Zürich (awp) - Die Aktien von Leonteq legen am Donnerstag nach der Vorlage der Halbjahreszahlen kräftig zu. Der Finanzdienstleister hat es trotz eines eher schwierigen Marktumfeldes und erheblicher Einmalaufwendungen zurück in die Gewinnzahlen geschafft.

Leonteq gewinnen gegen 9.35 Uhr 7,3% auf 56,55 CHF in einem leicht festeren Gesamtmarkt (SPI: +0,5%). Am Vortag legten die Titel bereits um mehr als 3% zu. Damit haben sie seit Anfang Jahr um zwei Drittel hinzugewonnen, nachdem der Kurs 2016 um mehr als drei Viertel eingebrochen war. Im Hoch im Sommer 2015 haben Leonteq-Aktien noch mehr als 230 CHF gekostet.

Die Gesellschaft sei "anscheinend aus dem Gröbsten Heraus", kommentiert die Zürcher Kantonalbank, die eigentlich einen Verlust erwartet hatte. Das Kostenprogramm habe begonnen zu greifen. Und beim Produktabsatz sei das Marktumfeld nicht so lethargisch gewesen wie von ihnen für weite Phasen des ersten Semesters befürchtet, weswegen auch die Erträge besser ausgefallen seien als gedacht. Nach den Turbulenzen des Jahres 2016 und dem doch sehr gedämpften Ausblick im Februar scheine Leonteq nun doch von der Schippe gesprungen zu sein.

Sowohl der vorgelegte Zahlenkranz als auch der Ausblick enthielten jedenfalls keine Katalysatoren mehr, die für eine nachhaltige Underperformance des Aktienkurses sorgen könnten, so der ZKB-Analyst weiter. Das Anlageurteil erhöht er auf "Marktgewichten" nach zuvor "Untergewichten". Das hätte er besser schon vor dem Einstieg des neuen Grossaktionärs Rainer-Marc Frey getan, schreibt der Experte im Rückblick. Für mehr als das fehle allerdings die Visibilität bezüglich weiterer Partner und damit Wachstumschancen.

Die UBS bestätigt ebenfalls das Rating "Neutral". Die Grossbank hatte einen höheren Gewinn erwartet. Allerdings hätten grosse Einmalkosten das Ergebnis belastet, so der Kommentar.

ys/hr