"Das ist ein klares Zeichen unserer operativen Stärke, die durch die Chemtura-Akquisition weiter zunimmt", sagte Vorstandschef Matthias Zachert am Donnerstag. Auch für das zweite Quartal sei eine "gute Geschäftsentwicklung" zu erwarten. Lanxess hatte die rund 2,4 Milliarden Euro schwere Übernahme des US-Rivalen Chemtura vor knapp drei Wochen abgeschlossen und damit schneller als geplant. Inklusive des Zukaufs erwartet Lanxess nun für dieses Jahr ein bereinigtes Betriebsergebnis (Ebitda) zwischen 1,23 und 1,3 Milliarden Euro. Das bislang höchste operative Ergebnis erzielte Lanxess 2012 mit rund 1,2 Milliarden Euro. Bislang hatte Zachert für dieses Jahr einen leichten Zuwachs des bereinigten Ergebnis zum Vorjahreswert von 995 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Im ersten Quartal steigerte Lanxess den bereinigten Betriebsgewinn um ein Viertel auf 328 Millionen Euro - mehr als der Vorstand zuletzt prognostiziert und Analysten erwartet hatten. Der Umsatz legte ebenfalls um ein Viertel auf 2,4 Milliarden Euro zu. "Wir konnten in jedem unserer Geschäftssegmente einen Nachfrageanstieg verzeichnen und in allen Marktregionen weltweit höhere Umsätze erzielen", sagte Zachert. Der Konzern profitierte auch von Preiserhöhungen von elf Prozent und einem starken Geschäft mit technischen Kunststoffen etwa für die Automobil- und Elektroindustrie.

Herausfordernd bleibt für Lanxess das Kautschukgeschäft, das Zachert zufolge nach wie vor mit deutlichen Überkapazitäten kämpft. "Die Industrie befindet sich in sehr schwierigem Fahrwasser." Kleinere Wettbewerber seien bereits aus dem Markt ausgestiegen oder in die Insolvenz gegangen und die schwierige Phase werde noch die nächsten ein bis Jahr andauern. Lanxess hatte deshalb 2015 sein eigenes Geschäft mit synthetischem Kautschuk in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem saudischen Ölgiganten Saudi Aramco eingebracht. Beide Firmen halten daran jeweils die Hälfte und an dem ursprünglichen Zeitplan, dass die Besitzverhältnisse in den nächsten fünf Jahren so bleiben sollen, habe sich nichts geändert, sagte Zachert.

Das Augenmerk liegt nun auf der Integration von Chemtura, dem größten Zukauf in der Firmengeschichte. Dabei lässt es Zachert aber nicht bewenden: "Wir haben in diesem Jahr noch unheimlich viel vor, operativ den Konzern zu verändern aber auch strategisch den Konzern zu verändern. Das werden sie dann natürlich auch in den kommenden Quartalen sehen."