NEW YORK (Dow Jones)--Zum Start in die neue Woche dürften an den US-Börsen erst einmal Gewinne mitgenommen werden. Die Futures auf die großen Aktienindizes deuten eine etwas leichtere Eröffnung am Kassamarkt an. Hoffnungen, dass die Inflation ihren Höhepunkt überschritten haben könnte, hatten Ende der vergangenen Woche die Kurse kräftig nach oben getrieben.

Am Montag haben allerdings schwache chinesische Konjunkturdaten der Stimmung einen Dämpfer versetzt. Die chinesische Wirtschaft hatte sich im Juli abgekühlt, weshalb sich die Notenbank des Landes zu einer überraschenden Zinssenkung gezwungen sah.

Nun richten sich alle Hoffnungen auf die USA, wie Esty Dwek, Chief Investment Officer bei Flowbank, dem Fernsehsender Bloomberg Television sagte. Dabei gelte das Augenmerk vor allem der Konsumfreude der Amerikaner, die sich im Verlauf der Woche an den Geschäftszahlen großer Einzelhändler wie Walmart, Target und Home Depot ablesen lassen dürfte. Der private Konsum steht für etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung.


   Empire State Manufacturing Index überraschend schwach 

An US-Konjunkturdaten wurde am Montag nur der Empire State Manufacturing Index veröffentlicht. Er rutsche im August auf einen Stand von -31,3 Punkten. Volkswirte hatten einen Rückgang auf +5,0 von +11,1 im Vormonat erwartet.

Unternehmensnachrichten kommen eher aus der zweiten Reihe. Unter anderem hat der chinesische Elektroautohersteller Li Auto (vorbörslich 6,1%) gewarnt, dass er im dritten Quartal voraussichtlich weniger Fahrzeuge absetzen wird als geplant. Die Kurse der Wettbewerber Nio und Xpeng fallen um 2,1 und 4 Prozent.

Nach durchwachsenen Geschäftszahlen legen Weber um 4,8 Prozent zu. Der Grillhersteller ist in seinem dritten Geschäftsquartal wider Erwarten in die Verlustzone gerutscht, der Umsatz lag jedoch im Rahmen der Erwartungen.

Gewinnmitnahmen drücken Peloton um 2,5 Prozent. Die Aktie hatte am Freitag einen Sprung von über 13 Prozent gemacht, nachdem der Hersteller von Fitnessgeräten den Abbau von rund 800 Stellen im Zuge seiner Restrukturierung angekündigt hatte.


   Dollar und Anleihen gesucht 

Konjunktursorgen nach dem überraschend schwachen Empire State Index verschaffen dem Anleihemarkt Zulauf. Die Renditen geben im Gegenzug deutlicher nach.

Der Dollar als Fluchtwährung in Krisenzeiten legt ebenfalls zu. Auch wenn die Inflationsdaten in der vergangenen Woche auf einen nachlassenden Inflationsdruck hingedeutet haben, wird die US-Notenbank nach Ansicht von Marktteilnehmern ihre Zinserhöhungen noch einige Zeit fortsetzen. Die Geldpolitik sei noch nicht restriktiv genug, um eine Rückkehr des Preisauftriebs auf 2 Prozent zu gewährleisten, meint etwa die Danske Bank.

Zinserhöhungsspekulationen in Verbindung mit dem festeren Dollar lassen den Goldpreis deutlich nachgeben.

Der starke Dollar drückt die Preise auch auf dem Ölmarkt, der mehr noch als andere Märkte vor allem von den chinesischen Wirtschaftsdaten belastet wird. Die Akteure befürchten, dass die Nachfrage des rohstoffhungrigen Landes konjunkturbedingt abnehmen könnte.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite    Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,17        -7,9          3,25          244,4 
5 Jahre                  2,90        -6,1          2,96          163,9 
7 Jahre                  2,85        -5,5          2,90          140,6 
10 Jahre                 2,78        -5,4          2,83          127,0 
30 Jahre                 3,07        -3,8          3,11          117,4 
 
DEVISEN               zuletzt       +/- %  Mo, 8:10 Uhr  Fr, 17:23 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,0210       -0,5%        1,0244         1,0255   -10,2% 
EUR/JPY                135,42       -1,1%        136,43         137,00    +3,5% 
EUR/CHF                0,9623       -0,4%        0,9652         1,0604    -7,2% 
EUR/GBP                0,8434       -0,3%        0,8458         0,8458    +0,4% 
USD/JPY                132,60       -0,7%        133,24         133,61   +15,2% 
GBP/USD                1,2106       -0,2%        1,2111         1,2127   -10,5% 
USD/CNH (Offshore)     6,7803       +0,6%        6,7741         6,7404    +6,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             24.130,44       -0,9%     24.840,93      23.960,97   -47,8% 
 
ROHOEL                zuletzt   VT-Settl.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               87,20       92,09         -5,3%          -4,89   +21,9% 
Brent/ICE               93,18       98,15         -5,1%          -4,97   +25,1% 
GAS                            VT-Schluss                      +/- EUR 
Dutch TTF              213,50      205,29         +3,6%           7,39  +238,9% 
 
METALLE               zuletzt      Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.784,19    1.802,30         -1,0%         -18,11    -2,5% 
Silber (Spot)           20,31       20,83         -2,5%          -0,52   -12,9% 
Platin (Spot)          939,13      962,53         -2,4%         -23,40    -3,2% 
Kupfer-Future            3,57        3,67         -2,8%          -0,10   -19,5% 
 
YTD zu Vortagsschluss 
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August 15, 2022 08:41 ET (12:41 GMT)