Zürich (awp) - Der Zementhersteller LafargeHolcim präsentiert am Donnerstag, 27. Februar, das Ergebnis zum Geschäftsjahr 2019. Zum AWP-Konsens haben insgesamt elf Analysten beigetragen.

2019E
(in Mio Fr.)               AWP-Konsens     2018A

Nettoumsatz                   26'696       27'466
 -Like-for-like (in %)           3,3          5,1
Operativer EBITDA adj.*        6'125        6'016
Reingewinn**                   2'227        1'569
                                                 
(in Fr.)
Dividende je Aktie              2,01         2,00


* wiederkehrend, vor IFRS 16
** reported, vor Abschreibungen und Devestitionen

FOKUS: Die Analysten rechnen nach den eher gemischt ausgefallenen Zahlen der Wettbewerber mit einer eher schwachen Entwicklung im vierten Quartal. Trotzdem dürfte der Konzern aufgrund der soliden Quartale zuvor seine Jahresziele erreichen, lautet der Tenor. Die Verlangsamung dürfte Europa, Nordamerika und Asien betroffen haben, unter anderem aufgrund der höheren Vergleichsbasis. Durch den höheren Cash-Flow und die getätigten Devestitionen dürfte die Verschuldung per Ende Jahr zurückgegangen sein. Weitere Verkäufe könnten Thema werden und beim Ausblick werden Werte erwartet, welche die Ziele bis 2022 erreichbar bleiben lassen.

ZIELE: Der Zementkonzern hatte für 2019 ein Wachstum beim vergleichbaren Umsatz von 3 bis 5 Prozent in Aussicht gestellt und beim bereinigten EBITDA ein Plus von mindestens 5 Prozent erwartet.

PRO MEMORIA: Im dritten Quartal hatte der Konzern den vergleichbaren Umsatz um 4,9 Prozent gesteigert. Nominal resultierte jedoch nach den Verkäufen von Unternehmensteilen ein Minus von 3,0 Prozent auf 7,14 Milliarden Franken. Der bereinigte EBITDA stieg gegenüber den Vergleichszahlen um 0,8 Prozent (vergl. +6,4%) auf 1,88 Milliarden Franken. Das war der fünfte Quartalsanstieg in Folge. Die Entwicklung sei durch Volumensteigerungen und eine positive Preisdynamik getrieben gewesen, hiess es.

Nach den Verkäufen in Südostasien im vergangenen Jahr soll sich LafargeHolcim Medienberichten zufolge auch in Afrika nach Käufern für Einheiten umsehen. Laut einer Meldung vom Februar werde der Verkauf des Südafrikageschäfts geprüft. Als mögliche Interessenten würden lokale Wettbewerber, chinesische Zementhersteller oder Beteiligungsfirmen in Frage kommen.

Im Fall um die Lafarge-Aktivitäten im Bürgerkriegsland Syrien in der Zeit vor 2014 hat ein Pariser Gericht im November einen Anklagepunkt gestrichen. Die Anklage wegen "Mitschuld an Verbrechen gegen die Menschlichkeit" in dem Fall um die syrische Zementfabrik Jalabiya wurde fallengelassen. Die drei Punkte "Finanzierung des Terrorismus", "Verletzung eines Embargos" und "Gefährdung des Lebens" wurden jedoch aufrechterhalten.

AKTIENKURS: Der Aktienkurs von LafargeHolcim ist in den vergangenen Wochen - wie andere Zykliker auch - durch die eingetrübten Konjunkturaussichten durch den Ausbruch des Coronavirus unter Druck gekommen. Von knapp 54 Franken Ende Dezember, ging es zuletzt wieder bis auf 46,30 Franken hinab. Das 52-Wochentief von 44,78 Franken ist damit nicht mehr weit entfernt.

Website: www.lafargeholcim.com

an/yr