Zürich (awp) - Die Aktien von Kühne+Nagel gehören am Dienstagmorgen zu den grossen Verlierern in einem ansonsten festeren Gesamtmarkt. Der Logistikdienstleister hat mit den am Morgen vorgelegten Zahlen zum dritten Quartal die Erwartungen der Analysten verfehlt. Nach dem überzeugenden Halbjahresergebnis von Mitte Juli zeigen sich Beobachter hierzulande enttäuscht.

Die Kühne+Nagel-Aktie fällt gegen 9.50 Uhr bei sehr hohem Volumen um 2,7% auf 133,50 CHF zurück. Zwischenzeitlich stand der Titel gar 4% im Minus. Der am SPI gemessene Gesamtmarkt legt derweil 0,48% zu. Die Aktie hat seit Jahresbeginn verglichen mit dem Gesamtmarkt allerdings gut abgeschnitten. Erst Anfang Oktober wurde bei 143,90 CHF das bisherige Jahreshoch markiert.

Wie Kommentaren aus der Analystengemeinde entnommen werden kann, verfehlt die Geschäftsentwicklung die Erwartungen auf das dritte Quartal bezogen an allen Ecken und Enden. Insbesondere das schwache Abschneiden des wichtigen Seefrachtgeschäfts wird thematisiert. Der Bereich erwirtschaftet rund die Hälfte des Gruppengewinns.

Baader Helvea macht dafür den von der Konsolidierung der Frachtschiffbranche ausgelösten Margendruck verantwortlich. Auch bei der Credit Suisse sieht man das so. Während die Frachtvolumen im dritten Quartal um 5% gestiegen seien, ging der Bruttogewinn pro Container um 4% zurück, rechnet der Analyst vor. Insgesamt entwickle sich Kühne+Nagel allerdings weiterhin gut in einem schwierigen Marktumfeld, relativiert die Bank Vontobel.

Bei Jefferies und Morgan Stanley zeigt man sich zudem vom Geschäftsverlauf im Landverkehr enttäuscht. Hier hätten steigende Transportkosten im wichtigen US-Markt für ein schwaches Abschneiden gesorgt, heisst es.

Dagegen sehen die Analysten ihre Erwartungen bezüglich Luftfrachtgeschäft mehr oder weniger erfüllt. So beispielsweise Baader Helvea, wo zudem darauf hingewiesen wird, dass sich die Volumen- sowie Margenentwicklung dank eines starken Exportgeschäfts aus Asien und dem Nahen Osten verbessert habe.

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