SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Nach den coronabedingten Abschlägen zum Wochenstart hat sich die Talfahrt der meisten Börsen in Asien am Dienstag fortgesetzt - mit zum Teil gestiegener Dynamik. Dabei hatte es zunächst nach einer Erholung ausgesehen, doch im Verlauf drehten die Aktienmärkte mit neuen bestätigten Omikronfällen nach unten ab. Den Auslöser der Talfahrten stellte ein Bericht, wonach der US-Pharmakonzern Moderna gewarnt hat, der aktuelle Impfstoff könnte im Hinblick auf die Omikron-Variante weniger effektiv schützen. Es könnte zudem Monate dauern, bis ein speziell zugeschnittener Impfstoff zur Verfügung stehe. In dieser ohnehin verunsicherten Stimmung zitierten Händler US-Notenbankpräsident Jerome Powell. Der hatte schon am Vorabend gewarnt, die neue Omikron-Variante des Coronavirus berge die Gefahr einer weiteren Verschärfung der Lieferkettenprobleme.

In Hongkong, Singapur, Tokio und Seoul fielen die Abgaben besonders heftig aus. Anleger agierten weiterhin verunsichert, hieß es. Immerhin hatte US-Präsident Joe Biden mitgeteilt, dass er aktuell keinen neuen Lockdown plane. Konjunkturdaten aus China bewegten indes kaum: Die Stimmung in der chinesischen Industrie war im November deutlicher als erwartet gestiegen. Vor allem der Subindex für die Produktion erhöhte sich deutlich. Allerdings trübte sich in der Dienstleistungsbranche die Lage im November ein. Händler verwiesen auf die lokalen Lockdowns in China und neue Corona-Ausbrüche.

Zu den schwächsten Börsen der Region zählte Hongkong, wo der HSI im späten Geschäft 1,7 Prozent nachgab. Analysten verwiesen auf die jüngste Schwäche des Hongkong-Dollar. Der Aktienmarkt in Hongkong zähle nicht erst seit heute zu den schwächeren, hieß es am Markt. Belastet werde der chinesische Markt von den insgesamt unsicheren Konjunkturaussichten, so Händler. Es sei insgesamt nicht klar, ob die Talsohle durchschritten sei, sagte Volkswirt Zhiwei Zhang von Pinpoint Asset Management. Daran änderten auch die aktuellen Daten nichts. Gegen den lokalen Trend stiegen L'Occitane International um 3,2 Prozent. Der Kosmetikkonzern hatte seinen Halbjahresgewinn mehr als verdoppelt.


   Auch im chinesischem Kernland kommen Kurse zurück 

Auf dem chinesischen Festland hielten sich die Kurse dagegen auf einem mehr oder weniger unveränderten Niveau. Der Schanghai-Composite stagnierte, das Pendant in Shenzhen schloss gut behauptet und das Startup-Segment ChiNext knapp behauptet.

Der Nikkei-225 drehte indes kräftig ins Minus. Händler sprachen von anhaltenden Sorgen über die Virus-Variante Omikron. Die japanische Regierung hatte am Montag erklärt, dass sie die Einreise von Ausländern in das Land verbieten werde. Positive Daten zum Arbeitsmarkt standen eher mäßigen zur Industrieproduktion gegenüber. Belastet wurde der Markt von Automobil-, Einzelhandels- und Pharmawerten.

Auch in Südkorea drehten die Kurse heftig nach unten ab, obwohl es bislang keine bestätigten Omikronfälle in dem Land gibt. Der Kospi schloss auf Jahrestief und baute die Durststrecke nun auf sechs Sitzungen aus. Unter Druck standen Finanz-, Elektronik- und Konsumtitel. Ausländische und institutionelle Investoren kehrten dem südkoreanischen Markt den Rücken. Indesschwergewicht Samsung Electronics büßte 1,4 Prozent ein.

Der australische S&P/ASX-200 schloss gut behauptet. Auch hier wurden die Tageshochs jedoch nicht gehalten. Nur sechs der elf Sektoren retteten Gewinne ins Ziel.


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Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.256,00      +0,2%     +10,2%         06:00 
Nikkei-225 (Tokio)     27.821,76      -1,6%      +3,1%         07:00 
Kospi (Seoul)           2.839,01      -2,4%      -1,2%         07:00 
Schanghai-Comp.         3.563,73      +0,0%      +2,6%         08:00 
Hang-Seng (Hongk.)     23.440,69      -1,7%     -12,4%         09:00 
Taiex (Taiwan)         17.427,76      +0,6%     +18,3%         06:30 
Straits-Times (Sing.)   3.073,60      -1,5%      +9,7%         10:00 
KLCI (Malaysia)         1.514,16      +0,2%      -7,2%         10:00 
BSE (Mumbai)           57.357,98      +0,2%     +19,8%         11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00  Mo, 9:19 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1329      +0,4%     1,1289        1,1266   -7,2% 
EUR/JPY                   128,16      -0,1%     128,28        127,76   +1,6% 
EUR/GBP                   0,8504      +0,3%     0,8482        0,8452   -4,8% 
GBP/USD                   1,3322      +0,1%     1,3310        1,3326   -2,6% 
USD/JPY                   113,11      -0,5%     113,63        113,41   +9,6% 
USD/KRW                 1.190,70      -0,0%   1.190,99      1.192,65   +9,7% 
USD/CNY                   6,3719      -0,3%     6,3882        6,3833   -2,4% 
USD/CNH                   6,3753      -0,2%     6,3870        6,3850   -2,0% 
USD/HKD                   7,8002      +0,0%     7,7996        7,8000   +0,6% 
AUD/USD                   0,7118      -0,3%     0,7139        0,7140   -7,6% 
NZD/USD                   0,6808      -0,2%     0,6823        0,6825   -5,2% 
Bitcoin 
BTC/USD                56.478,76      -2,8%  58.114,26     57.441,76  +94,4% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  68,04      69,95      -2,7%         -1,91  +43,3% 
Brent/ICE                  71,30      73,44      -2,9%         -2,14  +45,1% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.791,64   1.784,99      +0,4%         +6,65   -5,6% 
Silber (Spot)              22,90      22,93      -0,1%         -0,02  -13,2% 
Platin (Spot)             955,86     966,50      -1,1%        -10,64  -10,7% 
Kupfer-Future               4,32       4,34      -0,4%         -0,02  +22,6% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 30, 2021 03:04 ET (08:04 GMT)