EINBECK (dpa-AFX) - Der Saatgutkonzern KWS Saat rechnet im neuen Geschäftsjahr 2021/22 im Zuge eines sich aufhellenden Agrarumfeldes mit frischem Schwung. Dank steigender Nachfrage und höherer Preise sei ein Umsatzwachstum zwischen fünf und sieben Prozent zu erwarten, teilte das im SDax gelistete Unternehmen am Mittwoch in Einbeck bei der Bilanzvorlage für das Geschäftsjahr 2020/2021 (bis Ende Juni) mit. Am Markt konnte das Unternehmen damit nicht überzeugen, die Aktie fiel im frühen Handel um mehr als ein Prozent. Ein Händler nannte den Ausblick "wenig aufregend".

KWS erwartet, dass etwa 10 Prozent der Erlöse als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hängen bleiben. Nach den Berechnungen von Analyst Tim Schuldt von Pareto Securities ergibt das ein ähnliches Niveau wie im abgelaufenen Geschäftsjahr. Da betrug es - so wie auch im Geschäftsjahr 2019/2020 - rund 137 Millionen Euro. Laut Schuldt liegt der Ausblick deutlich unter Konsenserwartung.

Der Umsatz von KWS stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht um gut 2 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro. Er erfüllte damit die Prognose. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen fie minimal auf 137 Millionen Euro.

Unter dem Strich blieben für KWS mit 110,6 Millionen Euro allerdings über 16 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Hier half vor allem ein deutlich verbessertes Zinsergebnis sowie ein höheres Ergebnis der Unternehmensbeteiligungen. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren: KWS schlägt eine um 10 Cent erhöhte Dividende von 80 Cent je Aktie vor.

Außerdem kündigte KWS am Mittwoch einen Generationswechsel seiner Führung an. Aufsichtsratschef soll ab 2025 der aktuelle Unternehmenschef Hagen Duenbostel werden. Dann wird die übliche Cooling-Off-Periode nach dem für das kommende Jahr geplante Ende seiner Zeit als KWS-Chef vorbei sein. Den Posten wird Felix Büchting 2023 übernehmen. Während der Cooling-off-Periode von Duenbostel wird der frühere Unternehmenschef Philip von dem Bussche Chef des Kontrollgremiums.

KWS Saat gehört zu 54,4 Prozent den Aktionärsfamilien Büchting und Oetker. Weitere 15,4 Prozent kontrolliert die Familie Tessner. Knapp ein Drittel befindet sich in Streubesitz./lew/mne/mis