LONDON (dpa-AFX) - Die positive Reaktion der Anleger in der Baustoffbranche auf den US-Wahlsieg von Donald Trump ist nach Einschätzung des Analysehauses Bernstein Research übertrieben. So zählte der Index der Bau- und Baustoffunternehmen am späten Mittwochvormittag mit plus 0,75 Prozent zu den wenigen Gewinnern im europäischen Branchentableau.

Die von Trump in Aussicht gestellten Infrastrukturausgaben von mehreren hundert Milliarden US-Dollar sollten nicht überbewertet werden, schrieb Bernstein-Analyst Phil Roseberg in einer Studie. Die Pläne müssten erst einmal durch den Kongress gebracht werden, was hart werden dürfte. Zudem hätten die Unsicherheiten rund um die Entwicklung der US-Wirtschaft sowie die Möglichkeit einer Rezession zugenommen. Dadurch steige das Risiko geringerer Bauausgaben privater Haushalte sowie von Firmen. Hinzu kämen Risiken für die Wirtschaft Mexikos.

Besonders stark auf diese Regionen ausgerichtet sei der italienische Zementkonzern Buzzi Unicem. Auch CRH sei stark vom US-Geschäft abhängig. Beim Dax -Konzern HeidelbergCement spiele das US-Geschäft auch eine wichtige Rolle, aber nicht so sehr wie bei den beidem zuerst genannten Unternehmen.

Bei LafargeHolcim sei die Ausrichtung auf die USA geringer als bei den meisten Konkurrenten, doch könnten hier Ungewissheiten hinsichtlich der Entwicklung der Schwellenländer belasten.

Saint-Gobain und Sika hätten derweil unter den von ihm beurteilten Unternehmen die stärkste Ausrichtung auf Europa und die geringste auf die USA./mis/hoe/stb