(Neu: Aktienkurs aktualisiert)

EINBECK (dpa-AFX) - Der Saatgutkonzern KWS Saat wird optimistischer für sein Wachstum im laufenden Geschäftsjahr 2021/2022 (Ende Juni). Vor dem Hintergrund der Geschäftsentwicklung nach den ersten sechs Monaten hebt das Management die Umsatzprognose an, wie das SDax-Unternehmen am Montag in Einbeck mitteilte. Statt 5 bis 7 Prozent werden nun 9 bis 11 Prozent Wachstum prognostiziert. Der Ausblick für die operative Marge sowie die Quote für Forschung und Entwicklung bleibt unverändert. Die Aktie gab nach.

Im ersten Geschäftshalbjahr (bis Ende Dezember) ist der Umsatz von KWS um fast ein Drittel auf 431,6 Millionen Euro gestiegen. Aufgrund der starken saisonalen Prägung machen die ersten sechs Monate aber immer nur 25 bis 30 Prozent des Gesamtjahresumsatzes von KWS aus. Stattdessen hat die Saat im Frühjahr für das KWS-Geschäft eine hohe Bedeutung.

Von Juni bis Dezember wuchs das Segment Mais mit einem Plus von über 50 Prozent besonders stark. Dazu trugen laut KWS vor allem die südamerikanischen Kernmärkte Argentinien und Brasilien bei. Aber auch das Geschäft mit Zuckerrüben legte aufgrund früherer Auslieferungen in Deutschland und einer Ausweitung des Geschäfts nach Nordafrika um 41 Prozent zu. Die Umsätze im Segment Gemüse gingen hingegen um 16 Prozent zurück. Coronabedingt sind die Lager bei den Abnehmern weiter voll. Hier rechnet KWS aber mit einer Erholung in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres.

Vor Zinsen und Steuern (Ebit) dämmte das Unternehmen nach den ersten sechs Monaten den Fehlbetrag mit 89,5 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent ein. Unter dem Strich ergab sich ein Verlust von 85,3 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte der Fehlbetrag mit 86,2 Millionen Euro noch etwas höher gelegen.

Die KWS-Aktie konnte am Montag von den vorgelegten Zahlen und der erhöhten Prognose nicht profitieren. Sie rutschte zunächst über drei Prozent ins Minus und notierte zuletzt noch rund 1,8 Prozent tiefer bei 67,10 Euro. Damit bleibt das Hoch von 80,90 Euro weiter in der Ferne. Zwar hatte die Aktie sowohl im Oktober als auch Anfang des neuen Jahres versucht, den Abwärtstrend zu stoppen, die Erholung scheiterte jedoch beide Male.

Im Gesamtjahr sollen vor Zinsen und Steuern bei KWS weiterhin 10 Prozent vom Umsatz hängen bleiben (Ebit-Marge), sowie bereinigt um nicht-zahlungswirksame Effekte aus Kaufpreisallokationen im Rahmen von Zukäufen zwischen 11 und 12 Prozent. Für Forschung und Entwicklung will KWS nach wie vor 18 bis 20 Prozent vom Umsatz ausgegeben./lew/mne/eas