NÜRNBERG (dpa-AFX) - Hohe Kosten für den Konzernumbau haben den operativen Gewinn beim Autozulieferer Leoni gedrückt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug im zweiten Quartal vorläufigen Berechnungen zufolge rund 38 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum waren es operativ noch 50,4 Millionen Euro gewesen. Für das erste Halbjahr erwartet Leoni ein Ebit von rund 62 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 85,5 Millionen Euro). Darin sind Restrukturierungskosten von rund 21 Millionen Euro enthalten. Die endgültigen Halbjahres-Ergebnisse gibt Leoni am 10. August bekannt.

Bereinigt um die Kosten für die Neuausrichtung des Konzerns - vor allem in der problematischen Bordnetzsparte - betrug das Ergebnis im zweiten Quartal 56 Millionen Euro. Damit schnitt das Unternehmen nach eigenen Angaben besser ab als am Markt erwartet. Die Maßnahmen zur Neuausrichtung zeigten inzwischen erste Erfolge, sagte ein Unternehmenssprecher. Zudem hätten Währungseffekte und die Auflösung von Rückstellungen zum guten Ergebnis beigetragen.

Die Leoni-Aktie kletterte um bis zu 7 Prozent nach oben. Am Abend stand sie noch mit 3,55 Prozent im Plus bei 30,960 Euro, was den ersten Platz im MDax der mittelgroßen Unternehmen bedeutete. Ein Börsenhändler sprach von positiven Nachrichten.

Zugleich bestätigte der Konzern die Prognose für das Gesamtjahr, für das Leoni einen Umsatz von rund 4,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,5 Mrd Euro) und ein Ebit von 105 Millionen Euro erwartet. Für den Konzernumbau sind in diesem Jahr 30 Millionen Euro eingeplant - allein 25 Millionen davon für die Bordnetzsparte. Die Probleme bei den Bordnetzen, also der Komplettverkabelung von Autos, waren im Vorjahr entstanden, nachdem ein rumänisches Werk mehr Aufträge angenommen hatte als es bewältigen konnte. Um dennoch liefern zu können, hatten Mitarbeiter aus anderen Werken zu hohen Kosten dort aushelfen müssen./cat/gl/DP/jha