ZÜRICH (Dow Jones)--Nach einer volatilen Woche hat der schweizerische Aktienmarkt den Handel am Freitag mit Aufschlägen beendet.

Die Anleger verarbeiteten den großen Zinsschritt der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Vortag um 75 Basispunkte. Damit reihte sie sich in die Geldpolitik anderer Notenbanken ein. Weitere deutliche Zinsschritte sind in den kommenden Monaten zu erwarten. "Viele Marktteilnehmer wollten vor der EZB-Sitzung Cash halten, den legen sie nun an", so ein Händler.

Von vielen Beobachtern wurde die kräftige Zinsanhebung als überfälliges und zugleich entschiedenes Vorgehen gegen die viel zu hohe Inflation gewertet. Zudem kam die EZB damit der am Markt vorherrschenden Erwartung nach.

Der SMI gewann 1,0 Prozent auf 10.900 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursgewinner und 1 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 29,51 (zuvor: 30,2) Millionen Aktien.

Die Anleger kauften auf breiter Front zu. An der Spitze des SMI standen Logitech mit Aufschlägen von 4,1 Prozent. Sehr gefragt waren auch Aktien von Banken. Diese gelten als Profiteure der Zinsanhebung, da sie dadurch Kredite mit höherer Gewinnspanne vergeben können. UBS rückten um 1,8 Prozent vor, Credit Suisse sogar um 2,8 Prozent.

Die Aktie des Index-Schwergewicht Nestle gewann 1,4 Prozent. Auch die Titel des Luxuswerts Richemont verzeichneten großes Kaufinteresse. Für die Aktie ging es um 3,0 Prozent nach oben.

Bei den Pharma-Konzernen rückten Novartis um 0,7 Prozent vor. Positiv wurden Meldungen zum Krebsmedikament Kisqali aufgenommen. Nach neuen Studien wirkt das Medikament ein Jahr lebensverlängernd, unter anderem gegen Brustkrebs. Dies könnte Hoffnungen auf eine verbreiterte Anwendungsbasis und damit steigende Produktumsätze wecken. Die Aktie des Wettbewerbers Roche blieb mit einem mageren Plus von 0,1 Prozent zurück.

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DJG/err/ros

(END) Dow Jones Newswires

September 09, 2022 11:48 ET (15:48 GMT)