Zürich (awp) - Der Logistik-Konzern Kühne+Nagel zeigt sich von den Überkapazitäten und dem herrschenden Margendruck in der Branche wenig beeindruckt. "Wir wollen unser Volumen überproportional erhöhen und Marktanteile gewinnen", sagte CEO Detlef Trefzger in einem Interview mit der Zeitung "Finanz+Wirtschaft"(FuW, online 21.6). Gleichzeitig soll auch der Gewinn als Dividendenbasis weiter steigen.

Die Zielsetzung einer EBIT-Marge von mehr als 5% bezeichnet der Konzernchef als ambitioniert, wenn man die hohen Schwankungen der Frachtraten berücksichtige. Im ersten Quartal 2016 lag die entsprechende Marge bei 5,4%. "Unsere Messlatte für die operative Marge ist bereits hoch", so Trefzger. Sie werde aber noch höher gelegt, sobald die neue IT-Systemgeneration zu hundert Prozent ausgerollt sei.

Anzeichen, dass sich Angebot und Nachfrage in der Logistikbranche bald einpendeln werden, gäbe es zur Zeit aber nicht. In der Seefracht werde dies voraussichtlich nicht in den nächsten zwei Jahren der Fall sein und auch in der Luftfracht gebe es dafür keine Anhaltspunkte.

Auch eine grössere Übernahme ist laut dem CEO aktuell nicht geplant. "Wir schauen uns alles an. Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass wir ein grosses Speditionsunternehmen kaufen werden." Als Nummer zwei weltweit könne Kühne+Nagel alle wesentlichen Märkte mit den eigenen Strukturen bedienen.

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