Zürich (awp) - Der Zementkonzern LafargeHolcim reduziert seine Aktivitäten in Asien und verkauft seine Werke in Malaysia und Singapur. Der Verkaufserlös soll zum Abbau der Verschuldung eingesetzt werden. Analysten begrüssen vor allem den Ausstieg aus dem schwierigen Markt Malaysia und den geplanten Schuldenabbau.

Der Abschluss der Transaktion ist für das zweite Quartal 2019 geplant - vorbehaltlich der üblichen Genehmigungsverfahren, wie LafargeHolcim am Donnerstag mitteilte.

In Malaysia betrieb LafargeHolcim drei integrierte Zementwerke und zwei Mahlwerke. Mit dem Verkauf zieht sich der Konzern nun eigenen Angaben zufolge vollständig aus Malaysia zurück. Käufer sei YTL Cement Berhad. Der Kaufpreis für den 51 Prozent-Anteil betrage 396 Millionen US-Dollar in bar, was 3,75 Malaysische Ringgit je Aktie entspreche. Dies sei eine Prämie von 43 Prozent gegenüber dem Durchschnittskurs der letzten 90 Handelstage von Lafarge Malaysia Berhad an der malaysischen Börse.

In Singapur traf der Zementkonzern eine Vereinbarung mit YTL Cement Singapore PTE Ltd für den Verkauf seines gesamten Anteils von 91 Prozent an Holcim Singapore Ltd, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen war. Zum Verkaufspreis wurden keine Angaben gemacht.

Analysten begrüssen den Rückzug aus einem schwierigem Markt

Mit diesen Transaktionen dürfte LafargeHolcim die Nettoverschuldung um 690 Millionen Franken abbauen und den Verschuldungsgrad um 0,1 mal reduzieren können, kommentiert UBS-Analyst Gregor Kuglitsch die Transaktionen. "Angesichts der Tatsache, dass die Anlagen insgesamt Verluste machten, sollten sie auch zu einer gewissen Ergebnissteigerung führen, obwohl diese wahrscheinlich gering ist."

Der Markt kenne die Strategie des Unternehmens, unterdurchschnittliche Vermögenswerte zu veräussern. Damit stelle die Ankündigung keine grosse Überraschung dar. "Es scheint, dass LafargeHolcim Südostasien insgesamt verlässt", sagt Kuglitsch und verweist auf die Veräusserung der Aktivitäten in Indonesien Anfang des Jahres, auf Malaysia und die Presseberichte über einen Ausstieg aus den Philippinen. UBS stuft die Akten des Weltmarktführers mit "Sell" ein.

"Dies ist eine gute Nachricht für das Desinvestitionsprogramm, da Malaysia in den letzten Jahren ein schwieriger Markt für LafargeHolcim war", schreibt die Bank Bernstein, die die Aktie mit "Outperform" bewertet.

Die Transaktionen seien strategiekonform, kommentiert die ZKB. Dies trage dazu bei, den Zielwert der Verschuldung per Ende 2019 zu erreichen. Daher bekräftige die Zürcher Kantonalbank ihre Empfehlung "Übergewichten".

An der kaum veränderten Schweizer Börse notierten die Aktien gegen 10.20 Uhr mit 52,50 Franken um 0,2 Prozent fester.

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