NÜRNBERG (dpa-AFX) - Der Autozulieferer Leoni will an diesem Donnerstag (9.30 Uhr) seine Bilanz für das vergangene Jahr vorlegen und einen Ausblick auf 2017 geben. Beobachter erwarten von der Bilanzpressekonferenz zudem neue Erkenntnisse bei der Aufklärung einer Betrugsaffäre, die den Nürnberger Kabel-, Draht- und Bordnetzhersteller im vergangenen Jahr 40 Millionen Euro gekostet hatte.

Unbekannte Täter hatten im Sommer 2016 mittels gefälschter Dokumente und Identitäten Leoni-Gelder auf Konten in Asien transferiert. Das ergaunerte Geld wieder zurückzubekommen, hält Leoni-Chef Dieter Bellé "für sehr unwahrscheinlich bis so gut wie ausgeschlossen", hatte er in der Vergangenheit mehrfach betont.

Neben der Betrugsaffäre hatten auch Probleme seiner Bordnetz-Sparte Leoni stark belastet. Das operative Ergebnis (Ebit) schrumpfte nach den im Februar veröffentlichten vorläufigen Zahlen um fast die Hälfte auf 78 Millionen Euro. Ursprünglich war Leoni-Chef Bellé sogar von noch weniger ausgegangen. Unter dem Strich blieben dem Konzern 10 Millionen Euro; 2015 hatte der Konzernüberschuss noch bei 77,3 Millionen Euro gelegen./kts/DP/jha