Brüssel/Berlin (Reuters) - Die EU-Kommission hat ihre Skepsis an der Übernahme der italienischen Staatsairline ITA durch die Lufthansa bekräftigt.

Eine Beteiligung der deutschen Fluggesellschaft könnte zu höheren Preisen und weniger Flügen für die Passagiere führen, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Brüssel. Es sei Aufgabe der Unternehmen, dafür zu sorgen, dass dies nicht geschehe. "Und das ist der Prozess, in dem wir uns gerade befinden."

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte jüngst berichtet, dass die EU-Kommission nach langwierigen Verhandlungen mit Lufthansa und ITA Airways zu einem Veto gegen den Zusammenschluss der beiden tendiere. Die Airlines müssten noch mehr Verzicht zum Absichern des Wettbewerbs leisten und ihre Vorschläge dazu "substanziell verbessern", sagten mit dem Vorgang vertraute Personen kürzlich. Die zuletzt eingereichten Abhilfemaßnahmen reichten nicht aus, um Bedenken der Wettbewerbshüter auszuräumen. Die Lufthansa äußerte sich am Donnerstag dazu nicht und erklärte nur, man sei im Austausch mit der EU. Ferner sei man weiter zuversichtlich, bald grünes Licht für die Beteiligung an ITA zu bekommen.

Die Brüsseler Behörde hat bis vor kurzem Einschätzungen von Konkurrenten, Verbraucherschützern und anderen Beteiligten im Rahmen eines sogenannten Markttests eingeholt. Bis 4. Juli soll eine Entscheidung fallen. Die Lufthansa will zunächst ein 41-Prozent-Paket an ITA erwerben, dem Nachfolger der früheren Alitalia. Über die notwendige Freigabe durch die EU laufen etwa seit einem Jahr Gespräche.

(Bericht von Foo Yun Chee, Mitarbeit von Rachel More, geschrieben von Klaus Lauer, redigiert von Myria Mildenberger - Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)