Jona (awp) - LafargeHolcim hat im dritten Quartal 2020 einen Umsatzrückgang verbucht. Der Betriebsgewinn konnte jedoch aufgrund des laufenden Kostensenkungsprogramms und stabiler Preise verbessert werden. Für das vierte Quartal rechnet der Baustoffkonzern mit einer robusten Nachfrage.

"Wir hatten ein sehr starkes Quartal und sind beim Umsatz auf vergleichbarer Basis fast wieder auf Vorjahresniveau", betonte CEO Jan Jenisch an einer Telefonkonferenz am Freitagmorgen. "Wir haben auch in den Emerging Markets eine robuste Nachfrage gesehen und konnten dort den Absatz unserer Markenprodukte steigern. Das hat auch bei den Preisen gestützt."

Der Umsatz sank um 9,6 Prozent auf 6,46 Milliarden Franken, wie der Baustoffkonzern mitteilte. Auf vergleichbarer Basis (like for like) betrug das Minus jedoch nur 2,6 Prozent. Dabei spielte insbesondere auch der starke Franken eine Rolle.

Nach Regionen betrachtet war der vergleichbare Umsatz in Lateinamerika (+15%) klar positiv und in Asien (-0,5%) und Europa (unv.) stabil. Naher Osten/Afrika (-2,2%) verbuchte ein leichtes, Nordamerika (-9,1%) ein deutlicheres Minus.

Marge deutlich verbessert

Der bereinigte EBIT wuchs zum Vorjahr um 1,9 Prozent auf 1,45 Milliarden Franken. Auf vergleichbarer Basis erzielte der Konzern hier sogar ein Plus von 10 Prozent. Damit verbesserte sich die EBIT-Marge auf 22,4 Prozent von 19,9 Prozent im Vorjahresquartal. Mit den Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten auf allen Stufen klar übertroffen.

"Der Aktionsplan hat bei der Verbesserung der Marge geholfen", sagte Jenisch weiter. LafargeHolcim führt derzeit ein Kostensenkungsprogramm durch und hat Massnahmen ergriffen, um den Cash-Bestand zu sichern. Die als "Health, Cost & Cash" betitelten Massnahmen seien "deutlich über Plan". In den ersten neun Monaten seien die Fixkosten auf vergleichbarer Basis um 396 Millionen Franken gesenkt worden. Geplant waren für das Gesamtjahr 300 Millionen.

Keine erneuten Einschränkungen erwartet

Nach wie vor würden Unsicherheiten in Bezug auf die Covid-19-Pandemie bestehen und die eingeschränkte Visibilität mache einen Ausblick schwierig. Jenisch rechnet jedoch durch die Massnahmen in der zweiten Covid-19-Infektionswelle nicht mit erneuten einschneidenden Behinderungen. "Wir haben die grössten Einschränkungen im April gesehen. Derzeit laufen all unsere Werke auf vollen Touren." Die Baustellen seien von der Politik zumeist als systemrelevant eingestuft worden und könnten mir Schutzmassnahem weiterarbeiten.

Der Ausblick für das Gesamtjahr wird in diesem Kontext angehoben. Der Konzern rechnet nun dank der Performance im dritten Quartal mit einem Free Cash Flow von 2,75 Milliarden Franken. Ende Juli wurde hier noch ein Wert von über 2 Milliarden als Ziel genannt.

Für das vierte Quartal wird eine "robuste Nachfrage" erwartet. Man verfüge über eine starke Bilanz und der Verschuldungsgrad werde unter 1,8x liegen.

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