Der Wohnungskonzern LEG Immobilien hat die Hoffnung auf eine Fusion mit dem kleineren Rivalen TAG Immobilien endgültig begraben.

"Wir reden nicht weiter und wir schauen nicht weiter", sagte LEG-Chef Lars von Lackum am Freitag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Die Synergien aus einer Fusion der beiden Wohnungskonzerne seien nicht hoch genug gewesen, um den geforderten Preis zu rechtfertigen.

Die LEG besitzt bundesweit über 137.000 Mietwohnungen - mehr als 90 Prozent davon in Nordrhein-Westfalen. Die Hamburger TAG hat 85.000 Wohnungen vor allem in Nord- und Ostdeutschland im Bestand und ist Ende vergangenen Jahres auch in den polnischen Wohnungsmarkt eingestiegen. Die Pläne für eine Fusion waren Ende Mai schnell geplatzt.

LEG will weiter außerhalb des Stammlandes Nordrhein-Westfalen Wohnungen zukaufen, schließt aber eine Auslandsexpansion aus. "Wir wollen uns ganz klar auf Deutschland beschränken", sagte von Lackum. Dort liege die Expertise des Konzerns. Erst im Juni hatte LEG 7500 Wohnungen in Niedersachsen, Flensburg und der Rhein-Neckar-Region erworben. Man suche nach weiteren Paketen von mindestens 1000 Wohnungen, in das Geschäft mit dem Wohnungsbau (Developing) wolle man aber nicht einsteigen. "Wir werden uns nicht an einem Developer beteiligen", sagte von Lackum. Hingegen prüfe der Konzern eine Expansion im Dienstleistungsgeschäft, sagte der LEG-Chef ohne konkreter zu werden.

Im zweiten Quartal steigerte LEG dank höherer Mieten und dem Expansionskurs den operativen Gewinn aus dem Vermietgeschäft (FFO I) um 16,6 Prozent auf 100,6 Millionen Euro. Der Wohnungskonzern rechnet nun damit, dass er 2020 die obere Hälfte seiner Ergebnisprognose von 370 bis 380 Millionen Euro erreicht.