Nach dem stärksten Ein-Tages-Rückschlag an der Wall Street seit vier Monaten ist am Dienstag Erholung angesagt. Getrieben wurden die Verkäufe am Montag von der Krise um den chinesischen Immobilienkonhzern Evergrande, der in Zahlungsschwierigkeiten geraten ist. Chefmarktstratege Marko Kolanovic von JP Morgan spricht von einer "Überreaktion" und von technisch getriebenen Verkäufen in einem Umfeld geringer Liquidität. Kolanovic erwartet auch deshlab eine Erholung, weil die Delta-Variante des Corona-Virus auf dem Rückzug ist. Zudem geht er davon aus, dass die Unternehmen im dritten Quartal die Erwatrtungen übertreffen dürften.

Derweil heben Analysten an der Wall Street hervor, dass China Evergrande keine zweite Lehmannn sei. Die Lehmann-Pleite war 2008 eine Ursache der Finanzkrise in den USA. "Ein echter 'Lehman-Moment' ist eine Krise ganz anderen Ausmaßes", sagen die Strategen von Barclays: "Dazu müsste es zu einem Streik der Kreditgeber in weiten Teilen des Finanzsystems kommen, zu einem starken Anstieg der Kreditnotlage außerhalb des Immobiliensektors und dazu, dass die Banken nicht gewillt sind, sich auf dem Interbankenmarkt zu begegnen. Und bei all dem müssten wir auch massive politische Fehler seitens der chinesischen Behörden sehen."

Die Sorgen um Evergrande kommen zu einem kritischen Zeitpunkt, da mehrere Experten zu Recht davor gewarnt haben, dass der September für US-Aktien nach einem ruhigen Sommer holprig werden könnte. Zudem beginnt am Dienstag der erste Teil einer zweitägigen Notenbank-Sitzung, die zu einer restriktiveren Zinsprognose führen könnte, und der Kongress ist bisher nicht bereit, die Schuldenobergrenze zu erhöhen, während er um eine Einigung über ein Paket von Infrastrukturausgaben ringt.

Für die Aktien von Lennar geht es im vorbörslichen US-Handel nach unten. Der US-Baukonzern verwies bei der Veröffentlichung der Ergebnisse für das dritte Quartal auf "beispiellose Herausforderungen in der Lieferkette". Daher sei die Anzahl der fertiggestellten Häuser leicht unter der erwarteten Spanne geblieben. Doch sei die Nachfrage weiterhin hoch, hieß es weiter. Die Aktie fällt um 3,1 Prozent.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/ros

(END) Dow Jones Newswires

September 21, 2021 05:52 ET (09:52 GMT)