Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle. Die Einwegkunststoffrichtlinie sieht 
seit 03. Juli 2021 auch einheitliche Kennzeichnungsvorschriften für bestimmte 
Produkte auf der Verpackung oder auf dem Produkt selbst vor. Darunter fallen 
etwa Damenhygiene-Produkte und Feuchttücher für Körper- und Haushaltspflege, die 
Kunststoffe enthalten. 
 
In einer im Oktober 2021 publizierten Studie[2] bestätigten Wissenschaftler/ 
innen des renommierten, akademischen Forschungsinstituts Scripps Institution of 
Oceanography (SIO) der University of California, San Diego, dass sich 
holzbasierte Cellulosefasern am Ende ihres Lebenszyklus im Ozean in kurzer Zeit 
biologisch abbauen und damit auch die deutlich bessere Alternative zu 
erdölbasierten, synthetischen Fasern darstellen. Die Untersuchung war das 
Ergebnis eines unabhängigen Projekts, das sich zum Ziel setzte, die "End-of- 
Life"-Szenarien für Textilien und Vliesstoffe, die in der Umwelt entsorgt 
werden, zu verstehen. Während sich die holzbasierten Cellulosefasern bereits 
innerhalb von 30 Tagen vollständig biologisch zersetzten, verzeichneten die 
getesteten erdölbasierten Fasern auch nach über 200 Tagen praktisch keine 
Veränderung. 
 
Die Verschmutzung der Umwelt durch Plastik ist ein großes Problem unserer Zeit, 
das sich auch noch auf viele künftige Generationen auswirken kann. Die 
Modeindustrie belastet die Umwelt mit ihrem Geschäftsmodell der "Fast Fashion" 
dabei in einem besonders extremen Ausmaß. So hat sich der Einsatz von 
erdölbasierten, synthetischen Fasern in Kleidungsstücken in den vergangenen 20 
Jahren in etwa verdoppelt. Erdölbasierte Fasern machen heute ca. zwei Drittel 
des weltweiten Faserverbrauchs aus - mit steigender Tendenz[3]. 
 
Zwtl.: Auszeichnung als "Nachhaltigkeits-Champion" 
 
Lenzing wurde in der Berichtsperiode gleich mehrfach für ihre Leistungen, 
insbesondere im Nachhaltigkeitsbereich, ausgezeichnet: Die renommierte 
Ratingagentur MSCI stufte das Rating der Lenzing Gruppe von "A" auf "AA" per 
September 2021 hoch. Lenzing gehört damit zu den besten sechs Prozent der 
bewerteten Unternehmen in ihrer Vergleichsgruppe. Durch das bessere MSCI ESG- 
Rating ergibt sich für Lenzing auch eine Verringerung des Zinsaufwandes. Lenzing 
platzierte im November 2019 ein Schuldscheindarlehen über EUR 500 Mio., das an 
die eigene Nachhaltigkeitsperformance gebunden ist. Das Unternehmen wird den 
gesamten Betrag der Zinsersparnis, der sich aus der Neubewertung ergibt, gemäß 
seiner Verpflichtung im Rahmen der Platzierung des Schuldscheindarlehens an ein 
von ihm unterstütztes Projekt spenden. MSCI verwies in der Begründung für ihr 
Upgrade insbesondere auf die ambitionierten Klimaziele des Unternehmens, dessen 
Ansatz zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft und die überdurchschnittlich gute 
Governance-Struktur. 
 
Im CSR-Rating von EcoVadis erreichte Lenzing 2021 erstmals den Platin-Status und 
ist damit weltweit unter den besten ein Prozent der bewerteten Unternehmen in 
Bezug auf die Aspekte Umwelt, faire Arbeitsbedingungen und Menschenrechte sowie 
Ethik und nachhaltige Beschaffung. 
 
Zwtl.: Cord Prinzhorn übernimmt als interimistischer CEO 
 
Der Aufsichtsrat der Lenzing AG einigte sich im September einvernehmlich mit dem 
langjährigen Vorstandsvorsitzenden Stefan Doboczky über eine vorzeitige 
Auflösung seines Vertrages. Doboczky setzte den Aufsichtsrat darüber in 
Kenntnis, für eine weitere Verlängerung seines Vertrages ab 2022 nicht zur 
Verfügung zu stehen. Der Lenzing Aufsichtsrat nahm dies mit großem Bedauern zur 
Kenntnis und löste den Vertrag mit Ende der Berichtsperiode im Einvernehmen mit 
Doboczky auf. Zum interimistischen Vorstandsvorsitzenden wurde Cord Prinzhorn 
bestellt. Prinzhorn ist seit der Hauptversammlung im April dieses Jahres 
Mitglied des Lenzing Aufsichtsrates. Er wird dieses Mandat ab 04. November 2021 
bis auf Weiteres ruhen lassen und den Vorsitz des Vorstandes übernehmen. 
 
Zwtl.: Prognose für 2021 
 
Der Internationale Währungsfonds rechnet für das Jahr 2021 mit einem weltweiten 
Wachstum von 5,9 Prozent. Die wirtschaftliche Erholung nach der tiefen Rezession 
durch COVID-19 ist jedoch mit Risiken behaftet und hängt maßgeblich vom weiteren 
Impffortschritt und einer erfolgreichen globalen Eindämmung der Pandemie, 
insbesondere in den Entwicklungsländern, ab. Das Wechselkursumfeld bleibt in den 
für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil. 
 
Die globalen Fasermärkte verzeichneten ab dem dritten Quartal 2020, ausgehend 
von China, eine deutliche Erholung von der CoV-Krise. Im Februar/März dieses 
Jahres drehte der Markt und entwickelte sich bis in das dritte Quartal 
tendenziell rückläufig. In den vergangenen Wochen stiegen die Faserpreise wieder 
kräftig an. Im Markt für Baumwolle zeichnet sich in der laufenden Erntesaison 
2020/2021 eine Verknappung der Produktionsmenge und damit einhergehend eine 
leicht rückläufige Entwicklung der Lagermengen ab. Die Preise für Faserzellstoff 
gingen im dritten Quartal und auch zu Beginn des vierten Quartals zurück, 
bewegen sich aber nach wie vor auf hohem Niveau. 
 
Lenzing geht weiterhin von einem steigenden Bedarf an nachhaltigen Fasern für 
die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranche aus. 
Dieser Trend dürfte sich, nicht zuletzt auch aufgrund diverser 
Gesetzesinitiativen, auch nach der COVID-19-Pandemie ungebremst fortsetzen. 
 
Mit der Aussicht auf eine fortschreitende aktive Immunisierung breiter 
Bevölkerungsgruppen gegen COVID-19 wachsen auch in der textilen 
Wertschöpfungskette zunehmend der Optimismus und das Vertrauen in eine baldige 
Rückkehr zur Normalität. Das derzeit positive Umfeld ist jedoch, auch wegen des 
verstärkten Auftretens von Virus-Mutationen und extremen Infektionsgeschehens in 
Teilen Südamerikas sowie in Süd- und Südostasien, nach wie vor von großer 
Unsicherheit geprägt. Die Visibilität bleibt daher eingeschränkt. 
 
Nach den deutlichen Kostensteigerungen im bisherigen Geschäftsjahr ist auch in 
den kommenden Quartalen mit weiterem Kostendruck auf der Energie-, Rohstoff- und 
Logistikseite zu rechnen. 
 
Die Lenzing Gruppe geht daher für 2021, aufgrund der sehr positiven Entwicklung 
der ersten drei Quartale und unter Berücksichtigung der genannten Faktoren, 
unverändert davon aus, dass das EBITDA mindestens auf einem Niveau von EUR 360 
Mio. liegen wird. 
 
Lenzing sieht sich angesichts dieser Entwicklungen mit ihrer 
Unternehmensstrategie sCore TEN sehr gut positioniert und wird die 
Fertigstellung der strategischen Großprojekte, die ab 2022 einen signifikanten 
Ergebnisbeitrag liefern werden, entschlossen vorantreiben. Neben ihren 
Zielwerten für EBITDA (EUR 800 Mio.) und ROCE (>10 %[4]) bestätigt Lenzing auch 
ihre vier anderen mittelfristigen Ziele für 2024: Nettoverschuldung/EBITDA (<2,5 
x), Spezialitätenanteil (>75 % der Faserumsätze), Eigenversorgung mit 
Faserzellstoff (>75 %), Dekarbonisierung (>40 % weniger CO2-Emissionen je Tonne 
Produkt). 
 
Ausgewählte Kennzahlen der 
Lenzing Gruppe                             01-09/2021                 01-09/2020 
EUR Mio. 
Umsatzerlöse                                  1.588,5                    1.194,9 
EBITDA (Betriebsergebnis                        297,6                   138,5(1) 
vor Abschreibungen) 
EBITDA-Marge                                   18,7 %                    11,6 %1 
Periodenergebnis                                113,4                      -23,3 
Ergebnis je Aktie in EUR                         3,77                      -0,10 
Cashflow aus der                                307,8                      -14,0 
Betriebstätigkeit 
CAPEX(2)                                        631,1                      449,8 
 
 
 
                                         30.09.2021                   31.12.2020 
Nettofinanzverschuldung                       806,3                        471,4 
Bereinigte                                   41,6 %                       45,8 % 
Eigenkapitalquote3 
Mitarbeiter/innen                             7.831                        7.358 
(Beschäftigte) 
 
1) Seit dem Beginn des Geschäftsjahres 2021 stellt die Lenzing Gruppe die 
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung von Gesamtkostenverfahren auf 
Umsatzkostenverfahren um. Damit wird die internationale Vergleichbarkeit mit 
Peer Group-Unternehmen erhöht. Es erfolgt eine Umgliederung einiger der bisher 
EBIT/EBITDA-wirksamen Beträge in das Finanzergebnis (siehe Note 
1 zum Konzernzwischenabschluss des Halbjahresberichtes 01-06/2021) 
2) Capital expenditures: Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und 
biologische Vermögenswerte laut Konzern-Kapitalflussrechnung 
3) Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme 
 
Foto-Download [https://bit.ly/3q2Q9gG] 
PIN: 6ooqapdVE5fA 
 
[1] Richtlinie (EU) 2019/904 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. 
Juni 2019 über die Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte 
auf die Umwelt 
[2] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0048969721031314 
[3] http://changingmarkets.org/wp-content/uploads/2021/01/FOSSIL-FASHION_Web- 
compressed.pdf 
[4] Für Anlagen im Bau zu bereinigen 
 
 
 
Rückfragehinweis: 
Dominic Köfner 
Vice President Corporate Communications & Public Affairs 
Lenzing AG 
Telefon: +43 7672 701 2743 
E-Mail: media@lenzing.com 
 
Ende der Mitteilung                               euro adhoc 
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(END) Dow Jones Newswires

November 03, 2021 02:30 ET (06:30 GMT)