HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Die Gewinnwarnung von Schaeffler
Dabei ist das Thema eigentlich nicht neu, hatte doch Schaeffler selbst im ersten Quartal bei der Rendite in seinem Autogeschäft enttäuscht. Schaeffler war am Vorabend bei seinen Jahreszielen für die operative Marge (Ebit-Marge) vor Sondereffekten sowie dem freien Mittelzufluss zurückgerudert. Die Branche war zuletzt lange Zeit von solchen schlechten Nachrichten verschont geblieben.
Die Aktien von Schaeffler stürzten zuletzt um 10,67 Prozent auf 12,81 Euro ab. In der ersten Schockwelle zu Handelsbeginn fiel Schaeffler sogar um fast 14 Prozent. Ebenso unter die Räder kamen die Branchenkollegen Continental
Europaweit wurden am Morgen auch die Aktie des französischen Unternehmens Faurecia
Er rechne mit einer neu entfachten Diskussion über Wachstumsaussichten und Widerstandsfähigkeit der Margen von Autozulieferern, erklärte Jefferies-Analyst Kurian. Dieses Thema komme wieder hoch in einer Zeit, in der sich die Branche dem Höhepunkt im aktuellen Zyklus annähre. Das Thema Preisdruck werde nun bei allen Autozulieferern bei den nächsten Kapitalmarkt-Veranstaltungen in den Fokus rücken.
UBS-Analyst Julian Radlinger hält allerdings den Einfluss auf andere Werte der Branche für begrenzt, da Schaeffler aufgrund seiner Produkte im Gegensatz zu den Kollegen stärker dem Preisdruck ausgesetzt sei. Radlinger hatte schon Ende Mai die Aktie auf "Sell" abgestuft und auch sein Kursziel zurückgenommen mit genau der nun vom Unternehmen genannten Begründung: Preisdruck und Entwicklungskosten würden die Ebit-Marge belasten.
Dies sei ganz klar ein Rückschlag für die Investment-Story, schrieb Analyst Michael Raab von Kepler Cheuvreux. Der Zuliefersektor sei eine ganze Weile von Gewinnwarnungen verschont geblieben. Er sehe seine These bestätigt, dass das Umfeld für Zulieferer schwieriger werden könnte./stk/das/stb