LONDON (dpa-AFX) - Hoffnungsschimmer bei der verstaatlichten Royal Bank of Scotland (RBS) : Die Bank verbuchte auf Quartalsbasis erstmals seit einiger Zeit keinen Verlust. Unter dem Strich stand dank anziehender Erträge, geringeren Belastungen aus Sonderfaktoren und einer strikten Kostenkontrolle ein Gewinn von 259 Millionen Pfund, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Minus von knapp einer Milliarde Pfund in den Büchern gestanden hatte.

RBS-Chef Ross McEwan geht aber nach wie vor nicht davon aus, dass die Bank im gesamten Jahr profitabel sein wird. Damit rechnet er nach wie vor erst im kommenden Jahr. 2017 soll das letzte Jahr des großen Aufräumens nach dem Zusammenbruch in der Finanzkrise sein. 2016 war das neunte Verlustjahr in Folge für die Bank, die nach wie vor zum Großteil dem Staat gehört. Dabei häufte sie ein Minus von insgesamt rund 58 Milliarden Pfund an.

Die RBS gehört weltweit zu den größten Problemfällen der Branche. Der Staat hatte im Krisenjahr 2008 insgesamt 45,5 Milliarden Pfund in die Bank gepumpt, um sie zu retten. Aktuell hält die Regierung etwas mehr als 70 Prozent der Aktien - dieses Paket ist an der Börse derzeit rund 21,5 Milliarden Pfund wert.

Anders als der Konkurrent Lloyds , den die Regierung in der Finanzkrise auch mit einer Milliarden-Geldspritze retten musste, hat die RBS die Kurve noch nicht bekommen. Bei Lloyds konnte sich der Staat inzwischen wieder fast komplett zurückziehen, nachdem er zwischenzeitlich mal mehr als 40 Prozent gehalten hatte.

Bei der RBS hatte es bisher erst ein Mal einen kleineren Verkauf von Anteilen gegeben. Der Kurs ist aktuell immer noch sehr weit weg von dem Niveau, das der Staat bräuchte, um ohne Verlust auszusteigen./zb/stb