Kyndryl ist zwar der führende Anbieter von IT-Infrastrukturdienstleistungen, schreibt aber rote Zahlen. Dies scheint seinen CEO Martin Schroeter, ein IBM-Veteranen, der aus dem Ruhestand zurückkehrte, wohl erst recht angespornt zu haben. Er und andere Teammitglieder waren Käufer der Aktie, als der Kurs zwischen 9 und 17 Dollar schwankte.

Das Fundament der Investitionsthese liegt im Potenzial der Margenausweitung. Früher bot IBM die Dienstleistungen seiner Tochtergesellschaft Kyndryl kostenlos an. Da dieses Angebot als Köder diente, um Dienstleistungen mit höheren Margen zu verkaufen, war der Verzicht schmerzfrei.

Jetzt, als eigenständiges Unternehmen, beabsichtigt Kyndryl natürlich, seine Kunden zur Kasse zu bitten - mit einer angestrebten Bruttomarge von 20%. Und das Rezept scheint zu wirken: Die besagte Bruttomarge hat bereits eine bemerkenswerte Verbesserung in den letzten zwei Geschäftsjahren erfahren - und dieser Trend sollte sich fortsetzen, wenn Verträge auslaufen bzw. neu verhandelt werden.

Das operative Ergebnis ist noch nicht ausgeglichen, nähert sich aber diesem Ziel. Einige Analysten sehen sogar einen Cash-Gewinn (Free Cash Flow) pro Aktie von 3 oder 4 Dollar in den nächsten drei Jahren - unter anderem dank anstehender Vertragsverhandlungen und dem Verkauf neuer Beratungsdienstleistungen.

Bei einem Multiplikator von fünfzehnmal diesem potenziellen Free Cash Flow pro Aktie würde man eine Bewertung von etwa 45 bis 60 Dollar pro Aktie erreichen, was ein signifikantes Gewinnpotenzial im Vergleich zum aktuellen Kurs darstellt. Potenzielle Anleger sollten vor allem die Entwicklung der Bruttomarge genau im Auge behalten.