FRANKFURT (dpa-AFX) - Leoni-Aktien sind am Mittwoch wegen Durchsuchungen durch das Bundeskartellamt unter Druck geraten. Im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate sank der Kurs der nicht mehr im SDax enthaltenen Werte im Vergleich zum Xetra-Schluss um fünf Prozent. Ein Sprecher des Amtes bestätigte am Vorabend Durchsuchungen wegen des Verdachts unerlaubter Preisabsprachen von Kabelherstellern, ohne Unternehmensnamen zu nennen. Leoni selbst hatte mitgeteilt, auch eigene Standorte seien durchsucht worden.

Analyst Marc-René Tonn von Warburg Research sah darin eine klar negative Nachricht, auch wenn mit einem Verdacht noch keine Schuld bewiesen sei. Kartellstrafen könnten theoretisch bis zu 10 Prozent des Konzernumsatzes hoch sein, in der Praxis aber fielen sie meist geringer aus, so der Experte. Als Gefahr hinzu kämen potenzielle Ansprüche durch Kunden. Er verwies auf die bereits angespannte Finanzlage des Konzerns und er hält es für möglich, dass die Ermittlungen den Verkauf der verbleibenden Aktivitäten in der Sparte Wire&Cable Solutions (WCS) behindern werden./tih/jha/