Am Donnerstag - in der 128. Runde der Auktion - summierten sie sich auf mehr als 3,1 Milliarden Euro, wie aus Daten der Bundesnetzagentur hervorging. Nach am Vortag vorübergehend nur noch geringem Interesse zogen die Gebote der vier Teilnehmer Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica Deutschland sowie des Neulings, der United-Internet-Tochter Drillisch, wieder an. Branchenexperten hatten im Vorfeld mit einem Endergebnis zwischen drei und fünf Milliarden Euro gerechnet. Aktuell kommt Branchenprimus Telekom auf die meisten Pakete. Im Gleichstand befinden sich Vodafone und Drillisch, während sich Telefonica bislang mit dem geringsten Spektrum zufriedengeben muss.

Während am Mittwoch zwischenzeitlich nur noch für einen Frequenzblock Gebote eingingen, waren nunmehr wieder deutlich mehr Blöcke im Spiel. Insgesamt werden 41 Frequenzpakete im 2-Gigahertz-Band sowie im 3,6-Gigahertz-Band zugeteilt. Die Auktion, die am 19. März in Mainz startete, läuft aus, wenn keine neue Gebote mehr eingehen. Bis zum Ende kann jeder Block erneut aufgerufen werden.

Frühere Versteigerungen haben dem Bund mehrere Milliarden Euro in die Kassen gespült und dauerten drei bis sechs Wochen. Die UMTS-Auktion 2000 war mit mehr als 50 Milliarden Euro das bisher teuerste Bieterverfahren. Bereits im Vorfeld warnten die Netzbetreiber dieses Mal aber vor zu hohen Erwartungen und mahnten, jeder Euro könne nur einmal ausgegeben werden. In Norwegen ist den Telekomfirmen angeboten worden, die Zahlung von bis zu 90 Prozent der fälligen Summe für zwei Jahre zu verschieben, wenn sie dafür schneller die Netze ausbauen.

5G soll Datengeschwindigkeiten ermöglichen, die mindestens 100 Mal schneller sind als die der aktuellen 4G-Netze und für sehr niedrige Reaktionszeiten sorgen. Zudem müssen keine Unterbrechungen während der Übertragung befürchtet werden. Das sind Bedingungen, wie sie für künftige Schlüsseltechnologien nötig sind - etwa das autonome Fahren, virtuelle Realität und Industrie 4.0.

Während in Deutschland noch für die Frequenzen geboten wird, schreiten Telekomfirmen in Südkorea und den USA bereits zur Tat. Die drei größten südkoreanischen Anbieter sowie Verizon bieten ihren Kunden seit Mittwoch 5G-Dienstleistungen an - früher als ursprünglich angekündigt. Smartphone-Marktführer Samsung Electronics aus Südkorea stellte im Februar als erstes Unternehmen ein 5G-Smartphone vor. LG Electronics will noch diesen Monat folgen.