Bern (awp) - Die Aktien von LafargeHolcim gehören am Donnerstag im frühen Handel zu den Stützen des Gesamtmarktes. Zwar wies das Quartal einen Umsatzrückgang und einen tieferen Betriebsgewinn auf, die Erwartungen der Analysten wurden aber klar übertroffen. Das Quartalsergebnis sein angesichts der Coronavirus-Pandemie überraschen robust ausgefallen, heisst es in ersten Reaktionen.

LafargeHolcim eröffneten den Handel deutlich im Plus. Frühe Gewinnmitnahmen zusammen mit dem sich abschwächenden Gesamtmarkt liessen die Kurse indes abschmelzen und zeitweise gar ins Minus drehen. Um 10.00 Uhr notieren die Titel mit 40,46 Franken mehr oder weniger auf dem Vortagesschluss. Der Gesamtmarkt (SMI) steht zur gleichen Zeit mit -0,6 Prozent im Minus.

Die Analysten zeigen sich von dem Umsatzrückgang nicht sonderlich überrascht und hatten sogar ein grösseres Minus erwartet. Insbesondere der Betriebsgewinn (EBIT) habe sich als widerstandsfähiger erwiesen als geschätzt. Der Rückgang in Asien, wo im ersten Quartal China am stärksten von der Pandemie betroffen war, sei durch das Wachstum in Nordamerika und in einigen anderen Ländern teilweise ausgeglichen worden.

Das Management verzichtet zwar weiter auf einen Ausblick für das Gesamtjahr und rechnet im zweiten Quartal mit einem weiteren Rückgang. In der zweiten Jahreshälfte wird aber eine Erholung erwartet. Sollte diese in anderen Regionen ähnlich verlaufen wie in China, dürfte sie kräftig ausfallen, so die Erwartungen.

Bei der UBS zeigt sich der Experte insbesondere vom geringen Rückgang beim Betriebsgewinn positiv überrascht.

Ermutigend sei, dass die Kosteneffekte aus den eingeleiteten Massnahmen voll bestätigt wurden, schreibt der Vontobel-Analyst. Die Bauindustrie insgesamt sei widerstandsfähiger als andere Branchen und dürfte von zukünftigen Wiederaufbauprogrammen der Regierungen und Notenbanken profitieren. Mit der starken Bilanz und den früh ergriffenen Massnahmen wird LafargeHolcim als einer der Gewinner der Krise gesehen. Das Buy-Rating werde klar bekräftigt, heisst es.

Auch bei der ZKB ist man von der Resilienz der Gruppe überrascht. Für das zweite Quartal wird hier ein deutlicherer Umsatzrückgang erwartet, bevor in der zweiten Jahreshälfte eine kontinuierlichen Erholung einsetzen dürfte.

2020 werde ein schwieriges Jahr für den Zementsektor. LafargeHolcim sei aber dank einer starken Bilanz im Vergleich zu anderen Mitbewerbern gut aufgestellt, um aus der Krise gestärkt hervorzugehen. Der Konzern dürfte in vielen Ländern von Massnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur profitieren. Daneben wird von den tiefen Energiepreisen Rückenwind für die Kostenseite erwartet.

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