Zürich (awp) - Die Aktien des Pharmazulieferers Lonza haben am Mittwoch nach anfänglichen Gewinnen wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Doch nicht nur der Kurs schwankt, sondern auch die Meinung der Analysten über die vorgelegten Zahlen zum Geschäftsjahr 2021. Das Unternehmen hat zwar beim Umsatz positiv überrascht. Die operative Gewinnmarge liegt allerdings hinter den Erwartungen. Dass dem Unternehmen bei der Gewinnentwicklung bloss eine Punktlandung gelingt, wird durch einen erfreulichen Ausblick teilweise wettgemacht.

Gegen 10.50 Uhr verlieren Lonza noch 0,1 Prozent auf 606,20 Franken. Zwischenzeitlich fielen Lonza sogar erstmals seit Juni letzten Jahres unter die Marke von 600 Franken und markierten das Tagestief bei 593 Franken. Kurz nach Eröffnung hatten die Titel noch deutlich höher tendiert und bei 630,80 das Tageshoch markiert. Der Gesamtmarkt (SPI) rückt derweil um 1,34 Prozent vor.

Die Marge befriedigt die Beobachter nicht. Die Bank Vontobel streicht in einem Kommentar den Umsatz zwar als "klar besser als erwartet" heraus, bezeichnet die Gewinnmarge hingegen als unter den Erwartungen. Druck auf die Margen habe das Kerngeschäft ausgeübt, da die neuen Kapazitäten in der Anlaufphase höhere Kosten verursachen würden.

Die ZKB wiederum zeigt sich gar "enttäuscht", dass Lonza den höheren Umsatz nicht habe in eine bessere Margenentwicklung umsetzen können. Jefferies-Analyst Peter Welford erklärt sich den Margenrückgang unter anderem mit hohen Kosten aus Joint-Venture-Projekten.

Positive Stimmen gibt es hingegen für den Umsatz. Auf das Gesamtjahr betrachtet liegt das Wachstum zu konstanten Wechselkursen mit rund 20 Prozent über den durchschnittlich erwarteten 16 Prozent. Dabei seien selbst die optimistischsten Annahmen übertroffen worden, heisst es. Erfreut sind die Analysten insbesondere über den starken Umsatzbeitrag der Sparte Biologics.

Die Zürcher Kantonalbank zeigt sich "positiv überrascht" von der starken Beschleunigung des Umsatzmomentums. Die vergangenen Ausbauten schienen sich nun voll in Zahlen umzumünzen und damit das Wachstum bis 2024 zu liefern, schreibt die Bank in einer Einschätzung. Insgesamt seien die Zahlen jedoch als neutral einzustufen. Nach der Korrektur der vergangenen Wochen böten sich bei der Aktie nun Einstiegsmöglichkeiten, so die ZKB.

tv/rw