Bern (awp) - Die Lonza-Aktien notieren am Mittwoch nach Halbjahreszahlen auf Rekordhoch. Für Auftrieb sorgt das besser als erwartet ausgefallene Halbjahresergebnis. Zudem erhöht der Pharmazulieferer aus Basel die Gesamtjahres-Zielvorgaben beim Umsatz. In den neu formulierten Aussagen zum Kern-EBIT sehen manche Analysten eine Bestätigung, andere eine leichte Steigerung.

Die Lonza-Aktien gewinnen um 09.30 Uhr 6,3 Prozent auf 301,90 Franken und übertrifft damit das bisherige Allzeithoch aus der Vorwoche. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI notiert aktuell unverändert.

Die Analysten sprechen von einem starken operativen Ergebnis. Sowohl bei der Umsatzentwicklung als auch auf den Stufen Kern-EBITDA, Kern-EBIT und Reingewinn hat das Unternehmen in der ersten Jahreshälfte die jeweiligen Analystenerwartungen übertroffen. Überdurchschnittlich stark trug der Bereich Pharma & Biotech zum Gruppenergebnis bei. Das gilt insbesondere für den Beitrag zum Kern-EBIT.

Analysten weisen allerdings darauf hin, dass die neue Segmentberichterstattung nach der Capsugel-Übernahme einen Vergleich mit der Vergangenheit schwierig mache.

Dennoch wisse das Halbjahresergebnis insgesamt zu überzeugen. Gut kommen auch das neue mittelfristige ROIC-Ziel sowie die Aussagen zum Kern-EBIT an, wobei einige Analysten im Vorfeld mit einer Anhebung der Vorgaben für den Kern-EBIT, nicht aber der Umsatz-Guidance gerechnet hatten.

Aus Sicht von Patrick Rafaisz von der UBS Investmentbank fällt das Halbjahresergebnis insgesamt etwas besser als erwartet aus. Neben dem starken Gewinnbeitrag von Capsugel führt er das bessere Abschneiden auch auf einen tieferen Finanzaufwand zurück. Rafaisz begrüsst nicht zuletzt auch die Fortschritte beim operativen Free Cash Flow.

Auch Philipp Gamper von der ZKB sieht seine Umsatzerwartungen "deutlich übertroffen". Die Sonderaufwendungen aus Restrukturierungen und Akquisitionsaktivitäten seien höher gewesen als erwartet, weshalb auch der EBIT klar unter den Erwartungen ausgefallen sei. Hier werden die Aussagen zur Kern-EBITDA-Marge, die nun für das Gesamtjahr auf "rund 26 Prozent" beziffert wird, als Erhöhung der Guidance aufgefasst. Er werde seinen Schätzungen nach oben anpassen, so der Analyst. Die ZKB bewertet Lonza mit "Übergewichten".

Bei Baader Helvea werden die Zahlen als Beleg dafür gesehen, dass Lonza immer noch die Fähigkeit habe, die Märkte positiv zu überraschen. Insbesondere Pharma & Biotech sowie Consumer Health habe die Erwartungen übertroffen. Durch die neue Umsatzprognose sieht der Analyst Steigerungspotenzial bei den Schätzungen um 1 bis 3 Prozent. Der EBITDA-Ausblick liege nun auf dem Niveau der Konsensschätzungen.

yr/sig