Berlin (Reuters) - Wenige Tage vor dem Volksentscheid in Berlin warnt der Chef des Wohnungskonzerns LEG Immobilien vor der Enteignung privatwirtschaftlicher Großvermieter.

"Ich finde das Anliegen unfassbar falsch", sagte LEG-Chef Lars von Lackum der "Süddeutschen Zeitung". Nach der Wende hätten Häuser in Ost-Berlin ähnlich ausgesehen wie heute der Bestand in Kuba. "Berlin drohen in einigen Jahren dann ähnliche Verhältnisse, wenn man Eigentum vergesellschaftet", sagte von Lackum. Es gäbe danach nicht mehr bezahlbaren Wohnraum, sondern weniger und schlechteren.

Auch ein bundesweiter Mietendeckel, wie ihn die Linke fordere, würde laut von Lackum den Wohnungsmangel in Städten nicht beheben, so die Zeitung: "Den größten Vorteil haben doch diejenigen, die sich schon vorher besonders hohe Mieten leisten konnten." Der Mietendeckel sei unsozial, da er die Falschen bevorzuge.

Von Lackum habe zudem das Interesse der LEG bekräftigt, pro Jahr um bis zu 7000 Wohnungen zu wachsen. "Wir trauen uns grundsätzlich zu, Portfolien zu kaufen, die auf den Markt kommen", sagte er. "Wir kaufen aber immer nur, wenn der Preis passt."