Unter der Annahme von stabilen bis leicht rückläufigen Anbauflächen geht der Vorstand im Geschäftsjahr 2020/2021 (zum 30. Juni) von gedämpften Wachstumserwartungen aus. Der Umsatz sollte sich auf Vorjahresniveau bewegen, die bereinigte operative Rendite (Ebit-Marge) dürfte sich auf elf bis 13 Prozent nach 13,3 Prozent im Vorjahr belaufen, wie der Saatguthersteller am Freitag mitteilte. Weltweit hohe Lagerbestände und niedrige Agrarrohstoff-Preise belasteten die wirtschaftlichen Aussichten des Agrarsektors. Gegenwind komme zudem von erheblichen Währungsschwankungen in für KWS wichtigen Märkten.

"Wir gehen mit eher verhaltenen Erwartungen in das Jahr", sagte Finanzchefin Eva Kienle. KWS habe eine "sehr konservative Prognose" abgegeben. Für Bremsspuren sorge vor allem der drastische Rückgang des Ethanolmarktes in Amerika. Aber auch im Geschäft mit Gemüsesaatgut bekomme KWS die Pandemie wegen Konsumeinschränkungen wie Restaurantschließungen besonders zu spüren und rechnet dort sogar mit einem leichten Umsatzrückgang.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 baute der Konzern seinen Umsatz um 15 Prozent auf 1,28 Milliarden Euro aus. Dabei profitierte KWS auch von der Übernahme der niederländischen Pop Vriend Seeds, mit der das Unternehmen ins Geschäft mit Gemüsesaatgut einstieg. Auf vergleichbarer Basis und bereinigt um Währungseffekte lag das Wachstum bei gut zehn Prozent. KWS konnte in allen Geschäftsbereichen zulegen, vor allem aber im Segment Getreide dank starker Nachfrage nach Hybridroggen-Saatgut. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich um 13 Prozent auf 226 Millionen Euro.

Wegen Abschreibungen auf Vermögenswerte aus dem Erwerb von Pop Vriend sank das operative Ergebnis (Ebit) 2019/20 allerdings um acht Prozent auf 137 Millionen Euro. Der Nettogewinn schrumpfte zwar ebenfalls um acht Prozent, dennoch sollen die Anteilseigner eine drei Cent höhere Dividende von 70 Cent je Aktie erhalten.

Zahlen für das erste Quartal will KWS Saat am 24. November veröffentlichen.