TAUFKIRCHEN/ROM (dpa-AFX) - Die europäischen Rüstungsfirmen Hensoldt und Leonardo wollen bei der Entwicklung neuer elektronischer Waffensysteme zusammenarbeiten. Gemeinsam mit den Italienern sollten so Elektronikkomponenten unter anderem für den Eurofighter sowie für die Marine und Landstreitkräfte angeboten werden, sagte Hensoldt-Chef Thomas Müller dem "Handelsblatt" (Freitag). Elektronik gewinne in der modernen Kriegsführung eine immer wichtigere Bedeutung, weswegen die Partnerschaft "sehr sinnvoll" sei.

Dabei zeigte sich der Manager offen, sollten sich weitere Unternehmen dem Bündnis anschließen wollen. "Wir verschließen uns nicht, wenn andere Europäer beitreten wollen", sagte er. Die Partnerschaft mit Leonardo könne "eine wertvolle Keimzelle sein". Leonardo-Chef Alessandro Profumo konkretisierte: "Wir brauchen ein Europa der Verteidigung", sagte er der "Handelsblatt". Dadurch könne der Kontinent seine Souveränität bewahren.

Hensoldt ist die ehemalige Radarsparte von Airbus. Der Finanzinvestor KKR hatte das Unternehmen 2017 übernommen und es im September 2020 an die Börse gebracht. Im vergangenen Jahr verkaufte er eine Sperrminorität von 25,1 Prozent an den Bund und einen weiteren Anteil gleicher Höhe an den italienischen Konzern Leonardo. Hensoldt liefert auch Schlüsseltechnologien aus den Bereichen Krypto-Technik und Sensorik./ngu/mis