Basel (awp) - Das Lifescienceunternehmen Lonza gibt am Mittwoch, 25. Januar, die Resultate zum Geschäftsjahr 2022 bekannt. Zum AWP-Konsens haben insgesamt 14 Analysten beigetragen.

2022E
(in Mio Fr.)           AWP-Konsens     2021A

Umsatz                     6211         5409
- Wachstum* (%)            14,6         20,0
Kern-EBITDA                1964         1665
- Marge (%)                31,6         30,8

(in Fr.)
Dividende je Aktie         3,34         3,00

* zu konstanten Währungen

FOKUS: Die Pharmaauftragsfertigerin wird im Urteil der Analysten abliefern: Umsatz und EBITDA-Marge würden wie versprochen steigen. Einen Sprung nach oben wird der Reingewinn machen, hatte doch eine "Altlast" den Gewinn in 2021 getrübt. Gemeint ist die Sanierung einer Giftmülldeponie, für die 284 Millionen Franken zurückgestellt wurden.

Als wichtigste Umsatztreiber in 2022 sehen Experten vor allen die beiden Sparten Biologics und Zell-/Gentherapien. Einzig die Produktion von Kapseln und Gesundheitsingredienzen dürfte unter dem eingetrübten Konsumklima gelitten haben.

Anleger interessieren sich aber vor allem für die zukunftsgerichteten Aussagen des Unternehmens. Gefragt sind Erklärungen zum erwarteten Rückgang der Covid-19-Verkäufe sowie zum Verbrauchergeschäft.

ZIELE: Lonza soll ohne die Mitte 2021 verkaufte Chemiesparte (LSI) deutlich schneller wachsen und mehr Gewinn abwerfen als die frühere Firma. Bis 2024 stellt das Unternehmen eine Betriebsgewinnmarge von 33 bis 35 Prozent in Aussicht.

Auf dem Weg dorthin stellte Lonza für das Jahr 2022 ein Umsatzwachstum zu konstanten Wechselkursen im unteren bis mittleren Zehnerbereich in Aussicht. Im ersten Semester war Lonza um mehr als 17 Prozent gewachsen. Die Core-EBITDA-Marge werde "im Einklang mit der mittelfristigen Prognose für 2024" steigen.

Analysten denken, dass die Guidance für 2023 ähnlich klingen wird. Getrieben durch die aktuell hohen Investitionen sei dann ab 2024 und vor allem ab 2025 wieder eine Beschleunigung des Umsatzwachstums zu erwarten.

PRO MEMORIA: Lonza wurde mit dem LSI-Verkauf neu in vier Divisionen aufgeteilt. Es sind dies Biologics (Umsatzanteil 47%), Kapseln und Inhaltsstoffe für die Gesundheit (27%), kleine Moleküle (16%) sowie Zell- und Gentherapie und Biowissenschaften (10%).

Der Verkauf des hat Lonza 4,2 Milliarden Franken in die Kasse gespült. Das Geld steckt Lonza ins eigene Geschäft.

Lonza ist seit der Coronakrise auch einer breiteren Öffentlichkeit ein Begriff. Denn Lonza stellt unter anderem am Stammwerk in Visp den Wirkstoff für die begehrte Impfung der US-Firma Moderna her.

AKTIENKURS: Die Lonza-Aktien haben im laufenden Jahr knapp 7 Prozent an Wert gewonnen und haben sich damit in etwa im Rahmen des Gesamtmarktes entwickelt. Innerhalb der letzten 12 Monaten haben die Titel damit aber immer noch rund ein Viertel an Wert verloren.

jg/ra/an