Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die moderate Jahresendrally dürfte sich am Donnerstag fortsetzen. Der DAX wird vorbörslich 0,3 Prozent höher erwartet bei 15.637 Punkten, das wäre der höchste DAX-Stand seit einer Woche. Im Euro-Stoxx-50 sieht es ähnlich aus. "Die neuen Omikron-Studien befeuern die positive Kursentwicklung", sagt Marktstratege Thomas Altmann von QC Partners. "Eine Virus-Variante, die zwar ansteckender, aber zugleich weniger gefährlich ist, hat für die Börsen nicht allzu viel Schrecken", sagt er mit Blick auf neue Studien zu vergleichsweise niedrigen Krankenhauseinweisungen. Die Börsen hofften auf eine schnelle Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens im neuen Jahr.

Das Geschäft dürfte zwar wie immer zum Jahresende weiter ausdünnen. An umsatzschwachen Tagen reichen aber bei einer positiven Grundstimmung schon wenige Käufer, um den Markt nach oben zu treiben. Mit Interesse wird auf auffallend viele US-Konjunkturdaten für einen Vorweihnachtstag gewartet. nach dem aufwärts revidierten US-BIP zum dritten Quartal stehen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Entwicklung der Persönlichen Einkommen und der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter sowie die Neubauverkäufe im Blick.


   Conti äußert sich zuversichtlich zum Schluss-Quartal 

Unter den Einzelunternehmen stellen Marktteilnehmer Conti heraus. "Hinsichtlich der bereinigten operativen Marge liegen wir in der Spanne, die wir im letzten Ausblick genannt haben: 5,2 bis 5,6 Prozent", sagte Conti-Chef Nikolai Setzer der "Wirtschaftswoche". "Da haben wir Chancen, am oberen Ende unserer Prognose zu landen", wird der Conti-Chef zitiert. Im Spezialistenhandel zieht der Wert um 2,2 Prozent an.

Lanxess spricht mit Blick auf 2022 von einem Konsolidierungsjahr. Größere Zukäufe plant der Chemiekonzern erst wieder im übernächsten Jahr.

Bei den kleinen Werten könnten Wacker Neuson von Preiserhöhungen des Konkurrenten Komatsu profitieren. Der japanische Baumaschinenkonzern und Gabelstapler-Hersteller hat Preiserhöhungen um 10 Prozent angekündigt. An der Börse in Tokio legt der Kurs daraufhin um 2,3 Prozent zu. Möglicherweise profitieren auch Kion und Jungheinrich von der Entwicklung.


   Keine weiteren Käufe durch United-Internet-Haupteigner 

Mit leichtem Druck auf United Internet rechnen Händler am Donnerstag. Haupteigner Ralph Dommermuth hat nun mit rund 50,10 Prozent die Mehrheit am Unternehmen durch einen Paketkauf erreicht und will erst einmal nicht weiter aufstocken. Damit zieht er auch das zuvor erwogene Kaufangebot für 17 Millionen Aktien zurück. Nur bei günstigen Gelegenheiten soll künftig noch zugegriffen werden. Die Ankündigung zu den diversen Optionen der Mehrheitsübernahme war vor zwei Wochen erfolgt.


   Starker Einfluss von Omikron auf Ryanair überrascht 

Die kräftige Gewinnwarnung von Ryanair vom Vorabend wird im Handel mit Überraschung aufgenommen. Der Billigflieger hatte sich noch vor Wochen zuversichtlich wegen des Einflusses von Omikron geäußert. Nun wurde die Verlustprognose für das Gesamtjahr mehr als verdoppelt auf 250 bis 450 Millionen Euro. Vor allem die Kapazitätssenkung für das Januar-Geschäft und die drastische Senkung der Passagiererwartung überrascht. "Das bestätigt die Befürchtung der Auswirkung von Omikron auf die Airlines und dürfte den gesamten Sektor drücken", kommentierte ein Händler. Man habe so etwas "prinzipiell erwartet", es sei aber "etwas anderes, wenn man die Zahlen dann schwarz auf weiß sieht". Lufthansa zeigen sich im Spezialistenhandel knapp im Minus.


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DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Mi,17:03 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1337      +0,1%     1,1324        1,1325   -7,2% 
EUR/JPY           129,47      +0,2%     129,22        129,42   +2,7% 
EUR/CHF           1,0422      +0,0%     1,0870        1,0427   -3,6% 
EUR/GBP           0,8492      +0,1%     0,8482        0,8485   -4,9% 
USD/JPY           114,20      +0,1%     114,11        114,26  +10,6% 
GBP/USD           1,3351      +0,0%     1,3350        1,3348   -2,3% 
USD/CNH           6,3767      -0,0%     6,3775        6,3783   -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        48.425,71      -1,2%  48.997,13     48.847,87  +66,7% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          72,74      72,76      -0,0%         -0,02  +53,7% 
Brent/ICE          75,34      75,29      +0,1%          0,05  +49,7% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.806,31   1.803,60      +0,2%         +2,71   -4,8% 
Silber (Spot)      22,84      22,85      -0,0%         -0,01  -13,5% 
Platin (Spot)     973,95     974,00      -0,0%         -0,05   -9,0% 
Kupfer-Future       4,41       4,39      +0,3%         +0,02  +25,2% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 23, 2021 02:18 ET (07:18 GMT)