PARIS (dpa-AFX) - Frankreichs Exporteure von Wein- und Spirituosen können nach einem coronabedingten Einbruch auf ein gutes erstes Halbjahr 2021 anstoßen. Das Exportvolumen liege mit 7,25 Milliarden Euro um 8,6 Prozent über dem ersten Halbjahr 2019, teilte die Föderation französischer Wein- und Spirituosenexporteure (FEVS) am Dienstag in Paris mit. Fast überall überstieg die Nachfrage das Vorkrisenniveau, die Exportmenge legte um 3,4 Prozent zu. Begünstigt werde die Entwicklung durch den Neustart von Restaurants und Gaststätten nach dem Corona-Lockdown. Während das Exportvolumen in die EU mit 1,7 Milliarden Euro das erste Halbjahr 2019 übertraf, war die Ausfuhr nach Deutschland mit 433 Millionen Euro um ein Prozent geringer.

Sorgen bereiten den französischen Exporteuren weiter US-Sanktionen, die im Streit um Flugzeugbau-Subventionen verhängt und kürzlich wieder aufgehoben wurden. Die EU und Frankreich müssten diesen Streit komplett aus dem Weg räumen, damit der Branche nicht erneut Sanktionen drohten, forderte die FEVS. Zwar füllten die Amerikaner ihre Vorräte wieder mit französischen Weinen auf, das Vorkrisenniveau sei aber noch nicht erreicht. Im wechselseitigen Streit zwischen der EU und den USA um Subventionen für die Flugzeugbauer Boeing und Airbus hatten die USA Zölle von bis zu 25 Prozent auf Wein, Käse und Butter aus Europa verhängt.

Trotz guter Zahlen sehen die Exporte ihre Zukunftsaussichten durch eine nach einem Frosteinbruch im Frühjahr erwartete schlechte Weinernte eingetrübt. Viele Importeure und Zwischenhändler hätten deshalb bereits im Vorgriff mehr bestellt, hieß es./evs/DP/stw