MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die verschobene Hauptversammlung des Lkw- und Busherstellers MAN hat sich vor allem um den Umbaus des Unternehmen gedreht. Viele Fragen der Aktionäre zielten bei der virtuell durchgeführten Veranstaltung am Mittwoch um den geplanten Abbau Tausender Jobs sowie den verschobenen Abschied des Unternehmens von der Börse.

"Für mich persönlich ist das eine der schwierigsten Aufgaben meiner beruflichen Laufbahn", sagte MAN-Chef Andreas Tostmann über den geplanten Abbau von bis zu 9500 Jobs beim Unternehmen, um den MAN und die Arbeitnehmerseite nach wie vor heftig streiten.

Bei den Kosten für die Einschnitte geht der Lkw- und Bushersteller derzeit von einem mittleren bis oberen dreistelligen Millionenbetrag in Euro aus. Zu weiteren Detailfragen wiederholte die Unternehmensspitze allerdings fast gebetsmühlenartig: "Bitte haben Sie Verständnis, dass wir den aktuellen Stand der Verhandlungen zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren."

Bei Fragen zum verschobenen Abschied von der Börse und der Verschmelzung mit der Muttergesellschaft Traton verwies MAN dagegen meist auf Traton. Eigentlich hatte das für den Schritt notwendige Hinausdrängen von Minderheitsaktionären bereits auf der ursprünglich für vergangenen Mai angesetzten Hauptversammlung in die Wege geleitet werden sollen. Die Verschmelzung soll weiter vorangetrieben werden, allerdings erst 2021, wie Tostmann sagte.

Immerhin zu einigen Details gab es überraschende Antworten: So war auf der Hauptversammlung zu erfahren, dass MAN einen Grundbesitz von mehr als 10 Millionen Quadratmetern hat, zu dem auch vermietete Wohnungen und eine an einen Golfplatz verpachteten ehemalige Landwirtschaftsfläche gehören. Zudem war die virtuelle Hauptversammlung billiger als die Präsenzveranstaltung vor einem Jahr: Rund 200 000 Euro beträgt der Unterschied laut MAN./ruc/DP/eas