NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die Probleme in der Bordnetzsparte haben dem Autozulieferer Leoni auch unter dem Strich einen herben Gewinneinbruch eingebrockt. Im zweiten Quartal sackte der Konzernüberschuss um fast ein Drittel auf 24,3 Millionen Euro ab, wie das im MDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Umbaukosten vor allem in der Sparte mit Bordnetzsystemen für die Autoproduktion hatten belastet.

Das Unternehmen hatte einen Rückgang von einem Viertel beim operativen Ergebnis und ein leichtes Minus beim Umsatz bereits im Juli mitgeteilt. Bereinigt um Sonderkosten hatte Leoni vor Zinsen und Steuern mit 60,4 Millionen Euro rund 10 Prozent mehr verdient als ein Jahr zuvor.

Die Probleme bei den Bordnetzen, also der Komplettverkabelung von Autos, waren im Vorjahr entstanden nachdem ein rumänisches Werk mehr Aufträge angenommen hatte als es bewältigen konnte. Um dennoch liefern zu können, hatten Mitarbeiter aus anderen Werken zu hohen Kosten dort aushelfen müssen. In den ersten sechs Monaten kostete das knapp 20 Millionen Euro.

Der Konzern bestätigte erneut die Prognose für das Gesamtjahr, für das Leoni einen Umsatz von rund 4,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,5 Mrd Euro) und ein Ebit von 105 Millionen Euro erwartet. Für den Konzernumbau sind in diesem Jahr 30 Millionen Euro eingeplant - allein 25 Millionen davon für die Bordnetzsparte./men/she/zb