LONDON (awp international) - Die britische Grossbank Lloyds wird nach einem überraschend hohen Quartalsgewinn optimistischer für das Gesamtjahr. Die verbesserten Aussichten für die britische Wirtschaft hätten bei der jüngsten Geschäftsentwicklung geholfen, sagte Finanzchef William Chalmers am Donnerstag bei der Vorlage der Zwischenbilanz in London. Die Rendite auf das materielle Eigenkapital der Bank soll in diesem Jahr nun etwa 10 Prozent erreichen. Bisher hatte das Management 8,5 bis 10 Prozent angepeilt. Die Lloyds-Aktie legte am Vormittag bis zu zwei Prozent zu.

Finanzchef Chalmers führt Lloyds derzeit übergangsweise, bis Mitte August der bisherige HSBC-Manager Charlie Nunn als neuer Chef antritt. Im zweiten Quartal verdiente Lloyds vor Steuern rund zwei Milliarden britische Pfund (2,35 Mrd Euro), nachdem wegen der Corona-Krise ein Jahr zuvor ein Verlust von 676 Millionen Pfund gestanden hatte. So löste die Bank weitere Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle in Höhe von 333 Millionen Pfund auf. Unter dem Strich stand dank eines positiven Steuereffekts sogar ein Gewinn von fast 2,5 Milliarden Pfund. Zudem kündigte Lloyds die Übernahme des britischen Finanzdienstleisters Embark für 390 Millionen Pfund an./stw/zb/mis