Freiburg (awp) - Der Hersteller von Elektronikkomponenten Lem hat im Geschäftsjahr 2020/21 weniger Umsatz und Gewinn erzielt. Der durch die Coronakrise getriebene Rückgang hielt sich aber in Grenzen. Vor allem in Asien entwickelt sich die Nachfrage nach Lem-Lösungen gut.

Der Umsatz der Lem-Gruppe sank in dem im März zu Ende gegangenen Geschäftsjahr um 2,3 Prozent auf 301 Millionen Franken, wie der Anbieter von Wandlern zur Messung elektrischer Parameter am Mittwoch mitteilte. Wechselkursbereinigt sind die Verkäufe gar leicht um 0,4 Prozent angestiegen. Lem selber hatte Anfang Februar die Umsatzerwartung auf 290 Millionen leicht in die Höhe geschraubt.

Damit konnte Lem den Abwärtstrend aus dem ersten, von Corona geprägten Halbjahr, gegen das Jahresende hin weiter bremsen. Die Gruppe sei besser als zu Beginn befürchtet durch die Krise gekommen, wird CEO Frank Rehfeld in der Mitteilung zitiert. Von April bis September hatte der Umsatz von Lem um beinahe 10 Prozent (wechselkursbereinigt -4,4%) abgenommen.

EBIT steigt

Gar einen Anstieg verbuchte Lem im Betriebsergebnis. Der EBIT nahm um 4,4 Prozent auf 60,9 Millionen Franken zu und die entsprechende Marge um 1,3 Prozentpunkte auf 20,2 Prozent. Lem sei es gelungen, die Geschäftsprozesse und Kosten rasch auf die Krisenlage anzupassen, heisst es.

Der Reingewinn lag dagegen mit 55,6 Millionen um 8,4 Prozent unter dem Vorjahreswert, nachdem allerdings das Ergebnis des Vorjahres von einem positiven Steuereffekt von 14,0 Millionen begünstigt wurde. Lem hat die Vorgaben der Analysten sowohl mit dem Reingewinn als auch mit dem EBIT übertroffen.

Den Aktionären will das Unternehmen aus dem Gewinn eine höhere Dividende ausschütten. Der Generalversammlung schlägt der Verwaltungsrat die Bezahlung von 42 Franken je Aktie vor nach 40 Franken im vergangenen Jahr.

Wachstum in China

Sehr gut sei das Geschäft von Lem im vergangenen Jahr in China gelaufen, heisst es weiter. China hat den Anteil am Gesamtumsatz nochmals gesteigert, und zwar auf neu knapp 38 Prozent. Europa steuert derweil noch etwas weniger als einen Drittel zum Umsatz bei und Nordamerika gute 10 Prozent.

Der Umsatz im grösseren Segment Industrie sank um 6,3 Prozent auf 225,2 Millionen Franken, im kleineren Segment Automobil wuchs Lem hingegen mit 12 Prozent auf 75,7 Millionen. Da gab es für Lem starken Rückenwind aus der Elektroautobranche. Allein im vierten Quartal kletterte der Umsatz im Bereich um beinahe zwei Drittel in die Höhe, auch hier dank China.

Im Ausblick auf das frisch angelaufene Geschäftsjahr zeigt sich das Management sehr zurückhaltend. Die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie könnten noch lange nachhallen, heisst es. Allerdings sei der Gruppe der Start ins Jahr dank einer weiterhin guten Nachfrage nach den Produkten geglückt. Daher sei man für den weiteren Geschäftsverlauf "vorsichtig optimistisch" gestimmt. Eine konkrete Guidance gibt Lem nicht ab.

mk/rw