichtszeit-raum überproportional zur Gesamtleistung um 17,0 % auf 1.694,7 Mio. €. Die Ma-terialaufwandsquote, also der Materialaufwand im Verhältnis zur Gesamtleis-tung, fiel von 51,5 % auf 50,4 %. Verantwortlich hierfür war neben dem Rückgang der bezogenen Leistungen durch den Abbau der Zeitarbeitnehmer auch der im Vergleich zum Vorjahr höhere Anteil des Servicegeschäſts. Zudem wirkten sich unsere strukturellen Maßnahmen zur Senkung der Materialkosten positiv aus.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen fielen im Berichtszeitraum um 11,9 % auf 516,0 Mio. €. Während die sonstigen betrieblichen Erträge von 99,8 Mio. € auf 120,5 Mio.€ stiegen, waren andere aktivierte Eigenleistungen im Geschäſtsjahr von 63,0 Mio. € auf 36,7 Mio. € rückläufig. Insgesamt veränderte sich der Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen und aktivierten Eigen-leistungen von minus 423,1 Mio. € auf minus 358,8 Mio. €. Damit verringerte er sich um 15,2 % und somit nahezu in gleicher Höhe wie die Gesamtleistung. Im Verhältnis zur Gesamtleistung blieb der Anteil stabil bei 10,7 %.

Insgesamt verringerte sich im Berichtszeitraum das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) um 41,4 % von 227,3 Mio. € auf 133,2 Mio. €. Folglich ging die EBITDA-Marge von 5,7 % auf 4,0 % zurück. Bereinigt um die im Berichts-jahr angefallenen Restrukturierungsaufwendungen für den Personalabbau von rund 72 Mio. € lag die EBITDA-Marge bei 6,2 % (Vorjahr 6,6%).

Leicht unter dem Vorjahreswert lagen die Abschreibungen auf das Anlagevermö-gen. Sie gingen von 183,3 Mio. € im Vorjahr auf 174,0 Mio. € zurück. Hierin sind rund 18 Mio. € (Vorjahr: rund 40 Mio.€) Wertminderungen auf immaterielle Ver-mögenswerte enthalten. Aufgrund der niedrigeren Abschreibungen ging das Er-gebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) weniger stark zurück als das EBITDA. Es fiel

-Marge

um 84,7 Mio. € auf minus 40,8 Mio. €. Das Finanzergebnis verbesserte sich ins-gesamt von minus 2,2 Mio. € auf plus 4,2 Mio. €. Hauptverantwortlich hierfür war der Rückgang der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen von 14,6 Mio. € auf 7,3 Mio. € sowie Erträge aus Wertanpassungen in Höhe von rund 10 Mio. €, die in die sonstigen Erträge einflossen. Erträge aus Beteiligungen konnte KRONES 2020 keine verbuchen (Vorjahr: 5,6 Mio. €).

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) verringerte sich von 41,7 Mio. € im Vorjahr auf minus 36,6 Mio. €. Daraus ergibt sich eine EBT-Marge von minus 1,1 % (Vorjahr: 1,1 %). Bereinigt um die im Berichtsjahr angefallenen Restrukturierungsaufwen-dungen und Wertanpassungen von rund 80 Mio. € lag die EBT-Marge bei 1,3 %. Die Ertragssteuern lagen im Berichtsjahr mit 43,1 Mio. € über dem Vorjahres-wert von 32,5 Mio. €. Sie waren im Geschäſtsjahr 2020 sehr stark durch nicht steuerbare Aufwendungen beeinflusst, die aus Restrukturierung und Wertan-passungen resultieren. Unterm Strich sank das Konzernergebnis 2020 im Ver-gleich zum Vorjahr von 9,2 Mio. € auf minus 79,7 Mio. €.

Konzern in %

-

,

Kapitalflussrechnung

m

in Mio. €

2020

2019

Ergebnis vor Steuern

- 36,6

41,7

zahlungsunwirksame Veränderungen

+ 186,7

+ 309,4

Veränderung Working Capital

+ 166,0

- 202,3

Veränderung sonstige Aktiva und Passiva

+ 5,7

- 55,3

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

321,8

93,5

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

- 93,8

- 168,9

m&A Aktivitäten

± 0,0

- 28,0

Sonstiges

+ 6,7

+ 9,0

Free Cashflow

221,3

- 94,4

Mittelveränderung aus der Finanzierungstätigkeit

- 99,0

- 19,3

Sonstiges

- 15,7

+ 5,3

Gesamte Änderung der Liquidität

106,6

- 108,4

Liquidität am Ende des Jahres

217,0

110,4

Free Cashflow 2020 deutlich auf 221,3 Mio. € erhöht

Krones verbesserte 2020 den operativen Cashflow um 228,3 Mio. € auf 321,8 Mio. €. Hauptgrund hierfür war das deutlich niedrigere Working Capital.

Der Cashflow von KRONES 2020 hat sich trotz der schwierigen Bedingungen sehr positiv entwickelt. So verbesserte das Unternehmen den operativen Cashflow (Mittelveränderung aus laufender Ge-schäſtstätigkeit), trotz niedrigerem Ergebnis, um 228,3 Mio. € auf 321,8 Mio. €. Hauptverantwortlichfür den starken Anstieg war das im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringere Working Capital, also das betriebsnotwendige Kapital. Es verringerte sich im Berichtszeitraum um 166,0 Mio. €, nachdem es sich im Vorjahr noch um 202,3 Mio. € erhöht hatte und den Cashflow belastete. Zum niedrigeren

€

"



Working Capital trugen die geringeren Vorräte sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte bei. Zudem spiegelt sich im niedrigeren Working Capital wider, dass KRONES die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverbindlichkeiten 2020 deutlich weniger verminderte als im Vorjahr. Die zahlungsunwirksamen Veränderun-gen, die neben der Veränderung von Rückstellungen vor allem Abschreibungen enthalten, wirkten sich mit 186,7 Mio. € (Vorjahr: 309,4 Mio. €) ebenso positiv auf den Cashflow aus. Die Veränderung der sonstigen Aktiva und Passiva ging mit 5,7 Mio. € (Vorjahr: minus 55,3 Mio. €) ebenfalls positiv in die Cashflow-Rechnung ein.

Weitere Informationen siehe ausführliche Kapitalflussrechnung Seite 131.

'

Working Capital im Verhältnis zum Umsatz steigt auf 28,3 %

Das durchschnittliche Working Capital der vergan-genen vier Quartale im Ver-hältnis zum Umsatz stieg wegen des stark gesunkenen Umsatzes von 26,9 % auf 28,3 %.

Trotz Verbesserungen im Working Capital erhöhte sich das durchschnittliche Working Capital der ver-gangenen vier Quartale in Relation zum Umsatz wegen des stark gesunkenen Umsatzes im Berichts-zeitraum von 26,9 % im Vorjahr auf 28,3 %. Damit hat KRONES das Jahresziel von 28 % bis 29 % erreicht.

Zum Stichtag betrug das Working Capital im Verhältnis zum Umsatz 25,7 % (Vorjahr: 25,8 %).

KRONES investierte im Berichtszeitraum 93,8 Mio. € in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Die Investitionen liegen damit planmäßig deutlich unter dem hohen Vorjahreswert von 168,9 Mio. €, der vom Auau des Standortes in Ungarn geprägt war. Das Verhältnis von Investitionen zu Abschreibungen ging im Berichtsjahr wegen außerordentlich niedriger Investitionen auf 0,54 zurück (Vorjahr: 0,92).

Krones erwirtschaftete 2020 einen Free Cashflow von 221,3 Mio. € (Vorjahr: minus 94,4 Mio. €).

Den Free Cashflow, also der aus der Geschäſts-tätigkeit erzielte Nettozufluss an liquiden Mitteln, verbesserte das Unternehmen wegen der niedrige-ren Investitionen noch deutlicher als den opera-tiven Cashflow. 2020 steigerte KRONES den Free Cashflow um 315,7 Mio. € auf 221,3 Mio. € (Vorjahr: minus 94,4 Mio. €).

Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit lag bei 99,0 Mio. € (Vorjahr: 19,3 Mio. €). Diese Position erfasst in der Berichtsperiode im Wesentlichen den Mittelabfluss durch die Dividendenausschüttung von 23,7 Mio. € (Vorjahr:

AusschüttungssummeKonzern in Mio.

53,7 Mio. €), den Mittelabfluss aus dem Abbau von Bankkrediten in Höhe von 40,2 Mio. € sowie den Mittelabfluss aus der Rückzahlung von Leasingverbind-lichkeiten in Höhe von 35,2 Mio. € (Vorjahr: 32,1 Mio. €). Wechselkurs- und kon-solidierungskreisbedingte Veränderungen verringerten die Liquidität um

15,6 Mio. € (Vorjahr: plus 5,3 Mio. €). Unterm Strich erhöhte KRONES im Berichts-jahr die liquiden Mittel um 106,6 Mio. € auf 217,0 Mio. €. Die Nettoliquidität (Zahlungsmittel abzüglich der Bankschulden) stieg von 38,1 Mio. € im Vorjahr auf 184,9 Mio. €.



'

Vermögens- und Kapitalstruktur

in Mio. € zum 31. Dezember

2020

2019

2018

Langfristige Vermögenswerte

1.093

1.154

1.010

davon Anlagevermögen

990

1.070

936

Kurzfristige Vermögenswerte

1.957

2.165

2.312

davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

217

110

219

Eigenkapital

1.200

1.370

1.433

Fremdkapital

1.850

1.949

1.888

langfristige Verpflichtungen

476

452

359

kurzfristige Verpflichtungen

1.374

1.497

1.529

Bilanzsumme

3.050

3.319

3.321

Weitere Informationen siehe ausführliche Bilanz Seite 129 und 130.

Wegen des deutlich gesunkenen Geschäſtsvolumens ging die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2020 um 8,0 % auf 3,05 Mrd. € zurück (31. Dezember 2019: 3,32 Mrd. €) und fiel jedoch weniger stark als die Gesamtleistung von KRONES (minus 15,3 %).

Die langfristigen Vermögenswerte des Unternehmens lagen Ende 2020 mit 1.092,5 Mio. € um 5,3 % unter dem Vorjahreswert von 1.154,0 €. Verantwortlich hierfür war vor allem das um 79,9 Mio. € auf 989,9 Mio. € gesunkene Anlagever-mögen (Vorjahr: 1.069,8 Mio. €). Dieser Rückgang resultiert überwiegend aus niedrigeren Sachanlagen und Nutzungsrechten, die wegen der gesunkenen In-vestitionen auf 656,1 Mio. € (31. Dezember 2019: 693,2 Mio. €) rückläufig waren. Auch die immateriellen Vermögenswerte des Unternehmens standen zum

31. Dezember mit niedrigeren Werten in der Bilanz. Sie fielen mitunter wegen Abschreibungen auf Firmenwerte (Goodwill) in Höhe von 17,9 Mio. € auf 300,6 Mio. € (31. Dezember 2019: 345,2 Mio. €).

Überproportional zur Bilanzsumme haben sich die kurzfristigen Vermögenswerte von KRONES verrin-gert. Sie lagen am Ende des Berichtszeitraums mit 1.957,0 Mio. € um 9,6 % unter dem Vorjahreswert von

Die Bilanzsumme von Krones ist mit 8,1 % weni-ger stark gefallen als die Ge-samtleistung (minus 15,3 %).

2.165,4 Mio. €. Hauptverantwortlich für den Rückgang waren die deutlich gesunkenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Diese baute KRONES im Berichtsjahr um 228,7 Mio. € auf 704,1 Mio. € ab. Auch die Vertrags-vermögenswerte waren rückläufig. Sie reduzierten sich von 571,3 Mio. € auf 518,8 Mio. €. Die Vorräte konnten ebenfalls auf 355,1 Mio. € abgebaut werden (31. Dezember 2019: 382,5 Mio. €). Vor allem wegen des im Berichtsjahr erzielten positiven Free Cashflows erhöhten sich die liquiden Mittel. Sie stiegen zum Ende 2020 um 106,6 Mio. € auf 217,0 Mio. €.

Auf der Passivseite legten die langfristigen Verpflichtungen von KRONES im Berichtsjahr auf 475,5 Mio. € (31. Dezember 2019: 452,0 Mio. €) zu. Hierzu trugen hauptsächlich die gestiegenen Rückstellungen für Pensionen bei. Diese erhöh-ten sich, vor allem wegen des niedrigeren Abzinsungsfaktors, im Wesentlichen erfolgsneutral auf 281,4 Mio. € (Vorjahr: 260,2 Mio. €). KRONES hatte Ende 2020 langfristige Bankschulden von 5,1 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €).

Deutlich verringert haben sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten. Sie fielen zum 31. Dezember 2020 gegenüber dem Jahresende 2019 um 8,2 % auf 1.374,0 Mio. €. Hauptverantwortlich hierfür waren die Verbindlichkeiten aus Lieferun-gen und Leistungen. Diese baute KRONES im Berichtszeitraum um 93,4 Mio. € auf 370,3 Mio. € ab. Zudem verringerten sich die Vertragsverbindlichkeiten, die im Wesentlichen Lieferverpflichtungen beinhalten, um 37,8 Mio. € auf 405,1 Mio. €. Ebenfalls zurückgefahren hat das Unternehmen die kurzfristigen Bank-schulden. Sie beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 27,0 Mio. € (31. Dezember

2019: 72,2 Mio. €). Die sonstigen Verpflichtungen und Rückstellungen mit Verbindlichkeitscharakter sind, auch wegen des Rückgangs der Rückstellung für ausstehende Rechnungen ebenfalls gefallen. Sie standen Ende 2020 mit 300,0 Mio. € (Vorjahr: 325,8 Mio. €) in der Bilanz.

Krones verfügt mit einer Eigenkapitalquote von 39,4 %, einer Nettoliquidität von 184,9 Mio. € sowie freien Kreditlinien von insgesamt 1 Mrd. € weiterhin über eine hohe Finanz- und Kapitalkraft.

Zum Bilanzstichtag 2020 verfügte KRONES über eine deutlich verbesserte Nettoliquidität (liquide Mittel abzüglich Bankschulden) von 184,9 Mio. € (Vorjahr: 38,1 Mio. €). Darüber hinaus gibt es im Konzern nicht genutzte Kreditlinien in Höhe von 500,1 Mio. €. Zudem steht eine Reservelinie (Back-up-Fazilität) von 500 Mio. € zur Verfügung. Damit sind die Hauptziele des KRONES Finanzmanagements, die hohe Finanzkraſt und Unabhängigkeit zu erhalten, auch in der Corona-Krise gestärkt worden.

Eigenkapitalquote und roCe gehen zurück

Wegen des niedrigeren Konzernergebnisses von minus 79,7 Mio. € (Vorjahr: plus 9,2 Mio. €), dem Rückgang der sonstigen Rücklagen um 66,7 Mio. € sowie der Dividendenausschüttung von 23,7 Mio. € ging das Eigenkapital 2020 um 12,4 % von 1.370,0 Mio. € auf 1.200,0 Mio. € zurück. Dadurch fiel die

Aufgrund des negativen Konzernergebnisses war 2020 das Eigenkapital um 12,4 % rückläufig. Die Eigen-kapitalquote von Krones fiel im Berichtsjahr von 41,3 % auf 39,4 %.

Eigenkapitalquote von 41,3 % auf 39,4 %. Insgesamt weist KRONES jedoch weiterhin eine äußerst solide Finanz- und Kapitalstruktur aus.

Im Berichtsjahr verringerte sich der Return on Capital Employed (ROCE), also das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Verhältnis zum durchschnittlich gebundenen Nettokapital, von plus 2,7 % im Vorjahr auf minus 2,6 %. Verant-wortlich hierfür war das negative EBIT, das wegen der Aufwendungen für die Personalanpassung und den Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögens-werte deutlich fiel.

Bericht aus den Segmenten

Bericht aus den Segmenten

Maschinen und Anlagen zur Produktabfüllung und -ausstattung

-Marge

Segmentumsatz

Der Umsatz des Kernseg-ments von Krones ging 2020 coronabedingt um 14,3 % auf 2.797,3 Mio. € zurück.

Im Kernsegment »Maschinen und Anlagen zur Pro-duktabfüllung und -ausstattung« verringerte sich der Umsatz 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 14,3 % von 3.265,4 Mio. € auf 2.797,3 Mio. €. In den rückläufigenErlösen spiegeln sich die wirtschaſtlichen Folgen der Covid-19-Pandemie wider. Aufgrund der geringen Investitionsbereitschaſt der Kunden ging der Umsatz im Neumaschinengeschäſt überproportional zurück. Im Aſter-Sales-Geschäſt kam Krones die starke regionale Präsenz zugute, weil damit die negativen Effekte aus den Reisebeschränkungen begrenzt werden konnten. Dennoch lagen 2020 auch die Serviceumsätze niedriger als im Vorjahr. Zum Konzernumsatz trug das Kernsegment im Berichtsjahr 84,2 % (2019: 82,5 %) bei.

Segment-ebitDA

Trotz rückläufiger Umsätze konnte KRONES die operative Ertragskraſt des Kernsegments 2020 sta-bil halten. Die strukturellen Maßnahmen, die das Unternehmen im zweiten Halbjahr 2019 einleitete,

Ohne die Aufwendungen für die Personalmaßnamen war die eBITDA-Marge im Kern-segment 2020 gegenüber dem Vorjahr stabil.

um die Kosten zu senken, wirkten sich im Berichts-zeitraum positiv auf das Ergebnis aus. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Ab-schreibungen (EBITDA) ging zwar im Vergleich zum Vorjahr von 218,5 Mio. € auf 171,5 Mio. € zurück. Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 6,1 % (Vorjahr: 6,7 %). Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass mit knapp 66 Mio. € ein Großteil der Aufwendungen für Personalmaßnahmen von insgesamt rund 72 Mio. € im Kernsegment anfiel und dies das EBITDA und die EBITDA-Marge des Segments beeinflusste.

Bericht aus den Segmenten

Maschinen und Anlagen zur Produktabfüllung und -ausstattung

Bericht aus den Segmenten

Maschinen und Anlagen zur Getränkeproduktion/Prozesstechnik

-Marge

Segmentumsatz

Im Segment »Maschinen und Anlagen zur Getränke-produktion/Prozesstechnik« wirkte sich 2020 die Corona-Krise besonders stark aus. Der Umsatz ging um 24,2 % zurück.

Die Geschäſte des Segments »Maschinen und An-lagen zur Getränkeproduktion/Prozesstechnik« wurden 2020 noch stärker von der Corona-Krise belastet als das Kernsegment. Grund hierfür ist die coronabedingt schwierige Situation der inter-nationalen Brauereien, die unter den Lockdownslitten. Der Segmentumsatz verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 24,2 % von 693,5 Mio. € auf 525,4 Mio. €. Im Intralogistikgeschäſt, das Teil des Segments ist, nahm der Umsatz weniger stark ab. Zum Konzernumsatz 2020 steuerte das gesamte Segment 15,8 % (Vorjahr: 17,5 %) bei.

Segmentergebnis

Nach einem sehr schwachen ersten Halbjahr 2020 verbesserte sich die operative Ertragslage im Seg-ment »Maschinen und Anlagen zur Getränkepro-duktion/Prozesstechnik« im zweiten Halbjahr des

Das eBITDA des Segments »Maschinen und Anlagen zur Getränkeproduktion/Prozess-technik« lag 2020 bei minus 38,3 Mio. € (Vorjahr: 8,8 Mio. €).

Geschäſtsjahres leicht. Insgesamt ging das Ergebnis Hierin sind Aufwendungenvor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 8,8 Mio. € im Vorjahr auf minus 38,3 Mio. € zu-

für Restrukturierung von rund 6 Mio. € enthalten.

rück. Darin spiegelt sich insbesondere die schlechte Lage der Brauereien wider. Darüber hinaus beeinflussten Aufwendungen für die Personalmaßnahmen das EBITDA des Segments im vierten Quartal mit rund 6 Mio. €. Im Bereich Intra-logistik war unsere Tochtergesellschaſt SYSTEM LOGISTICS insbesondere im ers-ten Halbjahr durch den Lockdown in Italien stark belastet. Im zweiten Halbjahr wurden wieder Gewinne erzielt, die jedoch die Verluste des ersten Halbjahres nicht komplett kompensieren konnten. Zudem schlugen sich die Anlaufver-luste des Digitalisierungsgeschäſts im Segmentergebnis nieder.

Bericht aus den Segmenten

Maschinen und Anlagen zur Getränkeproduktion/Prozesstechnik

Wirtschaftsbericht Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

GeessamamtautsasuagsesazugrewzirutsrchwafitrlticshcehnaLafgtleichen Lage

Das abgelaufene Geschäſtsjahr war bei KRONES vor allem durch die Heraus-forderungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gekennzeichnet. Die Covid-19-Pandemie hatte großen Einfluss auf die Investitionsbereitschaſt unserer Kunden und somit auch auf die Entwicklung der Ertrags-, Finanz-und Vermögenslage von KRONES.

einer EBITDA-Marge von 6,2 % (Vorjahr: 6,6%). Die Prognose des Vorstands lag bei 5,5 % bis 6,0 %. Das Working Capital im Verhältnis zum Umsatz, die dritte Zielgröße von KRONES, erhöhte sich von 26,9 % im Vorjahr auf 28,3 %. Damit hat KRONES das Jahresziel von 28 % bis 29 % erreicht.

Trotz des schwierigen wirtschaſtlichen Umfeldes ist es KRONES gelungen, die angepassten Prognosen an die Geschäſtsentwicklung des abgelaufenen Jahres zu erfüllen bzw. leicht zu übertreffen. Hierzu beigetragen hat vor allem die kon-sequente Umsetzung der strukturellen Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung, inklusive der durchgeführten Personalmaßnahmen.

Im Coronajahr 2020 verzeichnet KRONES einen Umsatzrückgang um 16,1 % auf 3.322,7 Mio. €. Damit gingen die Erlöse etwas weniger stark zurück als Anfang November 2020 prognostiziert (minus 17 %). Der Auſtragseingang fiel um 19,0 % auf 3.307,0 Mio. €. Er zeigte aber im dritten und besonders im vierten Quartal deutliche Erholungstendenzen.

Aufgrund des stark verbesserten Free Cashflow - er stieg 2020 deutlich auf 221,3 Mio. € (Vorjahr: minus 94,4 Mio. €) - verfügte KRONES über eine deutlich höhere Nettoliquidität (liquide Mittel abzüglich Bankschulden) von 184,9 Mio. € (Vorjahr: 38,1 Mio. €). Darüber hinaus stehen dem Konzern nicht genutzte Kre-ditlinien in Höhe von 500 Mio. € sowie zusätzlich eine Reservelinie (Back-up-Fazilität) von 500 Mio. € zur Verfügung. Damit sind die Hauptziele des KRONES Finanzmanagements, die hohe Finanzkraſt und Unabhängigkeit zu erhalten, auch in der Corona-Krise gestärkt worden.

Wegen der insgesamt rückläufigen Auſtragseingänge waren die Kapazitäten von KRONES 2020 nicht optimal ausgelastet. Dies belastete die Ertragskraſt. Positiv wirkten sich die strukturellen Maßnahmen aus, die zu deutlichen Kos-teneinsparungen führten. Insgesamt ging das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 2020 von 227,3 Mio. € im Vorjahr auf 133,2 Mio. € zu-rück. Die EBITDA-Marge lag bei 4,0 % (Vorjahr: 5,7 %). Ohne die Aufwendungen für den Stellenabbau zur Kapazitätsanpassung von 72 Mio. € entspricht dies

Für das Geschäſtsjahr 2021 ist der Vorstand vorsichtig optimistisch. Er prognos-tiziert ein Wachstum von 2,5 % bis 3,5 % beim Umsatz. Aufgrund der leichten Umsatzbelebung und den Einsparungen aus den strukturellen Maßnahmen erwartet der Vorstand eine bessere Ertragskraſt als 2020. Bei der EBITDA-Marge rechnet KRONES 2021 mit 6,5 % bis 7,5 %. Die dritte Zielgröße Working Capital in Relation zum Umsatz soll sich auf 26 % bis 27 % verbessern. Die Prognose 2021 steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass es zu keinen gravierenden Belastun-gen durch die Covid-19-Pandemie kommt. Dies würde die Gesamtwirtschaſt und somit auch KRONES stärker als aktuell erwartet belasten und zu negativen Umsatz- und Ergebniseffekten führen.

Mitarbeiter

Mitarbeiter nach Regionen

GesamtDeutschlandRest der Welt

Mitarbeiterzahl sinkt weltweit um 3,6 % auf 16.736

Wegen der strukturellen Anpassungen an die kurz-und mittelfristig niedrigere Nachfrage hat KRONES 2020 seine Belegschaſt um 617 auf 16.736 Mitarbei-ter reduziert. Der größtenteils bereits Ende 2019 eingeleitete Stellenabbau im Inland führte dazu, dass die Zahl der Beschäſtigten an den deutschen Standorten im Berichtsjahr um 369 auf 10.364 zurückging.

Krones baute 2020 weltweit 617 Stellen ab. Besonders betroffen waren von den strukturellen Anpassungen die deutschen Standorte. Der An-teil der im Ausland beschäftig-ten Mitarbeiter lag mit 38,1 % auf Vorjahresniveau.

Da durch die Covid-19-Pandemie zudem der Ausbau des Global Footprint vorübergehend gebremst wird, war auch die Zahl der im Ausland beschäſtigten Mitarbeiter rückläufig. Sie fiel um 248 auf 6.372. Der Anteil der im Ausland beschäſtigten Mitarbeiter lag damit, wie im Vorjahr, bei 38,1 %.

Belegschaft in den Emerging Markets ebenfalls leicht rückläufig

Im Berichtsjahr ging die Mitarbeiterzahl in den aufstrebenden Regionen ebenfalls leicht um 3,2 % auf 4.055 Mitarbeiter zurück. Damit hat sich die Zahl der Beschäſtigten in den Emerging Markets nach dem starken Anstieg im Vor-jahr (+ 33,3 %) auf hohem Niveau krisenbedingt konsolidiert. Dennoch hat sich der Anteil der ausländischen Mitarbeiter in den Emerging Markets, in denen KRONES seit Jahren rund 50 % des Konzernumsatzes erwirtschaſtet, leicht von 24,1 % im Vorjahr auf 24,2 % erhöht.

krones baut Mitarbeiter mit Freiwilligenprogramm ab

Im September und November 2020 hat KRONES einem Teil seiner in Deutsch-land beschäſtigten Mitarbeiter individuelle und freiwillige Angebote zur Auf-hebung des Arbeitsverhältnisses unterbreitet. Dieses Angebot haben rund 400 Mitarbeiter angenommen. Das reichte aber nicht aus, um die Kapazitäten den

Nachhaltiges Wirtschaften

künſtigen Marktgegebenheiten anzupassen. Deshalb hat der Vorstand Ende 2020 beschlossen, zusätzlich 350 Stellen an den inländischen Standorten der KRONES AG abzubauen. Dieser Personalabbau wird möglichst sozialverträglich umgesetzt.

Mitarbeiterentwicklung in den Emerging Markets 2016 - 2020

Jahr

Südamerika

Afrika

Asien/Pazifik

Osteuropa

China

Gesamt

2016

549

386

602

155

508

2.200

2017

581

393

734

398

608

2.714

2018

637

452

830

507

716

3.142

2019

782

671

1.009

933

792

4.187

2020

778

639

974

922

742

4.055

Krones hat 2020 die Beleg-schaft in den Emerging Markets nach dem starken Anstieg des Vorjahres

(+ 33,3 %) leicht um 3,2 % auf 4.055 Mitarbeiter abgebaut.

In den aufstrebenden Märkten will das Unterneh-men auch künſtig überproportional stark wachsen. Dort haben wir deshalb in den Vorjahren die Beleg-schaſt bereits deutlich aufgestockt. Je mehr Mit-arbeiter KRONES aus der jeweiligen Region für die internationalen Standorte gewinnt, umso näher sindwir am Kunden und am jeweiligen Markt. Mittelfristig werden wir bei ent-sprechender Marktentwicklung den Anteil der Mitarbeiter in den Emerging Markets weiter aufstocken.

KRONES braucht qualifizierte und motivierte Mitarbeiter. Sie sind die Basis für den langfristigen Erfolg von KRONES. Nur mit ihnen kann das Unternehmen die Chancen des Marktes nutzen und die Stärken von KRONES ausbauen. Deshalb investieren wir, trotz Coronakrise, unverändert stark in die Aus- und Weiter-bildung der weltweiten Belegschaſt.

Weiterführende Informationen zum Thema Mitarbeiter entnehmen Sie bitte unserem Nichtfinanziellen Bericht. Dieser ist im Internet unterwww.krones.com/de/unternehmen/verantwortung/downloads.phpaufruar.

Nachhaltiges Wirtschaften

Im Rahmen seines Nachhaltigkeitsmanagements leistet der KRONES Konzern seinen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. Um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und den positiven Einfluss auf die Gesellschaſt kontinuierlich auszubauen, wird Nachhaltigkeit bei allen wesentlichen Entscheidungen immer mitgedacht. Der KRONES Kon-zern ist sich der Verantwortung bewusst, die wir nicht nur für unsere ökonomi-sche Leistung, sondern auch für die Auswirkungen unserer Geschäſtstätigkeit auf Umwelt, Mitarbeiter und Gesellschaſt sowie künſtige Generationen tragen.

Nichtfinanzieller Bericht 2020

Im Rahmen des im Jahr 2017 in Kraſt getretenen CSR-Richtlinie-Umsetzungs-gesetzes legen wir offen, welche Konzepte wir im abgelaufenen Geschäſtsjahr hinsichtlich der für KRONES wesentlichen nichtfinanziellen Sachverhalte verfolgt haben.

Der Nichtfinanzielle Bericht 2020, der nicht Bestandteil des Konzernlagebe-richts ist, ist zugleich für den KRONES Konzern und die KRONES AG der zusam-mengefasste, gesonderte nichtfinanzielle Konzernbericht für das Geschäſtsjahr 2020 im Sinne von §§ 315b, 315c in Verbindung mit 289c bis 289e des Handels-gesetzbuchs (HGB).

Veröffentlicht wird der Bericht im Internet unterwww.krones.com/de/unternehmen/verantwortung/downloads.php.

Risiko- und Chancenbericht

" Risiken werden laufend identifiziert

"

Effiziente Kontroll- und Steuerungsinstrumente begrenzen Risiken

Das Risikomanagementsystem von krones

Krones begegnet mög-lichen Risiken aktiv. Alle wesentlichen Geschäftspro-zesse unterliegen laufend einem internen Kontroll-und Steuerungssystem.

Im Rahmen seiner internationalen Geschäſts-tätigkeit ist KRONES einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit unserem unter-nehmerischen Handeln verbunden sind. Um diese möglichen Risiken frühzeitig zu erkennen, ihnen aktiv zu begegnen und sie zu begrenzen, über-wachen wir alle wesentlichen Geschäſtsprozesse laufend. Im Rahmen unserer Unternehmensstrategie identifizieren, analysieren und erschließen wir auch Chancen. Im Gegensatz zu den Risiken erfassen wir die unternehmerischen Chancen nicht im Risikomanagementsystem.

Grundsätzlich sind Risiken als mögliche negative Abweichung von unserer Ergebnisprognose für das Geschäſtsjahr 2021 definiert. Chancen sind als posi-tive Abweichung von unserer Ergebnisprognose für das Geschäſtsjahr 2021 zu verstehen. In den beiden Segmenten des KRONES Konzerns bestehen aufgrund derselben Absatz- und Beschaffungsmärkte im Wesentlichen auch die gleichen Risiken und Chancen.

Das Risikomanagementsystem von KRONES besteht aus einem internen Kontroll- und Steuerungssystem, mit dem wir alle relevanten Risiken erfassen, analysieren und bewerten. In einem detaillierten und fortlaufenden Planungs-, Informations- und Kontrollprozess überwachen wir die wesentlichen Risiken sowie bereits eingeleitete Gegenmaßnahmen.

Wir bewerten Risiken anhand von Eintrittswahrscheinlichkeiten und ihren möglichen finanziellen Auswirkungen. Maßstab für die möglichen finanziellen Auswirkungen ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Ausgehend vom Bruttorisiko ermitteln wir das Nettorisiko, das sich ergibt, nachdem wir risiko-minimierende Maßnahmen getroffen haben.

KRONES stellt die Risiken in einer dreispaltigen Tabelle dar: Die maximale Schadenhöhe eines Risikos, die Eintrittswahrscheinlichkeit und als Produkt dieser beiden Werte die mögliche finanzielle Auswirkung. Die Einstufung erfolgt jeweils in den Bewertungskategorien niedrig, mittel und hoch.

Die Bewertungskategorien sind wie folgt definiert:

Maximale Schadenhöhe*EintrittswahrscheinlichkeitMögliche finanzielle Auswirkung*

hoch *gemessen am eBIT

niedrig

1,0 bis 10,0 Mio. €

niedrig

0 bis 20 %

niedrig

1,0 bis 10,0 Mio. €

mittel

10,1 bis 50,0 Mio. €

mittel

21 bis 49 %

mittel

10,1 bis 50,0 Mio. €

hoch

> 50,0 Mio. €

hoch

50 bis 100 %

hoch

> 50,0 Mio. €

Mehrstufiges Risikomanagementsystem

Unser Risikomanagementsystem, das wir anhand praktischer Erfahrungen permanent verbessern, besteht aus den Modulen Risikoanalyse, Risikoüber-wachung sowie Risikoplanung und -steuerung.

Risikoanalyse

Um mögliche Risiken frühzeitig zu identifizieren, beobachten wir kontinu-ierlich sämtliche Geschäſtsaktivitäten. Wesentliche projektbezogene Risiken werden vor Annahme eines Auſtrags verringert bzw. vermieden. Deshalb prüfen wir die Rentabilität aller Angebote vor der Auſtragsannahme. Ab einer fest definierten Ordergröße durchlaufen die Auſträge darüber hinaus eine mehrdimensionale Risikoanalyse. Neben der Rentabilität werden dabei Finan-zierungsrisiken, technologische Risiken und steuerliche sowie Termin- und sonstige vertragliche Risiken einzeln erfasst und bewertet, bevor ein Auſtrag angenommen wird.

Risiken, die sich für unser Unternehmen aus der Änderung von Markt- oder Wettbewerbsverhältnissen ergeben, begegnen wir, indem wir über alle Seg-mente und Bereiche hinweg regelmäßig detaillierte Markt- und Wettbewerbs-analysen erstellen.

Darüber hinaus führen wir jährlich einmal für die AG und alle wesentlichen Gesellschaſten des Konzerns eine umfangreiche Risikoinventur durch. Die Ergebnisse der Risikoinventur sowie Maßnahmen zur Risikoreduzierung fließen in die jährliche Unternehmensplanung ein. Grundprinzipien sowie der Ablaufprozess sind in einer Risikorichtlinie dokumentiert. Das Risiko-managementsystem dient nicht nur dem gesetzlich vorgegebenen Zweck, existenzgefährdende Risiken frühzeitig zu erkennen, sondern erfasst darüber hinaus auch alle Risiken, die die Ertragslage des Unternehmens wesentlich beeinträchtigen können.

Risikoüberwachung

Durch verschiedene, miteinander verzahnte Controllingprozesse überwachen wir die Risiken im KRONES Konzern. Mit regelmäßigen und umfassenden Berichten aus den einzelnen Geschäſtseinheiten werden der Vorstand und andere Entscheidungsträger frühzeitig über alle eventuellen Risiken und Plan-abweichungen sowie über den Status der Maßnahmen zur Risikominimierung informiert. Bei Projekten mit hohem Auſtragswert werden Risikopotenziale in regelmäßigen Treffen untersucht und bewertet. Mitarbeiter, die Risiken iden-tifizieren, geben ihre Informationen unverzüglich über das unternehmens-interne Meldewesen weiter.

Risikoplanung und -steuerung

Für unser Kontroll- und Steuerungssystem nutzen wir im Wesentlichen folgende Instrumente, mit denen wir unsere Geschäſte planen und Risiken steuern.

"

Jahresplanung

"

Kapazitätsplanung

"

Mittelfristplanung

"

Projektcontrolling

"

Strategische Planung

"

Debitorenmanagement

"

Rollierende Prognoserechnung

"

Wechselkursabsicherungs-

"

Monats- und Quartalsreports

geschäſte

"

Investitionsplanung

"

Versicherungen

"

Produktionsplanung

Organisation des Risikomanagements

Das Risikomanagement von Krones wird lau-fend überwacht und über-prüft. Hierfür gibt es klare Zuständigkeiten und Ver-antwortungsbereiche.

Das Risikomanagement ist bei KRONES im Control-ling verankert. Geprüſt wird das Risikomanage-mentsystem durch die interne Revision.

Im Controlling laufen alle relevanten Informatio-nen zusammen, werden dort auereitet und demVorstand als Management-Tool zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus gibt es in den verschiedenen Segmenten und Bereichen des Unternehmens Risiko-beauſtragte, die für das Risikomanagement verantwortlich sind. Dies beinhal-tet Risikoerkennung und -reporting sowie Einleitung und Umsetzung von Maßnahmen zur aktiven Risikosteuerung.

Organisation des Risikomanagements von

Abschlussprüfer

Prüfung des Risiko-früherkennungssystems

Prüfungsbericht

Information über wesentliche Risiken

Berichterstattung über Risikoinventur

Konzernabschluss

Lagebericht

Aufsichtsrat - Prüfungs- und Risikomanagementausschuss

Überwachung des internen Kontrollsystems, des Risikomanagement- und des Compliance-Systems

Risikomanagement

Zentrales Risikomanagement

Zentraler Ansprechpartner

Unterstützung im Risikomanagementprozess Steuerung des Risikoberichtswesens Risikocontrolling

Risikobeauftragte der Geschäftseinheiten Erkennung und Reporting der Risiken sowie Einleitung der GegenmaßnahmenVorstand Gesamtverantwortung für das Risikomanagementsystem

Wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagement-systems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

Ziel des internen Kontroll-und Risikomanagement-systems ist sicherzustellen, dass alle Geschäftsvorfälle richtig erfasst, auereitet, gewürdigt und in die Rech-nungslegung übernommen werden.

Mit dem internen Kontroll- und Risikomanage-mentsystem (IKR) im Hinblick auf den Rechnungs-legungsprozess stellt KRONES sicher, dass sämtliche Geschäſtsvorfälle bilanziell stets richtig erfasst, auereitet, gewürdigt und in die Rechnungslegung übernommen werden. Das IKR von KRONES umfasst alle Grundsätze, Methoden und Maßnahmen, diegarantieren, dass die Rechnungslegung des Unternehmens wirksam, wirt-schaſtlich sowie ordnungsgemäß ist und alle maßgeblichen rechtlichen Vor-schriſten eingehalten werden.

Im KRONES Konzern besteht eine klare Führungs- und Unternehmensstruktur. Bereichsübergreifende Schlüsselfunktionen werden zentral gesteuert.

  • " Die Funktionen der im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess wesentlich beteiligten Unternehmensbereiche sind klar getrennt und Verantwortungsbereiche eindeutig zugeordnet.

  • " Innerhalb der Geschäſtsbereiche werden regelmäßige Kontrollfunktionen, vor allem durch das Controlling, übernommen.

  • " Im Finanz- und Rechnungswesen wird, soweit möglich, Standardsoſtware eingesetzt.

  • " Durch entsprechende Einrichtungen im IT-Bereich wird die im Finanz-und Rechnungswesen eingesetzte Unternehmenssoſtware gegen unbefugte Zugriffe geschützt.

  • " Es besteht ein adäquates Richtlinienwesen (Zahlungsrichtlinien, Reise-kostenrichtlinien u. a.), das laufend aktualisiert wird.

  • " Alle Abteilungen, die am Rechnungslegungsprozess beteiligt sind, arbeiten ständig daran, die Qualität der Arbeit sicherzustellen.

  • " In regelmäßigen Stichproben prüfen wir laufend, ob Buchhaltungsdaten vollständig und richtig sind.

  • " Die in der Buchhaltung eingesetzte Soſtware führt programmierte Plausibilitätsprüfungen durch.

  • " Bei allen rechnungslegungsrelevanten Vorgängen wenden wir das Vier-Augen-Prinzip an.

Übersicht und Beschreibung der wesentlichen Risiken

Risikokategorie

Maximale Schadenhöhe

Eintrittswahr-scheinlichkeit

Finanzielle Auswirkung

Umfeld- und Branchenrisiken

Gesamtwirtschaftliche Risiken

hoch

mittel

mittel

Branchenspezifische Risiken

hoch

niedrig

mittel

Finanzwirtschaftliche Risiken

Ausfallrisiken

hoch

niedrig

hoch

Liquiditätsrisiko

niedrig

niedrig

niedrig

Zinsänderungsrisiko

niedrig

niedrig

niedrig

Währungsrisiko

mittel

mittel

niedrig

Operative Risiken

Preisrisiko

hoch

mittel

hoch

Beschaffungsrisiken

mittel

mittel

mittel

Kostenrisiko

hoch

mittel

hoch

Personalrisiko

niedrig

niedrig

niedrig

Rechtliche Risiken

hoch

mittel

mittel

Umwelt- und Sicherheitsrisiken

hoch

niedrig

niedrig

IT-Risiken

mittel

niedrig

niedrig

KRONES teilt die maximale Schadenhöhe, die Eintrittswahrscheinlichkeiten und die finanziellen Auswirkungen wesentlicher Risiken in die Bewertungskategorien niedrig, mittel und hoch ein. Definition siehe Seite 86.

Umfeld- und Branchenrisiken

Gesamtwirtschaftliche Risiken

KRONES ist mit seinen Produkten und Dienstleistungen für die Getränke- und Lebensmittelindustrie weniger konjunkturabhängig als andere Maschinen-bauer. Komplett entziehen kann sich das Unternehmen gesamtwirtschaſtli-chen Einflüssen aber nicht, wie die Corona-Krise 2020 gezeigt hat.

Die weiteren Auswirkungen des Coronavirus auf die Weltwirtschaſt sind weiter-hin schwer abzuschätzen. Sollte sich die Covid-19-Pandemie im laufenden Jahr schwerer eindämmen lassen als erwartet, beispielsweise wegen gefährlicher Mutationen oder Impfschwierigkeiten, hätte das negative Folgen auf das Wirt-schaſtswachstum und die Investitionsbereitschaſt der Kunden. Dies könnte sich mindernd auf den Umsatz und das Ergebnis von KRONES auswirken.

Von möglichen internationalen Handelskonflikten sind wir direkt nur in gerin-gem Umfang betroffen. Sollte sich die Weltwirtschaſt aber beispielsweise wegen anhaltender Handelskonflikte deutlich schwächer entwickeln als erwartet, würde sich das auch auf Umsatz und Ergebnis von KRONES negativ auswirken.

Auch eine globale Finanzkrise könnte zulasten der Investitionen in Maschinen und Anlagen von KRONES gehen, weil sich die Finanzierungsmöglichkeiten allgemein verschlechtern würden. Durch die breite internationale Aufstellung des Unternehmens ist KRONES in der Lage, Geschäſtseinbrüche in einzelnen Regionen zumindest abzumindern.

Auswirkung gesamtwirtschaſtlicher Risiken: Bei einer hohen maximalen Schadenhöhe und einer als mittel eingestuſten Eintrittswahrscheinlichkeit gehen wir von mittleren finanziellen Auswirkungen aus.

Branchenspezifische Risiken

Branchenspezifischen Risiken ist KRONES hauptsächlich durch die Entwicklung des weltweiten Verpackungsmarktes und dem Agieren seiner Wettbewerber ausgesetzt. Das Wettbewerbsumfeld könnte sich verschärfen, wenn Konkurren-ten von KRONES auf Kosten der Preisqualität den Kampf um Auſträge forcieren, um ihre Kapazitäten auszulasten. Dem Risiko, Marktanteile zu verlieren, be-gegnen wir, indem wir unseren technologischen Vorsprung weiter ausbauen. Darüber hinaus differenziert sich KRONES mit seiner starken Serviceorientie-rung vom Wettbewerb.

Hauptsächlich in Europa wird seit einigen Jahren verstärkt über Kunststoff-und PET-Verpackungen debattiert. KRONES erzielt einen großen Teil des Umsatzes mit solchen Produkten. Es ist nicht auszuschließen, dass sich die PET-Debatte nachhaltig verschärſt und regional ausweitet. Dies könnte die Investitionsbereitschaſt unserer Kunden im Bereich Kunststoechnik ver-mindern und damit Umsatz und Ergebnis negativ beeinflussen.

Auswirkung branchenspezifischer Risiken: Bei einer hohen maximalen Schaden-höhe und einer als niedrig eingestuſten Eintrittswahrscheinlichkeit gehen wir von mittleren finanziellen Auswirkungen aus.

Finanzwirtschaftliche Risiken

KRONES ist finanzwirtschaſtlichen Risiken in Form von Ausfallrisiken, Liqui-ditätsrisiken, Zinsänderungsrisiken und Währungsrisiken ausgesetzt. Wir beschreiben diese Risiken und geeignete Maßnahmen im Folgenden auch in Einklang mit den Angaben nach IFRS 7 zur Risikoberichterstattung zu Finanz-instrumenten. Grundsätzlich bestehen durch regionale und kundenbezogene Diversifizierungen keine wesentlichen Risikokonzentrationen.

1. Ausfallrisiken

Das Ausfallrisiko beschreibt das maximale Risikopotenzial, das sich aus den einzelnen Positionen zum Berichtszeitpunkt ergibt. Etwaige vorhandene Sicherheiten werden nicht berücksichtigt.

1.1 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Das Kreditrisiko aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen be-schreibt die Gefahr eines ökonomischen Verlustes, der dadurch entsteht, dass ein Kunde seinen vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt.

KRONES steuert Kreditrisiken aus Forderungen aus Lieferungen und Leistun-gen auf Basis von internen Richtlinien. Ein Großteil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist durch verschiedene, gegebenenfalls länder-spezifische Sicherungsformen, abgesichert. Die Sicherungen umfassen zum Beispiel den Eigentumsvorbehalt sowie Garantien und Bürgschaſten oder Akkreditive. Um dem Kreditrisiko vorzubeugen, werden zudem externe Bonitätsprüfungen von Kunden durchgeführt. Darüber hinaus existieren Prozesse zur laufenden Überwachung von eventuell ausfallgefährdeten For-derungen. Wertberichtigungen auf uneinbringliche Forderungen aus Liefe-rungen und Leistungen erfolgen auf individueller Basis. Die, gemessen am gesamten Forderungsbestand, sehr geringen tatsächlichen Forderungsaus-fälle belegen die Effektivität der vorgenommenen Maßnahmen.

Das theoretisch maximale Kreditrisiko aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht dem Buchwert.

31.12.2019

31.12.2020

in T€

Buchwert

davon: zum Abschluss-stichtag nicht über-fällig

davon: zum Abschlussstichtag in den folgenden Zeitbändern überfällig

bis zu 90 Tagen

zwischen 90 und 180

Tagen

zwischen 180 und 360

Tagen

über 360

Tagen

31.12.2020 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögens-werte

1.259.108

1.130.227

82.798

26.194

17.698

2.191

31.12.2019 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögens-werte

1.533.050

1.368.344

115.204

21.677

19.501

8.324

  • 1.2 Derivative Finanzinstrumente

    KRONES verwendet derivative Finanzinstrumente auf einzelvertraglicher Basis ausschließlich für das Risikomanagement. Ohne den Einsatz von deri-vativen Finanzinstrumenten wäre das Unternehmen höheren finanziellen Risiken ausgesetzt.

    Sie decken im Wesentlichen die Risiken ab, die aus Kursveränderungen des US-Dollars, des kanadischen Dollars, der norwegischen Krone sowie des japanischen Yens gegenüber dem Euro entstehen können. Die wesentlichen Vertragsspezifika (Höhe, Laufzeit) von Grund- und Sicherungsgeschäſt sind weitgehend identisch. Das Ausfallrisiko aus derivativen Finanzinstrumen-ten besteht maximal in der Höhe des Saldos der positiven Marktwerte bei Ausfall eines Vertragspartners. Hierzu verweisen wir auf den Konzern-anhang.

  • 1.3 Sonstige finanzielle Vermögenswerte

    Die maximale Kreditrisikoposition aus den sonstigen finanziellen Ver-mögenswerten entspricht dem Buchwert dieser Instrumente. KRONES ist aus den sonstigen Vermögenswerten keinem wesentlichen Ausfallrisiko ausgesetzt. Die darin enthaltenen Vermögenswerte sind kurzfristig.

    Auswirkung von Ausfallrisiken: Bei einer hohen maximalen Schadenhöhe und einer als niedrig eingestuſten Eintrittswahrscheinlichkeit gehen wir von hohen finanziellen Auswirkungen aus.

2. Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass ein Unternehmen seine finanziellen Verpflichtungen nicht in ausreichendem Maß erfüllen kann.

KRONES generiert finanzielle Mittel vorwiegend durch das operative Ge-schäſt. Die Mittel dienen vorrangig der Finanzierung des Working Capital sowie von Investitionen. KRONES steuert seine Liquidität, indem das Unter-nehmen neben dem Zahlungsmittelzufluss aus dem operativen Geschäſt ausreichend liquide Mittel vorhält und Kreditlinien bei Banken unterhält. Das operative Liquiditätsmanagement des Unternehmens besteht auseinem Cash-Managementsystem, das auf einer monatlich rollierenden Liquiditätsplanung auf Jahresbasis beruht. Damit kann KRONES frühzeitig auf mögliche Liquiditätsengpässe reagieren. Die Zahlungsmittel und Zah-lungsmitteläquivalente von KRONES umfassen neben Kassenbeständen im Wesentlichen Guthaben bei Kreditinstituten. Die folgende Fälligkeitsüber-sicht zeigt, wie die undiskontierten Cashflows der Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2020 die Liquiditätssituation des Unternehmens beeinflussen.

in T€

Buchwert 31.12.2020

Cashflow 2021 ZinsenTilgung

Cashflow 2022 - 2025 ZinsenTilgung

Cashflow nach 2025 ZinsenTilgung

Derivate Finanzinstrumente

784

0

735

0

49

0

0

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten

32.064

43

27.005

158

3.809

7

1.250

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

370.359

0

370.315

0

44

0

0

Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen

95.217

713

28.058

2.494

50.851

1.315

16.308

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

107.556

0

95.369

0

12.187

0

0

605.980

756

521.482

2.652

66.940

1.322

17.558

in T€

Buchwert 31.12.2019

Cashflow 2020 ZinsenTilgung

Cashflow 2021 - 2024 ZinsenTilgung

Cashflow nach 2024 ZinsenTilgung

Derivate Finanzinstrumente

3.392

0

2.828

0

564

0

0

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten

72.242

0

72.178

3

64

0

0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

463.736

0

463.722

0

14

0

0

Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen

89.048

2.082

29.802

5.125

56.034

611

3.212

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

146.013

0

100.347

0

47.216

0

0

774.431

2.082

668.877

5.128

103.892

611

3.212

Auswirkung des Liquiditätsrisikos: Bei einer niedrigen maximalen Schaden-höhe und einer als niedrig eingestuſten Eintrittswahrscheinlichkeit gehen wir von niedrigen finanziellen Auswirkungen aus.

  • 3. Zinsänderungsrisiko

    KRONES ist Risiken ausgesetzt, die sich aus möglichen Schwankungen der Marktzinssätze ergeben können. KRONES nahm zum Bilanzstichtag 2020 im Verhältnis zum Geschäſtsvolumen nur relativ geringe Bankkredite in Anspruch.

    Auswirkung des Zinsänderungsrisikos: Bei einer niedrigen maximalen Scha-denhöhe und einer als niedrig eingestuſten Eintrittswahrscheinlichkeit gehen wir von niedrigen finanziellen Auswirkungen aus.

  • 4. Währungsrisiko

    Da unsere Exporte in Länder außerhalb der Eurozone einen wesentlichen Anteil am Gesamtumsatz ausmachen, sind wir grundsätzlich Währungs-risiken ausgesetzt. Mit Kurssicherungsgeschäſten wirken wir diesen best-möglich entgegen. Zudem schließen wir Beschaffungs- und Absatzgeschäſte weitestgehend in Euro oder der jeweiligen funktionalen Währung ab.

Wesentliche Fremdwährungspositionen nach Klassen des ifrs 7:

31.12.2020

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

31.12.2020 in T€

Währung usD

Währung noK

Währung

CAD

Währung

Cny

Währung gBP

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

3.213

0

350

0

0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

957

0

0

12

Sonstige Finanzforderungen

0

0

0

0

0

Derivate mit positiven Marktwerten

7.372

20

17

141

27

Summe Aktiva

10.585

977

367

141

39

Verbindlichkeiten

Lieferungen und Leistungen

6.542

9

1.229

0

637

gegenüber Kreditinstituten

0

0

0

0

0

Sonstige Verbindlichkeiten

0

0

0

0

0

Derivate mit negativen Marktwerten

367

4

211

115

13

Summe Passiva

6.909

13

1.440

115

650

Saldo Aktiva und Passiva

3.676

964

- 1.073

26

- 611

Netto-Exposure per 31.12.2020

3.676

964

- 1.073

26

- 611

Eine Veränderung des Stichtagskurses um + 10 % in Bezug der Fremdwährung zum Euro (Mengennotierung) würde folgende Auswirkung auf das Ergebnis nach Steuern bzw. auf andere Eigenkapitalbestandteile haben:

in T€

Währung usD

Währung noK

Währung

CAD

Währung

Cny

Währung gBP

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung

- 4.321

162

621

1.847

- 138

Konzerneigenkapital

12.762

0

251

0

- 111

Auswirkung des Währungsrisikos: Bei einer mittleren maximalen Schadenhöhe und einer als mittel eingestuſten Eintrittswahrscheinlichkeit gehen wir von nied-rigen finanziellen Auswirkungen aus.

Operative Risiken

  • 1. Preisrisiko

    KRONES ist in einem wettbewerbsintensiven Markt tätig, in dem Unter-nehmen Auſträge teilweise über nicht kostendeckende Preise generieren. Preisrisiken bergen auch die mit unseren Kunden geschlossenen Fest-preisverträge.

    Das Risiko von entstehenden Mehrkosten trägt KRONES. Um dieses Risiko zu minimieren, hat KRONES eine mehrdimensionale Auſtragsanalyse einge-führt. Ab einer definierten Größe werden jede Anfrage und jedes Angebot nach den finanziellen, den technisch/technologischen, den steuerlichen sowie den rechtlichen und den regionalen Risiken beurteilt.

    Auswirkung des Preisrisikos: Bei einer hohen maximalen Schadenhöhe und einer als mittel eingestuſten Eintrittswahrscheinlichkeit gehen wir von hohen finanziellen Auswirkungen aus.

  • 2. Beschaffungsrisiken

    KRONES ist im Rahmen seiner Geschäſtstätigkeit durch den Bezug von Teilen und Rohstoffen einem Marktpreisrisiko ausgesetzt. Wesentliche Einflussfaktoren auf Rohstoffpreise sind geopolitische und gesamtwirt-schaſtliche Entwicklungen. Grundsätzlich besteht die Gefahr, dass sich die Rohstoffpreise zu unseren Ungunsten entwickeln. Das Unternehmen begeg-net diesem Risiko durch ein gezieltes Beschaffungsmanagement bzw. durch längerfristige Lieferkontrakte, wodurch wesentliche Rohstoffpreisrisiken verringert werden. Hinsichtlich Lieferanten besteht darüber hinaus ein Pro-dukt-, Termin- und Qualitätsrisiko. Ein speziell entwickeltes Lieferanten-auswahl-, Kontroll- und Steuerungsverfahren trägt dazu bei, solche Risiken zu minimieren.

    Auswirkung der Beschaffungsrisiken: Bei einer mittleren maximalen Schadenhöhe und einer als mittel eingestuſten Eintrittswahrscheinlichkeit gehen wir von mittleren finanziellen Auswirkungen aus.

3. Kostenrisiko

Unsere Ergebnisprognose basiert darauf, dass wir durch die strukturellen Maßnahmen Kosteneinsparungen realisieren. Beispiele hierfür sind Per-sonalanpassungen an den deutschen Standorten, unser neues Werk in Ungarn und der zunehmende Materialeinkauf in Best-Cost-Countries. Grundsätzlich optimieren wir die Kostenstrukturen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. KRONES ist dem Risiko ausgesetzt, dass die Einspa-rungen geringer ausfallen als erwartet. Durch permanente Kontrolle der unternehmensweiten Projekte mindern wir dieses Risiko.

Auswirkung des Kostenrisikos: Bei einer hohen maximalen Schadenhöhe und einer als mittel eingestuſten Eintrittswahrscheinlichkeit gehen wir von hohen finanziellen Auswirkungen aus.

4.

Personalrisiko

KRONES will besonders im Servicebereich und im Digitalgeschäſt verstärkt wachsen. Dafür benötigen wir hoch qualifizierte Mitarbeiter im In- und Ausland. Es besteht das Risiko, dass das Unternehmen nicht genügend geeignete Mitarbeiter findet. Frühzeitigen Zugang zu qualifizierten Mitar-beitern werden wir uns durch eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit Hochschulen sichern. In unserem Unternehmen beschäſtigen wir laufend Bachelor-/Masterstudenten. Zudem setzen wir professionelle Personal-berater ein.

Auswirkung des Personalrisikos: Bei einer niedrigen maximalen Schadenhöhe und einer als niedrig eingestuſten Eintrittswahrscheinlichkeit gehen wir von niedrigen finanziellen Auswirkungen aus.

Rechtliche Risiken

Grundsätzlich bestehen für KRONES aus dem operativen Geschäſt Risiken im Zusammenhang mit möglichen Rechtsstreitigkeiten. KRONES begegnet recht-lichen Risiken durch Verhaltensregeln, Kodizes und der internen Compliance-Struktur. Darüber hinaus hat das Unternehmen branchenübliche Versicherun-gen abgeschlossen.

Auswirkung von rechtlichen Risiken: Bei einer hohen maximalen Schadenhöhe und einer als mittel eingestuſten Eintrittswahrscheinlichkeit gehen wir von mittleren finanziellen Auswirkungen aus.

Umwelt- und Sicherheitsrisiken

Als produzierendes Unternehmen ist KRONES Risiken im Bereich Umwelt und Sicherheit ausgesetzt, die zu möglichen Schäden an Menschen, Gütern und der Reputation des Unternehmens führen können. Schäden, die durch technisches oder menschliches Versagen in der Produktion ausgelöst werden, könnten sich direkt finanziell auswirken. Darüber hinaus können sich im Schadensfall Stra-fen, Schadensersatzforderungen und Reputationsschäden indirekt finanziell auswirken. KRONES vermindert Umwelt- und Sicherheitsrisiken durch hohe technische Standards in der Produktion, Schulungen, Verhaltensregeln sowie branchenübliche Versicherungen.

Auswirkung von Umwelt- und Sicherheitsrisiken: Bei einer hohen maximalen Schadenhöhe und einer als niedrig eingestuſten Eintrittswahrscheinlichkeit gehen wir von niedrigen finanziellen Auswirkungen aus.

it-Risiken

Alle wesentlichen Geschäſtsprozesse von KRONES basieren auf funktionieren-den IT-Systemen. Risiken bestehen darin, dass wichtige Systeme ausfallen, gestört oder von unberechtigten Dritten auf diese zugegriffen werden. Dies könnte den Verlust von wichtigen vertraulichen Daten zur Folge haben. KRONES wappnet sich gegen diese Risiken mit international anerkannten IT-Sicherheits-maßnahmen. Für kritische Geschäſtsprozesse haben wir redundante IT-Sys-teme angelegt.

Auswirkung von IT-Risiken: Bei einer mittleren maximalen Schadenhöhe und einer als niedrig eingestuſten Eintrittswahrscheinlichkeit gehen wir von niedri-gen finanziellen Auswirkungen aus.

Übersicht und Beschreibung der wesentlichen Chancen

Die wesentlichen Chancen

Unternehmerische Chancen erfasst KRONES nicht im Risikomanagementsys-tem. Wir teilen ihnen daher keine Eintrittswahrscheinlichkeiten und mögliche finanzielle Auswirkungen zu. Im Folgenden beschreiben wir die Chancen allgemein.

Gesamtwirtschaftliche Chancen

Gesamtwirtschaſtliche Chancen bieten sich für KRONES durch die gute interna-tionale Positionierung des Unternehmens. Sollte sich die Wirtschaſt in einzel-nen Regionen der Welt besser entwickeln als von den Experten prognostiziert, könnten wir davon profitieren. Vor allem in den aufstrebenden Volkswirtschaf-ten in Asien/Pazifik sowie in Afrika und dem Mittleren Osten hat KRONES seine Marktstellung in den vergangenen Jahren deutlich gestärkt. Deshalb ergäben sich für uns zusätzliche Chancen, wenn die Wirtschaſt in den Emerging Mar-kets stärker als erwartetet wächst. Für den Euro-Raum und die USA rechnen die Experten des Internationalen Währungsfonds für 2021 ebenfalls mit einer Kon-junkturerholung. Sollte die Wachstumsdynamik in diesen Regionen stärker als erwartet sein, könnte dies zu einem über unserer Prognose liegenden Umsatz und Ergebnis führen.

Branchenspezifische Chancen

Die Hersteller von Getränken und Lebensmitteln achten zunehmend darauf, Energie und andere Ressourcen sparsam einzusetzen. Es besteht die Chance, dass sich dieser Trend verstärkt und die Bereitschaſt der Kunden steigt, dafür auch höhere Preise zu akzeptieren. Daraus eröffnen sich für KRONES aufgrund seiner Wettbewerbsvorteile in diesem Bereich zusätzliche Absatz- und Umsatz-chancen. Mit dem zertifizierten Managementsystem enviro haben wir die Basis dafür geschaffen, dass Maschinen und Anlagen von KRONES besonders nied-rige Energie- und Medienverbräuche aufweisen. Damit hat sich das Unterneh-men auch einen Wettbewerbsvorteil erarbeitet.

Auch im Bereich Digitalisierung liegen erhebliche zusätzliche Absatz- und Umsatzchancen für Krones. Die Kunden erwarten, dass sie mit »intelligenten« Maschinen und Anlagen von Krones Betriebs- und Personalkosten sparen. KRONES kann für die »digitale Getränkefabrik« schon einige Produkte und Dienstleistungen anbieten und will die führende Position in dem zukunſts-trächtigen Bereich Digitalisierung weiter ausbauen.

Chancen durch Akquisitionen

Der Fokus von KRONES liegt 2021 darauf, die in der Vergangenheit getätigten Zukäufe zu integrieren. Größere Akquisitionen sind für 2021 nicht geplant. Soll-ten sich jedoch Kaufmöglichkeiten ergeben, ist KRONES aufgrund der soliden Finanz- und Kapitalausstattung grundsätzlich in der Lage, mögliche Chancen für externes Wachstum zu nutzen. Unsere Ergebnisplanungen beinhalten keinerlei künſtige Akquisitionen. Durch externes Wachstum könnten sich Chancen für KRONES eröffnen.

Operative Chancen

  • 1. Absatzpreise

    KRONES will die angestrebte Ergebnisverbesserung durch eine günstigere Kostenbasis realisieren. Darüber hinaus bemühen wir uns nachhaltig, nach dem Krisenjahr 2020 wieder Preiserhöhungen für alle Maschinen der Abfüll- und Verpackungstechnik sowie der Prozesstechnik durchzusetzen. Sollten sich die Marktpreise besser als erwartet entwickeln, ergäben sich daraus für das Unternehmen Chancen.

  • 2. Beschaffungspreise

    Das Unternehmen kauſt zunehmend Gleichteile und komplette Baugrup-pen bei Lieferanten. Darüber hinaus bescha KRONES verstärkt Material lokal, also an den internationalen Standorten des Unternehmens bezie-hungsweise in Best-Cost-Countries. Es besteht die Chance, dass wir dadurch insgesamt mehr einsparen als geplant. Zusätzliche Chancen ergeben sich durch allgemein niedrigere Rohstoffpreise als erwartet.

3. Kosten

KRONES hat eine Reihe von kurzfristigen und strukturellen Maßnahmen initiiert, um die Kostenstruktur des Unternehmens zu optimieren. Sollten einzelne Maßnahmen stärker oder schneller greifen als geplant, ergeben sich daraus Chancen für KRONES.

Zusammenfassende Beurteilung der Risiko- und Chancenlage

Aus heutiger Sicht sind für KRONES keine Risiken ersichtlich, die den Fort-bestand des Unternehmens gefährden könnten.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Einschätzung zu Risiken und Chancen nicht wesentlich geändert. Der Schwerpunkt der Risiken liegt unverändert auf den Umfeld- und Branchenrisiken sowie den finanzwirtschaſtlichen Risiken.

Nach Ablauf des Geschäftsjahres

Nach Ablauf des Geschäftsjahres

Nach Ablauf des Geschäſtsjahres fanden keine wesentlichen Ereignisse statt.

Prognosebericht

  • " Globale Konjunkturaussichten für 2021 positiv

  • " krones erwartet im laufenden Jahr leichte Belebung des Geschäfts

  • " Anpassungsmaßnahmen stärken die Ertragskraft von krones 2021

Weltwirtschaft soll 2021 um 5,5 % wachsen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im Januar 2021 ein weltweites Wirtschaſtswachstum von 5,5 % für das Jahr 2021 prognostiziert. Damit dürſte im laufenden Jahr der Konjunktureinbruch des Jahres 2020 (minus 3,5 %) wieder wettgemacht werden. Grundlage für die positiven Aussichten sind Hoffnungen auf ein Abklingen der Covid-19-Pandemie durch den Einsatz von Impfstoffen. Zudem dürſten die angekündigten hohen Investitionsprogramme verschiedener Regierungen, vor allem in den USA und in Japan, für wirtschaſt-liche Impulse sorgen. Nicht zuletzt werden die Notenbanken mit ihrer weiter-hin lockeren Geldpolitik die Erholung unterstützen. Die Experten erwarten, dass sich nach einem noch eher verhaltenen Start das Wachstum ab dem zwei-ten Quartal 2021 beschleunigt. Risiken für Abwärtskorrekturen liegen gemäß den IWF-Volkswirten vor allem im weiteren Verlauf der Pandemie. Sollte sich das Coronavirus aufgrund von ansteckenderen Mutationen schwerer eindäm-men lassen und die Impfung der Bevölkerungen länger dauern als erwartet, dürſte das prognostizierte Wachstum niedriger ausfallen.

Der Internationale Wäh-rungsfonds prognostiziert für 2021 ein Wachstum der Weltwirtschaft von 5,5 %.

In den Schwellen- und Entwicklungsländern dürſte die Wachstumsdynamik 2021 mit 6,3 % im Ver-gleich zum schwachen Vorjahr deutlich zunehmen. Wachstumstreiber ist, wie im Vorjahr, China. Für die Volkswirtschaſt im Reich der Mitte prognosti-ziert der IWF 2021 ein Wachstum des Bruttoinlands-

Quelle:

produkts (BIP) von 8,1 %. Nach dem starken Einbruch im Jahr 2020, soll in In-dien die Wirtschaſtsleistung 2021 sogar um 11,5 % steigen. Weniger Dynamik erwartet der IWF für die Region Naher Osten/Zentralasien. Dort rechnen die Ex-perten mit einem Anstieg des BIP um 3,0 %. In Lateinamerika soll die Wirtschaſt 2021 um 4,1 % zulegen.

Für die Industriestaaten rechnet der IWF 2021 aufgrund der schnelleren Impfung der Bevölkerung und der weiterhin niedrigen Zinsen mit einem BIP-Wachstum von 4,3 %. Für die Euro-Zone rechnet der IWF insgesamt mit einem Wachstum von 4,2 %. In Deutschland erwarten die Experten eine weniger starke Erholung des Wachstums und prognostizieren für 2021 eine Zunahme des BIP um 3,5 %. Wegen der hohen fiskalischen Anreize in den USA, dürſte das BIP in der weltweit größten Volkswirtschaſt 2021 um 5,1 % steigen. Auch Japan sollte von staatlichen Unterstützungsprogrammen profitieren. Für dieses Land liegt die Wachstumsprognose des IWF bei 3,1 %.

Niedrige Inflationsraten und solide Beschäftigungszahlen stützen den Konsum

Maschinen- und Anlagenbau rechnet mit steigender Produktion

Quelle: Statista

* Prognose

* Prognose

Quelle: Statistisches Bundesamt,

Die Investitionsbereitschaſt der KRONES Kunden und damit die Nachfrage nach Getränkeabfüll- und Verpackungsanlagen ist abhängig von der Konsumfreude der Endverbraucher. Eine niedrige Arbeitslosenquote und geringe Inflations-raten wirken sich positiv auf die Kauraſt der Konsumenten aus. Sie stützen somit die Nachfrage nach abgepackten Getränken und Lebensmitteln und beeinflussen dadurch indirekt die Nachfrage nach den Produkten und Dienst-leistungen von KRONES. Für 2021 erwarten wir, dass eine leicht höhere Arbeits-losenquote und eine weiterhin niedrige Inflation insgesamt keine negativen Effekte auf die Geschäſte von KRONES haben werden.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) erwartet, dass sich die leicht auellende Konjunktur im Jahr 2021 auch positiv auf die Bran-che auswirken wird. Der Wert der produzierten Maschinen und Anlagen soll gemäß VDMA um 4 % gegenüber dem Vorjahr steigen. Die Prognose ist allerdings mit hohen Unsicherheiten belastet. Zum

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagen-bau (VDMA) rechnet für 2021 mit einer Erholung der Bran-che. Er prognostiziert einen Produktionsanstieg von 4 % gegenüber dem Krisenjahr 2020.

einen ist die konjunkturelle Entwicklung weiterhin sehr labil. Zum anderen bereitet der zunehmende Protektionismus Sorgen, weil der Exportanteil des Maschinenbaus aus Deutschland rund 80 % beträgt. Darüber hinaus könnten sich im Aufschwung Liquiditätsengpässe für die Maschinenbauer ergeben, da sie in Vorleistung gehen müssen.

krones geht verhalten optimistisch in das Jahr 2021

Nach dem schwierigen Jahr 2020 startet KRONES verhalten optimistisch in das Geschäſtsjahr 2021. Gründe für eine gewisse Zurückhaltung gibt es aber weiter-hin genug. Die gesamtwirtschaſtlichen Prognosen für das laufende Jahr sind insgesamt zwar positiv. Aber 2021 wird erneut geprägt sein von politischen und wirtschaſtlichen Unwägbarkeiten. Vor allem die weiteren Auswirkungen des Coronavirus auf die Weltwirtschaſt sind derzeit noch nicht abzuschätzen. Von diesen Unsicherheiten ist auch das Orderverhalten der Kunden von KRONES be-troffen. Obwohl die Nachfrage der Konsumenten nach abgepackten Getränken 2021 wieder steigen dürſte, halten sich die Unternehmen aus der internationa-len Getränkeindustrie aufgrund der gesamtwirtschaſtlich labilen Lage mit In-vestitionen zurück. Wir rechnen daher für 2021 insgesamt damit, dass sich der Weltmarkt für Abfüll- und Verpackungstechnik sowie die Absatzpreise auf niedrigerem Niveau stabilisieren. Der Wettbewerb auf unseren Märkten sowie der Kostendruck wird auch im laufenden Geschäſtsjahr hoch bleiben.

Die mittel- und langfristigen Aussichten bleiben unverändert positiv. Denn die Nachfrage der Konsumenten nach abgepackten Getränken und flüssigen Lebensmitteln wächst aufgrund einiger Megatrends, wie beispielsweise die steigende Weltbevölkerung, stetig.

Beide Segmente sollten sich 2021 stabilisieren und im Jahresverlauf erholen

Im laufenden Jahr liegt der Fokus bei KRONES auf der weiteren Umsetzung der eingeleiteten strukturellen Maßnahmen, um die Kostenstrukturen zügig an das niedrigere Umsatzniveau anzupassen. Darüber hinaus wollen wir mit Innovationen und zukunſtsfähigen Produkten und Services die sich bietenden Wachstumschancen konzernweit nutzen. Akquisitionen sind in beiden Seg-menten für 2021 nicht geplant. Ziel ist es, die Profitabilität im laufenden Jahr in beiden Segmenten zu steigern.

Im Kernsegment »Maschinen und Anlagen zur Produktabfüllung und -ausstattung« konzentriert sich KRONES, neben den Kostensenkungen, verstärkt auf die Kern-kompetenzen Vertrieb, Engineering, Endmontage und Lifecycle Service. Mit die-sen Kernkompetenzen will das Unternehmen auch neue Märkte erschließen. Zu-dem wird KRONES weiter seine Stärken nutzen, um die Marktposition zu festigen und auszubauen. So will KRONES mit seiner umfangreichen Linienkompetenz verstärkt Kunden für effiziente und zuverlässige Abfüll- und Verpackungslinien gewinnen. Auch die führende Position im Bereich Nachhaltigkeit sollte das Wachstum von KRONES stützen. Kunden wollen und müssen Ressourcen ein-sparen. Hier ist KRONES mit seinen ressourcenschonenden enviro Produkten sowie nachhaltigen PET-Lösungen bestens positioniert.

KRONES erwartet für das Kernsegment 2021 einen Anstieg des Umsatzes um 2 bis 3 %. Die EBITDA-Marge sollte bei rund 8,0 bis 9,0 % liegen.

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Krones AG published this content on 23 March 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 25 March 2021 09:50:08 UTC.