Frankfurt/Zürich (awp/reu) - Der Pharmazulieferer Lonza startet Insidern zufolge den Verkaufsprozess für sein Geschäft mit Spezialchemikalien. Es werde erwartet, dass die mit der Transaktion betraute UBS im Oktober Informationsunterlagen zur Sparte Lonza Specialty Ingredients (LSI) an potenzielle Interessenten wie Lanxess oder Clariant sowie Finanzinvestoren schicken werde, sagten mehrere mit der Transaktion vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

LSI könnte demnach in einem Deal mit 3 bis 3,5 Milliarden Franken bewertet werden, entsprechend dem Zehn- bis Zwölffachen des operativen Ergebnisses (EBITDA). Bei Lonza sagte dazu auf Anfrage von AWP eine Sprecherin, dass die Absicht des Verkaufs schon länger bekannt sei, dass nun aber Gespräche mit potentiellen Käufern aufgenommen worden seien. Mehr Informationen zur beabsichtigten Devestition geben es am Investorentag am 15. Oktober.

Lonza will sich auf seine Stellung als Produktionspartner für Pharma- und Biotech-Unternehmen konzentrieren und hat LSI im Juli ins Schaufenster gestellt. Der Bereich, der Farben, Hygiene- und Körperpflegeprodukte, aber auch Chemikalien zur Holzbehandlung und zum Korrosionsschutz in der Öl- und Gasindustrie herstellt, kämpft mit schrumpfenden Umsätzen und hinkt bei der Rentabilität hinterher.

Lonza hatte 2017 das Pharma-Geschäft durch die Übernahme des amerikanischen Arzneimittelkapsel-Herstellers Capsugel für 5,5 Milliarden Dollar ausgebaut. Nicht zum Kerngeschäft gehörende Geschäfte wie etwa der Bereich Wasseraufbereitung hingegen wurden abgestossen.

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