NÜRNBERG (awp international) - Der Autozulieferer Leoni hat im ersten Quartal von Zukäufen und einer starken Nachfrage der Autoindustrie profitiert. Den Ausblick für das laufende Jahr bestätigte Konzernchef Dieter Belle am Mittwoch entsprechend. Er zeigte sich von der Entwicklung in den ersten drei Monaten insgesamt leicht positiv überrascht. Im ersten Quartal sorgten bei Leoni vor allem gute Geschäfte mit Kabelbäumen für Autos der Hersteller aus Asien und dem europäischen Ausland sowie für Elektro- und Hybridfahrzeuge für Schwung. Hier hatte der Konzern zuletzt zahlreiche Neuaufträge an Land gezogen.

Der Umsatz des MDax-Konzern legte um 10,7 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zu. Mehr als die Hälfte des Zuwachses schaffte Leoni aus eigener Kraft. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hat sich im Jahresvergleich mit 52,9 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Damit bleiben 4,4 Prozent vom Umsatz als Ebit übrig, die Marge verdoppelte sich. Der Gewinn verdreifachte sich mit 33,6 Millionen Euro fast. Analysten hatten im Schnitt weniger erwartet.

Am Finanzmarkt konnte Leoni kräftig punkten. Die Aktien erreichten am Mittwoch mit 54,54 Euro den Höchststand seit Oktober 2015. Zuletzt legten die Papiere um mehr als sieben Prozent zu. Analyst Michael Punzet von der DZ Bank sah die Erwartungen durch den starken Jahresstart übertroffen. Seine positive Einschätzung habe sich bestätigt. Mit einem Kursplus von über 57 Prozent ist Leoni 2017 bester MDax-Wert.

Nach Rückschlägen 2016 will der Konzern im laufenden Jahr wieder kräftig wachsen. Die Erlöse dürften sich um rund 4,5 Prozent auf etwa 4,6 Milliarden Euro erhöhen. Der operative Gewinn (Ebit) soll auf 180 bis 200 Millionen Euro zulegen, nach 78,1 Millionen ein Jahr zuvor. Neben Belastungen aus einem millionenschweren Betrugsfall hatten den Nürnberger Kabel-, Draht- und Bordnetzhersteller im vergangenen Jahr auch hohe Umbaukosten belastet./jha/she/stb