FRANKFURT (Dow Jones)--Der LEG-Chef, Lars von Lackum, hält die Wohnungsbauziele der Bundesregierung für unrealistisch. "Wir haben einen enormen Zinsanstieg, der sich auch bei uns in den Zins- und Kapitalkosten spiegelt, wir haben eine enorme Inflation bei den Bau- und Personalkosten, wir haben steigende Anforderungen an die energetische Effizienz der Gebäude und die Unsicherheit, wie es bei der Förderung weitergeht", sagte von Lackum der Rheinischen Post. All das habe dazu geführt, dass viele?Investoren sagten, unter diesen Rahmenbedingungen sei kein bezahlbarer Neubau von Mietwohnungen möglich.? Realistisch sei eine Zahl von 200.000 Wohnungen. Das wäre die Hälfte des von der Ampelkoalition ausgerufenen Ziels bei Neubauwohnungen.

Zudem wirft der Manager der Ampelkoalition Fehler bei der Umsetzung der von der Gaspreiskommission gemachten Vorschläge vor. "Vieles von dem, was in der Kommission gut vorgedacht worden ist, ist durch die Bundesregierung handwerklich unsauber umgesetzt worden", so von Lackum weiter. Dass Vermieter im Dezember Geld an diejenigen Mieter zurückerstatten sollten, bei denen es etwa schon im Frühjahr zu Anpassungen der Vorauszahlungen gegeben habe, sei wegen der Kürze der Zeit "eine enorme verwaltungstechnische Herausforderung, teilweise sogar faktisch unmöglich".

Die Bundespolitik müsse aufpassen, dass sie "keine falschen Hoffnungen oder Erwartungen weckt", so der LEG-Chef. Beim Gaspreisdeckel hofft der Manger noch auf Veränderungen: "Wir hoffen, dass wir das Geld nicht zunächst monatlich erstatten sollen, um es später im Rahmen der nächsten Nebenkostenabrechnung von unseren Mietern wieder zurückfordern zu müssen. Vielleicht entwickelt die Bundespolitik noch ein besseres Verständnis der Sachlage.?"

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December 02, 2022 20:00 ET (01:00 GMT)