Jona (awp) - Das Geschäft von LafargeHolcim wurde im ersten Halbjahr 2020 durch den Verlauf der Covid-19-Pandemie geprägt. Der Baustoffkonzern verzeichnete einen deutlich tieferen Umsatz und einen Einbruch beim Betriebsgewinn. Der Höhepunkt der Krise sei aber überwunden und es wird eine schnelle Nachfrageerholung erwartet. Eine konkrete Guidance wird jedoch nicht gegeben.

Die Massnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie hatten in vielen Ländern und Regionen zu einem Lockdown geführt, durch den auch die Bauindustrie zeitweise stark betroffen wurde. "So schnell wie es herunter gegangen ist, ging es auch wieder hinauf", sagte Konzernchef Jan Jenisch am Donnerstag an einer Telefonkonferenz. Den grössten Effekt hatte die Pandemie im April und auch im März und Mai lag der Gruppenumsatz klar unter Vorjahr.

"Aber bereits im Juni lag der vergleichbare Umsatz schon wieder über dem Vorjahr", betonte Jenisch. In allen Regionen habe man "durch die Bank" eine vollständige Erholung gesehen.

"Wir haben schnell und agil auf die Krise reagiert und die richtigen Massnahmen getroffen", sagte der CEO weiter. Mit den im April angekündigten Massnahmen habe man die Kosten deutlicher zurückfahren können als erwartet. "Die Kosten sind im Mai und Juni stärker zurückgegangen als die Volumen", betonte Jenisch. Als Ziele hatte der Konzern für das laufende Jahr eine Senkung der Fixkosten um 300 Millionen Franken und der Investitionen um 400 Millionen gesetzt.

Restrukturierungen habe es keine gegeben und bis auf wenige Ausnahmen seien alle Anlagen wieder in Betrieb.

Solides zweites Halbjahr erwartet

Mit Blick auf das zweite Halbjahr ist das Unternehmen entsprechend zuversichtlich, gibt aber weiter keine konkrete Guidance zu Umsatz oder Gewinn. "Wir rechnen mit einer schnellen Nachfrageerholung und einem soliden zweites Halbjahr", sagte Jenisch. Zudem will LafargeHolcim einen Free-Cashflow von über 2 Milliarden Franken generieren und den Verschuldungsgrad unter dem Faktor 2x halten.

"Der Höhepunkt der Krise liegt hinter uns und wir werden gestärkt daraus hervorgehen", betonte der Konzernchef.

Rückgang im Semester

Doch die drei negativen Monate März bis Mai haben gereicht, um das Halbjahr bei LafargeHolcim ins Minus zu drücken. Der Umsatz im gesamten Semester lag mit 10,69 Milliarden Franken um 18 Prozent unter dem Vorjahr und auf vergleichbarer Basis um 11 Prozent. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBIT) sackte um 28 Prozent auf 1,19 Milliarden Franken ab (vergl. -22%).

Der Konzerngewinn per Ende Juni betrug 347 Millionen Franken, nach 1,01 Milliarden im Vorjahr. Die Nettofinanzschulden beliefen sich auf 10,7 Milliarden Franken und lagen damit um 2 Milliarden tiefer als vor Jahresfrist. Mit den Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten teilweise leicht übertroffen.

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